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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Schultern. Sein Mantel bewegte sich wie eine zweite Haut mit. „Wir können nicht jeden Serienkiller oder sonstigen Kriminellen in eurer Welt im Auge behalten. Wir haben auch noch anderes zu tun. Wir kümmern uns mehr um die, die sich weiterentwickeln wollen.“
    „Holst du bitte mal Teller?“ Vorsichtig rieb ich mir mit den Fingerspitzen über die Stirn. Dann wandte ich mich wieder der Akte zu.
    Der ausgeweidete Körper eines jungen Mädchens starrte mir entgegen – der Mund weit aufgerissen, das Gesicht eine Grimasse des Entsetzens. In den Holovids hatte man ihn den Saint-City-Schlitzer genannt, sich an jedem blutigen Detail aufgegeilt, wilde Theorien entwickelt, warum er ausgerechnet den Oberschenkelknochen mitnahm, und die Bullen ständig wegen weiterer Informationen belagert.
    Ich griff wieder zum Telefon. Wählte.
    Es klingelte siebenmal, dann hob jemand ab. „Mrph. Gaar. Huck.“ Klang wie ein Affe mit schlimmer Bronchitis.
    „Hallo Eddie“, sagte ich. „Ist Gabe zu Hause?“
    „Murk. Guff. Ack.“
    Ich nahm an, das bedeutete „Ja“. Ich hörte Kleidung rascheln, dann Gabrieles atemlose Stimme. „Wehe das … ist jetzt nichts Wichtiges.“
    „Könntest du heute Abend ein bisschen Zeit für mich erübrigen, Frau Geheimagentin?“
    Mehr Kleiderrascheln. Ein dumpfer Schlag. Eddies aufgesetztes Geknurre. „Danny? Was ist los?“
    „Ich habe eine Spur. Im Schlitzer-Fall.“
    Stille. Dann ein Seufzer. „Mitternacht, bei mir?“ Das klang nicht wütend. „Danny, du weißt, dass ich keine Zeit für sinnlose Jagden habe.“
    „Das ist keine sinnlose Jagd.“ Meine Kiefer schmerzten, so sehr biss ich die Zähne zusammen.
    „Du hast neue Beweise?“ Innerhalb einer Sekunde hatte Gabe von Freundin auf Bulle umgeschaltet.
    „In gewisser Weise, ja. Nichts, was vor Gericht standhalten würde.“
    „Weil es nicht unter die Zulassungsbestimmungen für paranormale Beweisstücke fällt?“ Ihre Stimme war schneidend, und sie klang frustriert.
    „Komm schon, Gabe. Mach mir nicht die Hölle heiß.“ Der Dämon kam mit der Pizzaschachtel und zwei Tellern ins Zimmer. Ich nickte ihm zu. Er blieb abrupt stehen und starrte mich an.
    „Na gut.“ Ein Feuerzeug klickte, ich hörte sie tief inhalieren. Sie muss wirklich angefressen sein, dachte ich. „Komm um Mitternacht rüber. Bist du allein?^“
    „Nein.“ Ich musste ihr die Wahrheit sagen, das war ich ihr schuldig. „Ich habe Besuch.“
    „Tot oder lebendig?“
    „Weder noch.“
    Das musste sie erst mal verdauen. „Na gut, behalt dein kleines Geheimnis für dich. Meine Güte. Also, abgemacht. Komm so um Mitternacht und bring deinen neuen Spielgefährten mit, dann können wir es uns mal ansehen. Und jetzt lass mich in Ruhe.“
    „Bis gleich, Spocarelli.“
    „Fick dich, Dante.“ Jetzt lachte sie. Ich hörte, wie Eddie eine weitere Frage knurrte, dann wurde der Hörer auf die Gabel geknallt.
    Ich legte auf und sah zu meinem Wandteppich hinüber. Horus glitt hin und her, Isis’ Arm war erhoben, die Handflächen nach außen gedreht. Die große Göttin hatte das Anch schützend an ihre Brust gedrückt. Anubis senkte ein wenig den Kopf.
    Als ob er eine Beute fassen würde.
    Immerhin waren die Götter auf meiner Seite.
    „In zwei Stunden treffen wir uns mit einer Freundin von mir“, teilte ich dem Dämon mit. „Lass uns vorher zusammen die Akte durchgehen, damit wir entsprechend vorbereitet sind.“ Abgesehen davon, dass ich mir deinen unsterblichen Arsch bei erstbester Gelegenheit vom Hals schaffe. Wieder konnte ich nur mühsam ein Kichern unterdrücken. „Komm und setz dich.“ Ich klopfte auf die Couch.
    Er stutzte kurz, dann schritt er durchs Zimmer und ließ sich neben mir auf der Couch nieder. Ich legte die Akte zur Seite und öffnete die Pizzaschachtel. Eine Hälfte Peperoni, die andere Gemüse. Ich nahm jeweils ein Stück und legte sie auf meinen Teller. „Lang zu, Jaf.“ Er nahm ein Stück mit Peperoni und sah mich an. „Hast du noch nie Pizza gegessen?“, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf mit den glatten, dunklen, zurückgekämmten Haaren. Sein Gesicht war so ausdruckslos wie das eines Roboters. Auf seiner glatten Wange zuckte ein Muskel. Hatte ich irgendwie irgendeine komplizierte Dämonenetikette verletzt? Ich legte die offene Pizzaschachtel auf den Boden, klappte mein Gemüsepizzastück zusammen und biss einen großen Happen ab. Geschmolzener Käse, knuspriger Teig, Knoblauchsoße und Brocken von etwas, das einmal pflanzliche Stoffe

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