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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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dämonisch, aber eben nicht nachdrücklich fremdartig war: Mein Haar war kohlrabenschwarz, seidig und länger als früher, und es fiel mir – wenn ich es nicht sehr fest flocht – immer wieder ins Gesicht. Für die meisten Normalos sah ich aus wie ein besonders gut gelungener Genspleiß, als hätte ich ein Vermögen hingeblättert, um wie ein feuchter Traum aus den Holovids auszusehen.
    Der Smaragd auf meiner Wange reichte schon aus, um Normalos Angst einzujagen – sie hatten eine atavistische Furcht vor Psionen im Allgemeinen und Nekromanten im Besonderen. Dumme Normalos halten Nekromanten manchmal für den Tod höchstpersönlich und geben damit ihrer Verzagtheit beim Anblick von Psionen noch zusätzliche Nahrung. Wenn sie wüssten, wie bedingungslos der Tod alle Seine Kinder liebt, würden sie Ihn vielleicht nicht so sehr fürchten. Oder vielleicht sogar mehr. Psione werden jedenfalls auf der ganzen Welt von Normalos gefürchtet, nur weil wir von Geburt an anders sind.
    „Ja, Hoffman, ich bin wegen dem Fleischhaufen hier, der mal eine Leichenfrau war.“ Gabes Worte hallten von den Wänden wider wie eine Ohrfeige. „Dante Valentine, darf ich dir Nix Hoffman vorstellen.“
    „Sehr erfreut.“ Mein Tonfall strafte meine Worte Lügen. Auch meine Stimme erzeugte ein Echo, nicht so laut wie Gabes, aber doch kräftig. Ich musste mir unbedingt merken, sie zu dämpfen, besonders in Anwesenheit von Normalos. Menschen, die nicht darauf gefasst waren, kamen beim Klang meiner Stimme sonst nur auf dumme Gedanken, um es vorsichtig auszudrücken.
    „Ganz meinerseits“, stammelte er. „Ähem, Ms Valentine…“
    „In welcher Abteilung befindet sich die Leiche, Hoff? In Caines?“ Gabe blieb nicht mal richtig stehen.
    „Ja, Caine hat sie. Er ist in seinem Büro. Er kommt gerade von der toxikologischen Untersuchung.“ Die Augen des jungen Mannes glitten über mich hinweg. Ich wusste, was er sah: eine außerordentlich begehrenswerte, gengespleißte Frau – und ich wünschte mir sogleich, ich wüsste es nicht. Seine Pupillen wurden immer größer. Wenn ich die Luft mit meinem Duft anreichern würde, könnte ich ihn dazu bringen, vor mir auf die Knie zu fallen und mich anzuflehen, ohne dass er wüsste, weswegen. Eine weitere Nebenwirkung dessen, was ich jetzt war.
    Hedaira, flüsterte eine tonlose, spöttische Stimme in meinem Hinterkopf. Ich brachte sie sofort zum Schweigen – es tat zu weh, sie zu hören. Warum war es immer Japhrimels Stimme, mit der ich mich quälte?
    „Danke, du Nervensäge“, sagte Gabe und schob sich an ihm vorbei. Ich folgte ihr, atmete tief aus und schaffte es gerade noch, ein höhnisches Grinsen zu unterdrücken.
    „Du hast eine große Fangemeinde“, flüsterte Jace mir ins Ohr. Ich schnaubte etwas nicht sehr Höfliches zurück. „Ach, komm schon, Danny. Du bist eben einfach zum Anbeißen. Vielleicht sollten wir dir eins dieser Outfits von Oak Vegas Raidon besorgen.“
    „Ich kann die Toten doch nicht in einem schwarzen Lederbikini zum Leben erwecken“, flüsterte ich zurück, dankbar, dass mir schon wieder nach Lächeln zumute war.
    „In einem schwarzen Lederbikini mit Nieten“, verbesserte mich Jace.
    „Perversling.“ Wieder schien mir der Gestank menschlicher, absterbender, verrottender Zellen schier die Luft abzuschnüren.
    Wie hat Japhrimel das bloß ausgehalten?, fragte ich mich, und plötzlich flammte meine linke Schulter auf, als würde etwas Heißes dagegengepresst, das mir die Haut versengte. Ich konnte fast schon spüren, wie die Narbe sich wand.
    Abrupt blieb ich stehen, und Jace wäre beinahe in mich hineingelaufen. Seine Psinergie versetzte mir einen sanften Stoß, eine angenehme Berührung, bei der mir weich in den Knien geworden wäre und die mir den Atem hätte stocken lassen, wenn ich nicht gerade so verzweifelt versucht hätte, meine Lungen zum Weiteratmen zu bewegen. Heiße Dämonenpsinergie lief mir prickelnd über die Haut. „Danny?“
    „Es ist nichts.“ Diese Hitzewellen wurden in letzter Zeit immer heftiger. Vielleicht kam ich ins dämonische Klimakterium.
    Aber ich konnte mir auch was Übleres vorstellen. Vielleicht hatten die Hitzewellen etwas mit dem Fürsten der Hölle zu tun.
    Allein bei dem Gedanken bekam ich Albträume. Oder bekäme sie jedenfalls, wenn ich schlafen könnte. Ich senkte den Kopf und versuchte, Gabe mit langen Schritten einzuholen. „Nur so ein Gedanke.“
    „Was für einer?“ Er klang nicht sonderlich neugierig.
    „Das geht dich

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