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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Informationen mitzuteilen? Und ich werde nicht dabei mitmachen, andere Leute als Köder einzusetzen, Japhrimel. Das werde ich nicht tun.
    „Ich rate dir zur Vorsicht“, fuhr Japhrimel fort. „Ich bin nicht mehr dein Vertrauter, sondern dein Gefallener. Ich bin nicht verpflichtet, dir zu gehorchen, sondern dich zu beschützen. Und jetzt tu dir selbst einen Gefallen und gib Ruhe. Meine Geduld geht langsam zur Neige.“
    Ich schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Meine Kiefer mahlten bedrohlich, um das zurückzuhalten, was mir auf der Zunge lag. Als ich mir ziemlich sicher war, dass ich mein Temperament unter Kontrolle hatte, sah ich ihm fest in die Augen. „Ich schlage vor, du fährst deine Rolle als Diktator ein wenig zurück, Japhrimel. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich herumkommandiert und mich ansonsten in der Luft hängen lässt. Wofür hältst du mich eigentlich? Für irgendeine blöde Schnepfe, die du einfach …“
    Ohne dass ich wusste, wie mir geschah, fand ich mich im nächsten Moment an die geflieste Wand gepresst wieder. Meine Zehen baumelten gut einen halben Meter über dem Boden. Er hielt mich einhändig mit ausgestrecktem Arm an den Ledergurten fest, in etwa so locker, wie eine Katzenmama ihr Junges trägt. Er bleckte die Zähne, und seine Augen waren ein grünes Inferno. Ich trat nach ihm, wollte mich befreien und versuchte, ihn zu kratzen, doch er schüttelte mich, dass mein Kopf nur so hin und her hüpfte. Er gab allerdings Acht, dass mein Schädel nicht gegen die Fliesen prallte.
    Schließlich seufzte er, als ich weiterhin versuchte, mich loszureißen.
    „Ich habe schier unerschöpfliche Geduld mit dir bewiesen“, sagte er sanft. „Aber wir können uns deine Marotten nicht länger erlauben. Wenn du ab sofort nicht tust, was ich sage, ohne großartig Fragen zu stellen, werde ich dich fesseln, McKinley übergeben und allein weitermachen.“ Ich versuchte erneut, ihm einen Tritt zu verpassen, aber er wich irgendwie aus, ohne sich zu bewegen. „Hier ist irgendetwas im Gange, was ich nicht kapiere, und bis ich alles verstehe, werde ich keinen Ungehorsam mehr dulden. Der Fürst ist trotz seines Eids darauf aus, dich bei diesem Auftrag töten zu lassen. Und schon zweimal hätte jemand seine Wünsche beinahe erfüllen können. Ab jetzt mache ich ernst. Tu, worum ich dich bitte; später kannst du mir dann nach Belieben eine Buße auferlegen. Aber die nächsten sieben Jahre, Hedaira, stehst du unter meinem Schutz. Mach es uns beiden einfacher und gehorche meinen Befehlen.“
    „Hör auf damit!“ Meine Stimme hallte von den Fliesen wider. Die Gurte meiner Ausrüstung schnitten mir ins Fleisch. „Verdammt noch mal, Japhrimel, hör sofort auf damit. Du machst mir Angst.“
    Er schüttelte mich erneut kräftig durch, vielleicht nur, um mir endgültig klarzumachen, wie unser Verhältnis künftig aussehen könnte, falls notwendig. Dann ließ er mich fallen. Es war eine harte Landung. Der Stoß raste mir von den Fersen bis hinauf ins Genick. Ich rieb mir das Brustbein, wo seine Knöchel mich gedrückt hatten, und rieb und rieb. Die ganze Sache hat nun ein völlig neues Gesicht bekommen. Instinktiv blickte ich zu den Stufen hinüber, die an die Oberfläche führten. Wenn ich …
    Er packte mich am Kinn, sanft, aber hart wie Stahl. Aus den Augenwinkeln sah ich McKinley mit verschränkten Armen dastehen. Eine Studie in Gleichgültigkeit; nur in seinem Blick lag ein Schimmer, der mir gar nicht gefiel. „Denk nicht einmal daran. Es ist zu deinem eigenen Besten, meine Neugierige. Du wirst tun, was ich dir sage.“
    Ich schüttelte seine Hand ab. „Das hätte wirklich nicht sein müssen.“ Mein Puls raste, und ich fühlte mich außer Atem. Ich stieß mich von ihm weg und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Er blieb einfach stehen. Seine finstere Miene war verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. In meinem Kopf rumorte es, und das Mal an meiner Schulter sandte eine Hitzewelle durch meinen ganzen Körper.
    Mit ausdruckslosem Gesicht wartete er schweigend ab, was ich tun würde. Dann machte er eine Bewegung, als wolle er mich berühren, doch ich wich zurück. Die Scheide meines Schwertes kratzte über die Fliesen. Ich legte die rechte Hand auf den Knauf und starrte ihn an wie einen Fremden. Mein Rachen war wie ausgetrocknet, und mein Kopf dröhnte wie verrückt.
    Japhrimel blieb stehen. Sein Blick fiel auf meine Hand, deren Knöchel schon hervortraten. „Ich gehe sehr achtsam mit dir

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