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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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obwohl wir so viel Zeit zusammen verbracht hatten, war Sex die einzige Sprache, in der wir uns vollkommen verstanden. Auch wenn er Merikanisch redete, hatten wir nur einen sehr kleinen Wortschatz gemeinsam. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, aus Frustration über meine Unfähigkeit, etwas erklären zu können, geweint zu haben, ehe er in mein Leben trat.
    Und ich hatte den leisen Verdacht, ihm ging es ebenso.
    Er ließ mich erst erzählen, was geschehen war, als wir Seite an Seite im Hotelbett lagen, ich hatte ein Bein über seine Hüfte gelegt, er fuhr mir durchs Haar und hielt den Mund an meine Stirn gedrückt. Ich berichtete ihm die ganze Geschichte und machte nur gelegentlich eine Pause, während er meine schweißnassen Haarsträhnen mit der Hand nach hinten strich. Schützend legte er seine Flügel um mich.
    Endlich hatte ich das Gefühl, noch richtig am Leben zu sein.
    Aber als ich von dem Reaktivfeuer und den Rissen in den Haussystemen erzählte, lag er da wie versteinert. Nachdenklich hörte er mir zu, während ich die Begegnung mit dem Imp im Gleiterzug schilderte.
    Im Gegenzug präsentierte er mir eine äußerst kurze Zusammenfassung seines Abstiegs in die Hölle und von Luzifers Zustimmung zu seinen Wünschen. Als er zurückgekehrt war, um mich abzuholen und mir alles zu erklären, stand unser Haus in Flammen, und die Gleiterlimousine, die mich hingebracht hatte, war zu Schrott gefahren. Meine Fährte wurde von der eines Imps überlagert. Er war meiner Spur bis zum Gleiterzug gefolgt und noch vor mir in Neo-Prag eingetroffen – kurz nachdem der Zug mit dem Riesenloch an der Rückseite bemerkt worden war. Dort hatte er Hellesvront alarmiert. Zwei Agenten wurden mit dem Auftrag losgeschickt, einen Magi aufzutreiben, der die Mühe auch wert war. Japhrimel hatte die Stadt nach mir durchkämmt, und als Lucas Villalobos mit seinen Nachforschungen begonnen hatte, beschloss mein Dämon, sich mit ihm zu treffen. So hatte er von unserer Abmachung erfahren und war losgezogen, um mich zu holen.
    Die Tür zu Lucas’ Allerheiligstem war aufgebrochen, aber nirgendwo ein Zeichen von Dämonen. Der Geheimgang war unentdeckt geblieben. Offenbar war der Imp eingebrochen, hatte mich nicht gefunden und war wieder nach oben zurückgekehrt, um mich dort zu suchen. Ab da war es dann ein Wettrennen gewesen, in dem ich so schnell wie möglich das Ende des Tunnels hatte erreichen müssen. Anschließend sorgte das Lichtsignal meiner Psinergie für allerhand Spaß.
    „Weißt du, wer es war?“, fragte ich Japhrimel. „Welcher Dämon, meine ich? Einer von denen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Nicht mit Sicherheit. Er ist geflohen, kaum dass ich auftauchte. Und ich war erst mal damit beschäftigt, mich durch die menschlichen Schilde zu pflügen.“
    „Menschliche Schilde?“
    „Und ein paar Imps. Wahrscheinlich Söldner, die ihm genügend Zeit zur Flucht verschaffen oder eine ermattete Hedaira überwältigen sollten. Ich weiß es nicht – am Ende war niemand mehr übrig, den ich hätte fragen können. Aber lassen wir das. Wir haben noch andere Dinge, über die wir uns unterhalten müssen.“
    „Warum lassen wir Luzifer nicht einfach im eigenen Saft schmoren? Ich weiß, ich weiß, wir haben eine Abmachung.“ Ich musste gähnen und rieb die Wange an seiner Schulter.
    „Schlaf ein wenig, meine Neugierige.“ Sanft küsste er mich auf die Stirn. „Du ziehst sehr viel mehr Ärger an, als mir lieb ist.“
    „Hm. Es hätte noch mehr Ärger gegeben, wenn ich den Armreif nicht gehabt hätte.“
    „Der Armreif.“ Er klang nicht sonderlich glücklich. Ich fragte mich, ob ich nicht erneut gegen eine Geheimregel der Dämonen verstoßen hatte.
    Mühsam schlug ich ein Auge auf, nur um zu sehen, wie er mich anstarrte. „Er lag im Gleiter. Ich habe gedacht, er ist von dir.“ Ich wand meinen linken Arm frei und hielt ihm das Handgelenk hin, damit er sich den Reif anschauen konnte.
    Japhrimel berührte ihn mit einem seiner goldenen Finger. „Aha“, sagte er. „Ich verstehe … deshalb also.“
    „Also was?“, fragte ich gähnend: Zärtlich nahm er meine Hand und gab jedem einzelnen Finger einen Kuss.
    „Morgen ist auch noch ein Tag. Schlaf jetzt.“
    „Aber was ist denn das für ein Ding, wenn es nicht von dir ist?“
    Die Nacht brach herein, und ich stand kurz davor wegzudämmern. Der einzig sichere Hafen, den ich je gekannt hatte.
    „Ich vermute, er ist ein Ausdruck dessen, was Luzifer von dir hält, Dante. Schlaf

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