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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Jaulen von Gleiterzellen, und schon raste ein schnittiger, silberner Passagiergleiter an uns vorbei, deutlich schneller als erlaubt, und als mich die Schallwellen des Antipolizei-Schirms trafen, zuckte ich unwillkürlich zurück.
    Das hätte ich spüren müssen, dachte ich.
    Atemlos und völlig verblüfft starrte ich dem Wagen hinterher, und eine Gänsehaut lief mir über den Rücken. Früher oder später würden sich die Bullen an ihn dranhängen und dem Fahrer einen Strafzettel verpassen, aber das nützte mir gerade herzlich wenig. Ganz langsam löste der Dämon seine Finger von meinem Arm.
    Mein Atem ging stoßweise. Ich hatte nicht wahrgenommen, was um mich herum geschah. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, mich darüber aufzuregen, dass ich einen Dämon am Hals hatte. Das war nicht nur unprofessionell, sondern auch lebensgefährlich. Ich konnte es mir nicht leisten, unaufmerksam zu sein.
    Ich schloss die Augen und schwor mir, ich würde von jetzt an aufpassen, klar, Danny? Der Dämon hat kein Problem damit, wenn du dumme Nuss dich von einem Verbindungsbürschche7i in Daddys Gleiter überfahren lässt.
    Ich sollte mich bedanken, dachte ich, und dann: Ohne ihn wäre ich gar nicht hier, ich wäre sicher, warm und gemütlich zu Hause. Und könnte mein Leben weiterleben.
    „Danke“, brachte ich schließlich heraus, öffnete die Augen und betrachtete die Welt etwas gelassener. „Ich weiß, du tust nur, was man dir aufgetragen hat, aber trotzdem danke.“ So was Blödes passiert mir nicht noch mal.
    Er blinzelte, und das war die einzige Antwort, die ich bekommen sollte.
    Ich sah die Straße hinauf und hinunter und wollte gerade vorsichtig losgehen, als er mich wieder am Arm packte.
    „Hasst du Dämonen?“, fragte er und ließ den Blick über die leere Straße gleiten. Die Ampel sprang auf Rot um.
    Ich schüttelte seine Hand ab. „Wenn es stimmt, was du sagst, dann hat einer von euch meine beste Freundin umgebracht. Sie war eine Sedayeen. Sie hat ihr Leben lang nie auch nur einer Seele was zuleide getan. Aber Santino hat sie trotzdem umgebracht.“
    Er starrte auf die gegenüberliegende Straßenseite, als fände er die Ampel dort außergewöhnlich interessant.
    „Aber trotzdem hasse ich Dämonen nicht“, fügte ich schließlich hinzu. „Ich kann es nur nicht leiden, wenn man mich an der Nase rumführt, das ist alles. Du hättest mich einfach freundlich fragen können, anstatt mich mit einer Waffe zu bedrohen.“
    „Ich werde es mir merken.“ Das klang jetzt gar nicht nach Roboter, sondern fast schon überrascht. „Santino hat also deine Freundin umgebracht?“
    „Er hat sie nicht nur umgebracht“, fuhr ich ihn an. „Er hat sie monatelang terrorisiert. Und mich hat er auch beinahe getötet.“
    Wir schwiegen beide eine Zeit lang. Nur die Geräusche der Stadt waren zu hören – das Heulen von Sirenen, entfernter Verkehrslärm, das unterschwellige Jaulen der städtischen Psinergie, die sich hin und her bewegte.
    „Dafür wird er bezahlen, das verspreche ich dir“, sagte der Dämon schließlich. „Komm, jetzt ist es sicher.“
    Ich sah noch einmal die Straße rauf und runter, dann folgte ich ihm. Sobald er auf der anderen Seite war, wartete er auf mich und lief dann mit gesenktem Kopf und hinter dem Rücken gefalteten Händen neben mir her. Mein Daumen fuhr liebevoll über die Sicherung meines Schwerts und hätte sie am liebsten gelöst.
    Wenn sie recht hatten und ich Santino wirklich töten konnte, dann mit diesem Schwert.
    Wart’s ah, bis Gabe das hier sieht, dachte ich. Ich lächelte, ein bitteres, amüsiertes Lächeln, das nicht von Herzen kam.

11
     
     
    Ich legte die Hand gegen das Tor und ließ mich von den Sicherheitssystemen scannen. Gabes Anlage erkannte mich, und das Schloss sprang auf. Ich drückte das Tor auf, bevor das Schloss wieder zuschnappen konnte, und schob mich hindurch. Der Dämon folgte mir im wahrsten Sinn des Wortes auf dem Fuß. Gabes Sicherheitssysteme flammten rot auf und waberten unbehaglich. Ich biss mir in die Wange und wartete.
    Schließlich kamen sie wieder zur Ruhe, leuchteten nun aber in einem dunklen Violett. Gabe hatte ablesen können, was ich mitbrachte, und fand es ganz und gar nicht lustig.
    „Komm“, sagte ich, und der Dämon folgte mir die gepflasterte Auffahrt hinauf. „Und halt die Klappe, verstanden? Das hier ist wichtig.“
    „Wie du wünschst.“ Viel tonloser und sarkastischer hätte er kaum klingen können.
    Und ich hatte gerade gedacht, ich

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