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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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permanent veränderten und von außerirdischer Schönheit waren.
    Was machte er da nur? Vorsichtig streckte ich meine psychischen Fühler aus. Nichts. War das alles nur Verzierung, hübsch, aber sinnlos? Wenn er weiter so glühte, würde ich noch Probleme bekommen. Es wäre nur schwer zu verstecken.
    Ich fiel in einen tranceähnlichen Zustand und konnte die Augen von den bunten Linien, die über das Metall glitten, nicht mehr abwenden. Auf magischer Ebene war das Schauspiel nicht wahrnehmbar. Das war sonderbar, da die meisten Dinge ein psychisches „Echo“ der einen oder anderen Art aussandten.
    Die Psinergie strömte weiterhin über meine Haut, jede neue Welle wärmer als die vorherige. Ein angenehmes Gefühl. Aber wozu das Ganze? Streckte Japhrimel seine Fühler nach dem Mal aus, um meinen Aufenthaltsort zu erspüren? Bedeutete das, er hatte die Hölle verlassen und fühlte sich pudelwohl?
    Ich werde immer wieder zu dir kommen.
    Suchte er mich? Ich hoffte es wie sonst nichts auf dieser Welt. Aber Dämonenkillern stets einen Schritt voraus sein zu müssen machte es ihm vielleicht schwer, mich zu finden.
    Als ich mich von diesem Tagtraum losriss und wieder auf den Armreif schaute, waren die Linien zu einem Symbol erstarrt.
    Hegethusz, eine Glyphe der Neun Kanons. Geformt wie ein nach hinten gebogenes, winkelförmiges II mit einem Schrägstrich. Eine einfache Rune mit einer einfachen Bedeutung.
    Die Rune der Gefahr.
    Es gab hier nur eine Tür. Ich sprang auf, war in zwei Schritten bei ihr und zog sie auf. Jeder Zugbegleiter würde den Türcode für das Außenschloss kennen, somit wäre es ein Leichtes, ihn seinem ungeschützten Hirn zu entlocken. Ein weiterer Grund, warum die Leute Psione so sehr fürchteten. Wenn ein Psion keine Angst vor dem wilden Durcheinander aus wüstem Schmutz und brauchbaren Informationen hatte, konnte er wahrscheinlich tatsächlich all die Dinge tun, vor denen sich die Menschen fürchteten. Aber allein die Vorstellung, welche Mühe es mich kosten würde, meinen Verstand nach so einem Gedankendiebstahl wieder zu reinigen, verursachte mir eine Gänsehaut.
    Der Korridor zwischen den Fenstern auf der gegenüberliegenden Seite und den Plasstahlwänden der Einzelabteile war kaum breit genug für ein magersüchtiges Techna-Groupie. Ich drehte mich mit dem Rücken zum Fenster – ich war mir sicher, dass ein etwaiger Angriff nicht von dieser Seite kommen würde, dafür waren wir zu schnell unterwegs – und steckte mein Schwert in die Gürtelschlaufe. Für einen Schwertkampf war es zu eng, und wenn es zu einem Messerkampf kommen sollte, dann lieber nicht hier drinnen.
    Blieben noch die Pistolen. Ich zog die beiden Projektilwaffen aus dem Holster. Ein Plasbolzen könnte auf die Reaktivfarbe draußen am Gleitzug einwirken, und ich hatte keinerlei Bedürfnis nach einem weiteren Flächenbrand. Ich war froh, dass der Zug so gut wie leer war. Auf Kollateralschäden legte ich keinen allzu großen Wert, wenn es sich vermeiden ließ. Es war dumm, mir darüber Gedanken zu machen. Dämonen waren verschlagen, mächtig und nicht allzu besorgt über den Verlust menschlichen Lebens. Ich war ohnehin schon im Nachteil, und Sorgen um etwaige Opfer machten die Sache nicht einfacher.
    Mit den Waffen im Anschlag ging ich langsam in Richtung Zugende. Wenn mir jetzt irgendwelche Normalos begegneten, würde ich dumm dastehen, und falls irgendetwas anderes auftauchen sollte, würde ich es erschießen. Bitte mach, dass keiner rauskommt. Dass alle in ihren Abteilen bleiben. Wenn ich schießen muss, lass mich bitte keinen Unschuldigen treffen. Anubis, erhöre mein Flehen, bitte keinen Unschuldigen.
    Das Mal pulsierte wieder. Warum? Was ging hier vor?
    Ich wollte nicht das Risiko eingehen und eine Pistole einstecken, um das Mal zu berühren. Wenn Japhrimel mich durch die Narbe aufspüren konnte, schafften das dann auch andere Dämonen? Dank der mich umgebenden Psinergie leuchtete ich schon selbst wie ein Dämon, allerdings ohne die Hochleistungsschutzschilde, die Japhrimel mit sich herumtrug. Ich steckte zwischen zwei Welten fest. Für menschliche Psione war ich zu stark, für Kampfdämonen zu schwach. Ich war stark genug, um sichtbar zu werden, jedoch zu schwach, um mich schützen zu können, wenn ein Dämon ernsthaft Jagd auf mich machte. Und das war bereits der zweite Angriff innerhalb von zwölf Stunden.
    Lautlos bewegte ich mich vorwärts und sicherte nach beiden Seiten. Dauernd schaute ich hin und her und wünschte mir,

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