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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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Nummer.
    „Spocarelli, Saint City Parapsych.“ Sie klang genervt und müde. Im Hintergrund hörte ich Telefongeklingel, erhobene Stimmen und Papierrascheln. Es klang sehr geschäftig.
    „Gabe.“ Meine Stimme hatte kaum noch Ähnlichkeit mit der, die sie mal gewesen war. „Ich bin’s. Gibt’s was Neues?“
    Mir war nur eine einzige Sekunde Stille vergönnt. Dann tönte in einer Mischung aus Flüstern und Schreien „Heilige Scheiße“ durch den Hörer. „Wo zum Teufel steckst du, Danny, verdammt noch mal? Eddie und ich haben dich überall gesucht. Was zur Hölle treibst du? Wir hatten gedacht, Lourdes hätte dich erwischt! Was tust du gerade?“
    Gute Frage. Was tat ich eigentlich? „Ich denke nach. Pass auf, die anderen vier auf der Liste…“
    „Drei“, unterbrach sie mich grimmig. „Heute Nacht war ganz schön was los. Er hat eine Schamanin namens Alyson Brady erwischt und vier Bullen getötet, um an sie ranzukommen. Es ist, als würde ihn irgendwas mit ihnen verbinden, er erlegt sie wie ein Bluthund. Wir hatten sie alle an sicheren Orten untergebracht. Jetzt verlegen wir sie alle zwei Stunden woanders hin. Die Holovids haben ihren großen Tag. Sie nennen ihn den Psychoripper. Der Chef ist mir deswegen vorhin schon mächtig aufs Dach gestiegen. Ich hoffe bloß, du hast eine verdammt gute Idee in dem Stahlkasten, den du als Kopf bezeichnest – ich war schier krank vor Sorge, verflucht noch mal. Warum hast du mich nicht angerufen? Musst du immer so scheiß theatralisch sein, Valentine!“
    Ich schloss die Augen. Vier Bullen vom Spukdezernat tot, außerdem Brady. Ich hatte sie gekannt, hatte sogar bei ein oder zwei Söldnerjobs mit ihr zusammengearbeitet. Vielleicht hatte ich sie eine Halskette mit einem Pik tragen sehen. Über Rigger Hall hatten wir nie gesprochen, nicht einmal, als wir hinter einem Stapel Wrackteile vor drei verzweifelten Flüchtigen in Deckung gegangen waren, die auf uns schossen, und ich eine Kopfwunde und sie Wunden so ziemlich überall am Körper abbekommen hatte. Das war beim Gibrowitz-Auftrag gewesen; die Flüchtigen wurden wegen Vergewaltigung und Mord an der Tochter des Senators der Hegemonie gesucht. Als wir die Typen schließlich ablieferten, sahen sie etwas mitgenommen aus. Besonders Brady konnte Vergewaltiger nicht leiden.
    Die Halsketten.
    Mein Instinkt meldete sich so plötzlich, dass ich nach Luft schnappte und Gabes frustriertes Fluchen unterbrach.
    Wäre ich nicht so müde, körperlich und gefühlsmäßig so erschöpft gewesen, hätte ich es vielleicht gar nicht bemerkt. „Gabe.“ Meine Stimme klang plötzlich drängend. „Hör zu. Haben die anderen noch die Halsketten mit dem Pik?“
    „Keine Ahnung… Ich weiß, dass Brady eine hatte.“ Gabes Ton wurde verdächtig scharf. „Danny, woran denkst du?“
    „Hol die Halsketten bei ihnen ab. Sofort. Bring sie aufs Revier und rühr sie nicht an, wenn du es irgendwie vermeiden kannst. Lass sie für mich auf deinem Schreibtisch liegen und verschwinde. Ich glaube, dass er sie darüber findet. Sammle alle Halsketten ein. Ich bin in einer Stunde da und nehme sie mit. Ich lenke ihn ab.“
    „Danny, wir wissen immer noch nicht, mit was wir es da zu tun haben.“ In ihrer Stimme schwang eine Spur Panik mit. „Wenn es sich wirklich um ein Ka handelt…“
    „Ich glaube, ich weiß, was abläuft. Und Jace hat er umgebracht, weil er mich nicht umbringen konnte, Gabe. Verdammt, wenn ihn einer kriegen kann, dann ich, und wenn er ein Ka ist, dann werde ich es eben riskieren.“ Ich sprach mit einer Sicherheit, die ich so nicht empfand. Dann fiel mir noch etwas ein. „Wieso hattest du geglaubt, Lourdes hätte mich erwischt?“
    „Dein Haus, du Idiotin! Hast du die Aufnahmen denn nicht gesehen?“ Im Hintergrund klingelten Telefone. Irgendjemand rief etwas über eine Zeremonialenspur. Papier raschelte. Das Klicken eines Feuerzeugs, dann tiefes Inhalieren – Gabe rauchte wieder.
    Ich glaube, das ist das allererste Mal, dass du mich eine Idiotin genannt hast, Gabe. „Was für Aufnahmen?“
    „Bei Hades, Danny! Es war doch überall in den Nachrichten. Dein Haus wurde völlig zerstört, und dann gab es Aufnahmen von dir, wie du davongehst und aussiehst, als hätte man dich auf den Kopf geschlagen. Ich habe mich schier zu Tode geängstigt, sollte ich hinzufügen. Ich dachte, Lourdes würde dir folgen, ich dachte, du wärst vielleicht tot!“
    Ich musste lachen, aber es klang heiser und unsicher. „Ich bin tot, Gabe. Ich bin nur

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