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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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klammerte sich an den Erdwall und jaulte mich an. Ein Geräusch, als würden rostige Nägel durch empfindliche Nerven getrieben. Ich hielt mein Schwert in Verteidigungsstellung, die Scheide in der Linken. Hatte ich die Pistole ebenfalls eingesteckt? Musste ich wohl. Entweder das, oder ich hatte sie fallen lassen. Egal. Hier stehe ich nun auf einer Zugtrasse, und ein Imp jault mich an. Manchmal führe ich doch ein interessantes Leben, dachte ich in einem Anflug von makabrem Humor.
    Ich holte tief Luft und sog den Chemikalienmief getrockneter Reaktivfarbe ein. Die Kratzer, die die Klauen hinterlassen hatten, brannten teuflisch. Sind seine Klauen vergiftet? Das würde das Maß endgültig vollmachen. „Komm nur her“, sagte ich leise. Hier im offenen Gelände mit dem Schwert in der Hand war ich schon wieder ein wenig zuversichtlicher. Ein wenig? Nein, viel zuversichtlicher. Es gibt doch nichts Besseres als eine scharfe Klinge, um einem Mädchen das Gefühl zu geben, gleich fliegen die Fetzen. „Na, komm doch her und hol mich, wenn du mich willst!“
    Er heulte mich an, und sein Milchgesicht lief rot an. Aber er blieb, wo er war.
    Na toll. Jetzt kann ich stehen bleiben und warten, bis der nächste Zug kommt und mich zerlegt, oder ich kann versuchen, einen fünf Meter hohen Erdwall raufzuklettern und mir gleichzeitig dieses Ding da vom Leib zu halten. Tolle Aussichten!
    Nun gut – was du heute kannst besorgen, und so weiter. „Na los!“, schrie ich ihn an und stampfte mit dem Fuß auf. „Komm endlich her und hol mich!“
    Er sprang. Sofort schaltete ich auf Kampfmodus um. Wie so oft in diesen Situationen hörte ich Jados Stimme: bewegen! Nicht denken, bewegen!
    Das Schwert, das mir mein Sensei als Ersatz für das Katana gegeben hatte, mit dem ich einen Dämon getötet hatte, trennte dem Imp den Kopf vom Hals. Halbe Drehung, das Heft wirbelte durch die Luft, um mich zu schützen, die Bewegungen zu schnell für das menschliche Auge, Hiebe in einem Bogen, perfekt wie ein Möbiusband. Der Magen des Imps platzte auf, Flüssigkeiten ergossen sich aus dem Körper. Noch ein blitzschneller Schlag, und sein linker Arm fiel zu Boden.
    Keuchend stand ich da. Ein echter Kampf verbraucht in kurzer Zeit mehr Energie als eine beliebig lange Trainingseinheit. Ich war bereit, erneut zuzuschlagen, falls der zerschmetterte, aufgeschlitzte Körper noch einmal zucken sollte. Meine Füße schlurften durch die schmierigen Lachen Reaktivfarbe. Eine mindestens zwanzig Zentimeter hohe Schicht von gummiähnlichem Material gab federnd unter mir nach.
    Das Ding brach endgültig zusammen. Rauch stieg von der Leiche auf. Haut und Kleidung reagierten mit der Farbe. Aber ich wandte den Blick nicht ab. Teils, weil ich mir dann nicht sicher sein konnte, ob er nicht doch noch zuckte, teils wegen Jado. Schau dir den Tod deines Feindes an, wenn du kannst, denn du hast ihn verursacht. Wenn du getötet hast, schau dir die Folgen deines Tuns an.
    Und es war richtig, dass ich den Imp getötet hatte. Viel länger hätte ich auch nicht mehr durchgehalten. Ich war todmüde, das Mal an meiner Schulter pulsierte, eine weitere Welle warmer Psinergie strömte daraus hervor. Allmählich beunruhigte mich das Ganze doch. Suchte Japhrimel wirklich nach mir?
    Ich werde immer zu dir zurückkehren.
    Wie lange dauerte es eigentlich, bis in der Hölle aus einem A’nankimel wieder ein Dämon geworden war? Was würde aus mir werden, wenn er mich fände, vorausgesetzt, er käme überhaupt wieder in meine Welt? Konnten die genetischen Umformungen, die er an mir vorgenommen hatte, rückgängig gemacht werden? Über das Ausmaß der Auswirkungen dieser Veränderung auf meine Psyche war ich mir immer noch im Unklaren, aber solange ich gleichzeitig eine Nekromantin blieb, spielte das alles keine Rolle.
    Möglicherweise. Trotzdem hätte ich gerne gewusst, wie menschlich ich noch war.
    Ich wartete, bis vom Imp nur noch ein paar blubbernde Blasen übrig waren, ehe ich mein Schwert senkte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass Reaktivfarbe so etwas anrichten konnte. Welche Wirkung mochte sie auf andere Dämonen haben? Die Substanz war billig und problemlos erhältlich. Vielleicht fiel mir ja etwas ein, wie ich mir das Leben leichter machen konnte.
    Etwa mit Plaspistolen auf die Hölle losballern? Bei dem Gedanken musste ich kichern. Der Schmerz in meiner Brust machte sich wieder bemerkbar, jetzt, da ich mich nicht mehr auf den Kampf konzentrieren musste. Das Kichern wurde zum Keuchen. Ich

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