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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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meine Botentasche zwar etwas angeschrammt, insgesamt aber noch heil war, fühlte ich mich gleich weit weniger nervös. Dann zauberte Japhrimel plötzlich Jace’ Halskette hervor. „Das habe ich ebenfalls gerettet. Ich musste lediglich kleinere Schäden ausbessern. Eine schöne Arbeit, wirklich.“
    Mich verließ alle Kraft, und ich ließ mich aufs Bett fallen. „Ach, Japhrimel …“, stöhnte ich leise.
    Vorsichtig beugte er sich vor und legte mir die Halskette um. Er runzelte dabei sogar ein wenig die Stirn, ein Anzeichen äußerster Konzentration. Ich bekam Gewissensbisse. Die Haare fielen ihm in die Augen, und er erinnerte mich an einen Jungen, der beim ersten Tanz an der Akademie seiner Partnerin ein kleines Bukett ansteckt. „Ich glaube nicht“, sagte er, während seine Finger auf meiner Wange verharrten, „dass ich dich wirklich verstehe. Entschuldigung.“
    Ich spürte einen Schmerz im Herzen, einen echten Schmerz wie einen Stich. „Japh … Ist schon in Ordnung. Ehrlich. Ich … danke.“ Danke! Mehr fällt dir nicht ein, nur dieses eine dumme, kleine Wörtchen? Gottverdammt, Danny, wieso kannst du nicht wenigstens einmal sagen, was du wirklich meinst? Ich nahm ihn bei den Händen und hielt ihn fest, bis er mir in die Augen sah. „Es tut mir leid. Ich kann nicht … netter sein.“ Netter? Jetzt hör aber auf, was kannst du denn überhaupt, außer rumzuzicken wie eine wild gewordene Irre? Dich habe ich wirklich nicht verdient. Ich liebe dich.
    „Du bist genau richtig, Hedaira. Ich würde dich nicht ändern wollen.“ Sanft drückte er meine Hände, ließ dann los und durchquerte den Raum.
    „Ich dich auch nicht.“ Die Worte brachen einfach aus mir heraus, und der kurze Moment stillen Einverständnisses, als er mich direkt anblickte, war mehr wert als mein ganzer Besitz.
    Er überreichte mir mein Schwert in so angemessener Weise, wie Jado das getan hätte, mit dem Griff voraus und einer leichten, respektvollen Verbeugung. Ich nahm es und fühlte mich schlagartig wie neugeboren. „Es ist außerordentlich merkwürdig, aber dein Schwert scheint durch das Feuer nicht gelitten zu haben.“
    „Es stammt von Jado.“ Hat er mir eine Waffe gegeben, die Dämonen töten kann? Das will ich doch hoffen. So eine werde ich schon bald brauchen.
    „Japh, dieses Reaktivfeuer. Wie hast du …“
    „Die Vertreter meiner Gattung sind Geschöpfe des Feuers“, rief er mir in Erinnerung. „Keine Flamme kann mich verletzen, nicht einmal ein Atombrand, den Menschen in Gang setzen. Stahl, Holz, Blei, Feuer – nichts davon kann mir auch nur das Geringste anhaben.“ Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    Das hätte ich eher wissen sollen. „Schöner Zeitpunkt, mir das zu erzählen.“ Ein beißendes Schuldgefühl, das ich noch nicht einmal richtig wahrgenommen hatte, verschwand langsam. Endlich konnte ich spüren, dass wir uns gegenseitig verstanden. Ich kämpfte nicht gern gegen ihn, das lag mir nicht.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht mit Bagatellen behelligen werde. Und diesen Punkt betrachte ich als Bagatelle.“ Er überlegte kurz. „Ich dachte, das Thema würde dich ängstigen. Wenn dich diese Dinge beruhigen, kann ich dir gern mehr darüber sagen.“
    Wenn er auf die Anrichte gesprungen wäre und verkündet hätte, er wolle künftig als billige Sexhexe in den Sümpfen von Old Delhi benimkaspern, so hätte mich das weniger überrascht. „Das genügt mir.“ Ich zog mein Schwert ein Stück aus der Scheide und betrachtete zehn Zentimeter glänzenden Stahls. Sein blaues Glühen war wie immer – kein Anzeichen, dass das Metall brüchig geworden war. Vorsichtig streckte ich einen Psinergiefühler danach aus und spürte genau das rechte Maid an Widerstand.
    „Ich frage mich echt, was du in Wirklichkeit bist“, sagte ich, ohne genau zu wissen, ob ich mein Schwert meinte, meinen gefallenen Liebhaber oder den Dämon, hinter dem wir her waren.
    Oder mich.
    Die alte Dante hätte gekämpft, um von Japhrimel loszukommen, hätte immer und immer wieder versucht, ihn 7Airückzuweisen, hätte ihm nicht eine Unterlassung, nicht eine missverständliche Erklärung verziehen. Sie hätte sich seine Erklärungen gar nicht erst angehört, und wenn sie noch so gut gewesen wären. Dante Valentine, die beste Freundin auf der ganzen Welt – solange man sie nicht hintergeht. Ich hatte Menschen schon für weniger aus meinem Leben verbannt.
    Andererseits: Jace hatte ich vergeben. All seine Lügen, all seine

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