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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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„Ich bürge für ihr Wohlergehen, Ältester. Es wurden bestimmte Sicherheiten hinterlegt.“
    „Von wem?“
    Der Nichtvren schüttelte sein blondes Haupt und schnalzte mit der Zunge. „Das fragst du mich? Ich vermute doch, ihr habt geschäftlich mit einem anderen Dämon zu tun.“
    „Vielleicht. Ich muss hier allerdings etwas anderes erledigen. Ich möchte mit dem Anhelikos sprechen.“ Bei diesen Worten traten die meisten Akolyten einen Schritt zurück, und die karamellfarbene Haut des Meisters erbleichte.
    Anhelikos? Was war denn das schon wieder?
    Leonidas spreizte seine auffällig schlanken Finger. Ich ließ mich davon allerdings nicht täuschen. Nichtvren verfügen über erstaunliche Kräfte. Die Älteren unter ihnen können mit einem lässigen Schlag ihrer scheinbar so zerbrechlichen Hände Beton zertrümmern. Kein Wunder, dass sie bei Paranormalen häufig die Führungsrolle übernehmen. „Ich bin neutral.“ Doch in seinen Augen lag ein undefinierbares Funkeln. „Lass in meiner Stadt wenigstens ein paar Steine auf den anderen, ja? Ich bin dir ein guter Freund gewesen.“
    „Ganz gewiss warst du das.“ Japhrimel nickte. „Nun gut. Ich danke dir, Leonidas.“
    Der Nichtvren fand das offenbar irgendwie lustig. „Er dankt mir. Wie großzügig. Tja, der Morgen naht. Du entschuldigst uns jetzt, hoffe ich.“
    Ich hätte gerne etwas gesagt, nur fiel mir nichts Passendes ein. Japhrimel stand still da, während der Nichtvren in die Dunkelheit eintauchte. Die Werwölfe sprangen davon und verschwanden in einer Bahnhofshalle, die wahrscheinlich zu einem Gleitersystem führte, das Besucher in die Stadt brachte. Ich sah mich um. Tatsächlich, die Morgendämmerung. Im Osten wurde der Himmel langsam grau.
    Bald standen wir allein am Dock, und kalte Luft wehte sanft durch die weitläufige Anlage.
    „Nun“, sagte Japhrimel. „Was hältst du davon?“
    „Schick sie nicht allein hin“, antwortete McKinley wie aus der Pistole geschossen. „Das ist eine Falle.“
    „Aber was für eine Falle? Das ist hier die Frage.“ Grimmige Belustigung hatte sich in Japhrimels Stimme geschlichen. In dem Tonfall hatte er mit mir noch nie gesprochen.
    Allmählich bekam ich den Eindruck, die beiden verband irgendetwas. Und auch zwischen Japhrimel und Leonidas lief etwas ab. Mich packte die Neugier, aber ich beherrschte mich mühsam.
    McKinley hatte aufgehört zu grinsen. „Ein Dämon mit grünem Edelstein. Entweder der Fürst oder ein Androgyner, was auf dasselbe hinausläuft. Und noch dazu in der gleichen Stadt wie das Anhelikos Kos Rafelos. Das gefällt mir nicht.“
    Wie bitte? Was bitte? Sinnloserweise fragte ich mich, ob der Agent der Hellesvront etwas über Hedairas wusste und wie ich ihn vielleicht dazu bringen konnte, es mir zu verraten, wenn uns Japhrimel einmal allein ließ. Aber wenn Japhrimel mich allein mit ihm ließ, hatte ich leider ziemlich sicher keine Chance, einen Fluchtversuch zu unternehmen, weil er mich vorher wie ein Paket zusammenschnüren würde oder Schlimmeres.
    „Rein juristisch gesehen war das keine Vorladung.“ Japhrimel sah mich an. „Was denkst du, Dante?“
    Ich schluckte meine Verbitterung hinunter, als er meinen Namen so gelassen aussprach. Was zum Teufel ist ein Anhelikos? Und will ich das überhaupt wissen? „Ich bin nicht hier, um zu denken, nur um zu kooperieren.“
    McKinley starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Mein Gebieter …“
    „Ruhe!“ Japhrimels Stimme ließ das ganze Dock leicht erzittern. Ich biss die Zähne zusammen und schaute auf meine Stiefel. „Erst suchen wir das Anhelikos, dann ein Versteck.“
    McKinley nickte. Ansonsten hielt er die Klappe, was ich schade fand. Mich hätte schon interessiert, was er über mich zu sagen gehabt hätte.
    Warte ab, Danny, murmelte Jace’ Stimme in meinem Kopf. Gehorsam folgte ich Japhrimel, der über die neuesten Wendungen nachgrübelte. Luzifer wollte mich also sprechen. Bei den Bewohnern der Hölle erfreute ich mich inzwischen ja großer Beliebtheit.
    Und was war jetzt dieses Anhelikos? Anscheinend würde ich das bald herausfinden.
    Ich senkte den Kopf, sodass mir die Haare vors Gesicht fielen und es verbargen. Leise bewegte ich die Lippen, um ein Gebet zu Anubis zu sprechen. Immer, wenn ich in eine hoffnungslose Lage gerate, bete ich. So menschlich ist selbst eine kampferprobte teildämonische Nekromantin.
    Sarajewo lag im Dunkeln. Die Straßen waren voller Schlaglöcher, und die meisten Häuser wirkten bereits

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