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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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wieder wie ein Roboter.
    „Und wenn doch, würdest du es nicht zugeben“, gab ich zurück und ging rückwärts aus dem Zimmer. Am besten hänge ich ihn jetzt gleich ab. Mein Gott, ich muss einen Dämon in meinem Haus zurücklassen. Es ist wirklich zum Kotzen.
    Ich brauchte keine zwanzig Sekunden, um nach oben zu sprinten und meine Messer einzustecken. Dann tappte ich mit dem Schwert in der Hand leise zum Schlafzimmerfenster. Der Nussbaum, der dem Schlafzimmer Schatten spendet, hat einen passenden Ast, von dem ich mich herunterlassen konnte.
    Ich war bereits mit einem Fuß draußen, als Jafs Hand sich um meinen Nacken schloss. „Du gehst aus?“, tönte es dicht an meinem Ohr. Seine Finger waren wie ein Schraubstock und viel zu heiß, um menschlich zu sein.
    Oh nein.

10
     
     
    Ich wollte zu Fuß zu Gabe gehen, und da der Dämon nichts dagegen einzuwenden hatte, machten wir uns auf den Weg. Es hatte aufgehört zu regnen, und das Pflaster glänzte feucht. Wenigstens hatten wir nicht Neumond – das wäre in jeder Hinsicht schlecht gewesen. Um Neumond herum werde ich immer übellaunig, auch wenn das Espo-Pflaster meinen Menstruationszyklus unterbricht und so die Blutung verhindert, wenn ich Flüchtige jage oder einfach nur nicht damit belastet werden will.
    Während wir die Trivisidero Street entlanggingen, warf ich ab und zu einen verstohlenen Blick auf den Dämon. Gabe wohnt in einem ziemlich üblen Viertel, aber ihr Haus ist noch von den hohen Steinmauern umgeben, die ihr Ur-Ur-Irgendwer gebaut hat. Der eigentliche Schutz besteht allerdings aus Gabes Sicherungssystemen und Eddies Zorn. Nicht einmal ein Chill-Junkie würde in ein Haus einbrechen, das von einem Skinlin und einer Nekromantin bewohnt wird. Skinlin beschäftigen sich die meiste Zeit damit, irgendetwas anzubauen – sie sind das moderne Pendant zu den Küchenhexen. Die meisten von ihnen arbeiten für Biotechfirmen oder züchten Pflanzen, die als Heilmittel für die ständig mutierenden Krankheitserreger dienen sollen, und manipulieren Pflanzen-DNA mit Magik oder anderen komplizierten Methoden. Skinlin sind genauso selten wie Sedayeen, aber nicht so selten wie Nekromanten; die meisten Psione sind Schamanen. Zeremoniale, Magi und Gentechnik-Wissenschaftler führten heftige Debatten, warum Nekromanten und Sedayeen so selten waren.
    Der einzige Haken bei Skinlin ist, dass sie wie die Berserker kämpfen – eine wütende Dreckhexe ist wie ein Chill-Freak, sie gibt auch dann nicht auf, wenn sie verwundet ist. Und Eddie ist selbst für eine Dreckhexe besonders schnell und gemein.
    Der Dämon ging schweigend und mit gleichmäßigen, bedächtigen Schritten neben mir her. Ich hatte das unangenehme Gefühl, ein großes, wildes Tier an meiner Seite zu haben.
    Nicht, dass ich jemals ein wildes Tier gesehen hätte, aber trotzdem.
    Ich hielt das Schweigen bis zur Ecke Trivisidero und Fifteenth durch. „Hör mal“, sagte ich. „Nimm es mir nicht übel. Du willst mir doch wohl keine Vorwürfe machen, nur weil ich vorsichtig bin? Du willst mich garantiert nur an der kurzen Leine halten, um Luzifer dieses blöde Ei zurückzubringen, und ich hocke dann da und kann Santino vermutlich allein zur Strecke bringen. Wieso sollte ich also nicht auf der Hut sein?“
    Er antwortete nicht. Unter den geraden Augenbrauen funkelten seine Augen hell wie Laserstrahlen. Seine goldenen Wangen waren perfekt, nicht ein Härchen wuchs darauf – Dämonen brauchen sich nicht zu rasieren. Oder doch? Genau weiß das niemand. Solche Fragen stellt man ihnen lieber nicht.
    „Hallo?“ Ich schnippte mit den Fingern. „Irgendjemand zu Hause?“
    Keine Reaktion.
    Ich seufzte und sah auf meine Füße hinab, die brav über das rissige Pflaster trotteten. Trivisidero ist eine Hauptverkehrsader für Straßengleiter und Velotaxis, und wir mussten an einer roten Ampel warten. „Na gut“, sagte ich schließlich, während wir dort standen. „Es tut mir leid. So. Bist du jetzt zufrieden?“
    „Du redest zu viel.“
    „Und du kannst mich mal am Arsch lecken“, lautete meine taktlose, reflexartige Antwort. Die Ampel sprang um, und ohne zu schauen trat ich vom Bürgersteig herunter, während ich in Gedanken schon Pläne schmiedete, wie ich den Dämon nach dem Besuch bei Gabe am besten loswerden konnte.
    Meine linke Schulter flammte schmerzhaft auf. Er hatte mich mit eisernem Griff am Arm gepackt und zurückgerissen. Eine warme Druckwelle schoss die Straße hinauf, gefolgt von dem verräterischen

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