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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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breiten, muskulösen Rücken zu. Die Skorpion-Tätowierung an seinem linken Schulterblatt bewegte sich unruhig hin und her, sodass sich der schwarze Stachel zu dehnen schien. Über seinen stahlharten Muskeln verunzierten dünne, verblassende Narben seine Haut, die ihre Nuevo-Rio-Bräune noch immer nicht verloren hatte. Er war auf meinem Bett zusammengeklappt, weil er sich so betrunken hatte, dass er den Weg bis zu seinem Schlafzimmer nicht mehr geschafft hätte. Außerdem hatte es schon fast etwas Beruhigendes, wenn ich ihn so neben mir atmen hörte, während ich vergeblich einzuschlafen versuchte und dabei höchstens in eine Art Trance glitt. Immerhin kamen dabei meine Gedanken zur Ruhe, aber wenn ich am nächsten Tag aufstand, war ich fast genauso müde, wie als ich mich ins Bett gelegt hatte.
    Irgendwas ist passiert, sagte mir mein Instinkt, und meine Ringe blitzten auf. Aus dem bernsteinfarbenen Cabochon an meinem linken Mittelfinger schoss ein goldener Funke. Natürlich war irgendwas passiert, niemand würde es sonst wagen, mich um diese Uhrzeit anzurufen. Kein Holoverkäufer würde freiwillig die Nummer eines registrierten Psions anwählen, wir reagierten ziemlich allergisch auf diese Werbefritzen. Obwohl es illegal war, einen Normalo aus reiner Bosheit zu verhexen, hatten ein paar von uns die üble Angewohnheit, eventuelle rechtliche Folgen zu ignorieren, wenn es um diese verdammten Hologeier ging. Außerdem war es für die Firmen ziemlich teuer, den vorgeschriebenen Versicherungsschutz zu finanzieren, der die Bezahlung eines Psions gewährleistete, der den Fluch bannte.
    Die Kälte kroch mir unter die Haut, und meine linke Schulter schmerzte. Ich bewegte sie vorsichtig vor und zurück und versuchte, meinen Fast-Traum abzuschütteln. Wieder schrillte das Telefon mit einer Hartnäckigkeit, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt hatte.
    Ich hob den Hörer ab und verwünschte denjenigen, der es für eine gute Idee gehalten hatte, einen Telefonanschluss nach hier oben zu legen. Damals hatte ich das für eine gute Idee gehalten. Was nichts anderes bedeutete, als dass ich mich selbst verwünschte. „Sekhmet sa’es. Was ist los?“
    Was Höflicheres brachte ich nicht zustande. Ich benutze grundsätzlich nie die Vidfunktion an modernen Telefonen; bei dem Gedanken, dass jemand mich in meinen eigenen vier Wänden sehen kann, ohne sich dafür in einen Gleiter setzen und herdüsen zu müssen, dreht sich mir der Magen um.
    Außerdem geht es niemanden was an, wenn ich nackt ans Telefon gehe.
    „Danny“, hörte ich Gabes Stimme. Es gab nicht viele Menschen, die ich nach einem Wort an der Stimme erkannte, aber Gabe stand ganz oben auf dieser Liste. Sie klang ausgesprochen angespannt. „Heb deinen Hintern aus den Federn. Ich brauche dich.“
    Ich setzte mich kerzengerade auf und riss dabei Jace die Decke weg, der einen missmutigen, schläfrigen Laut von sich gab und sich noch mehr zusammenrollte. „Wo?“
    Ich hörte ein Feuerzeug klicken und Gabe tief inhalieren. Sie rauchte also wieder. Kein gutes Zeichen. „Ich bin im Revier. Wie schnell kannst du hier sein?“
    Ich streckte die Hand aus und rüttelte Jace an der Schulter. Seine Haut fühlte sich kalt an, als ich mit meinen lackierten Fingernägeln sanft darüberstrich. Er erwachte etwas würdevoller als ich, setzte sich auf und steckte, sobald ihm klar wurde, dass ich nur telefonierte und nicht gerade angegriffen wurde, das Messer, das unter seinem Kopfkissen gelegen hatte, wieder in die Scheide zurück. Wir waren beide ziemlich schreckhaft – nicht ungewöhnlich, wenn man von einer Kopfgeldjagd zur nächsten hetzt.
    „Bin schon unterwegs“, sagte ich zu Gabe. „Halt die Ohren steif.“
    Sie legte auf. Ich ließ den Hörer auf die Gabel zurücksinken und streckte mich. Als ich versuchte, die Finger zu spreizen, knackten die Bänder in meiner rechten Hand. Ich hatte zwar nicht geträumt, aber seit drei Wochen war ich richtigem Schlaf nicht mehr so nahe gewesen, und es passte mir ganz und gar nicht, gestört zu werden. Wenn man auf der Jagd ist, bekommt man nicht viel Schlaf – während man schläft, ist der Gejagte schon wieder entkommen.
    Andererseits habe ich immer schon schlecht geträumt. Nur in der Zeit, als Doreen mit mir zusammengelebt hat, habe ich wirklich gut geschlafen. Eine Sedayeen kann selbst die ungebärdigste Nekromantin zur Ruhe bringen, und auch deshalb vermisste ich sie. Sie und die Zärtlichkeit, mit der sie mich beruhigt und in die

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