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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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durch die Sicherungssysteme waren. Die Energieschichten leuchteten blaugrün auf, beruhigten sich aber wieder, als die Heilerin dagegenklopfte. Bittere Galle stieg in mir hoch. Einer Sedayeen hätte Gabe den Zugang zu ihrem Haus nicht verwehrt, vor allem nicht einer Kollegin von Eddie. Sie musste sich also schon im Inneren befunden haben, als Gabe durch irgendetwas vorgewarnt wurde, dass ein Angriff auf ihr Eigentum und die wehrlose Heilerin bevorstehen könnte. Gabe nahm ihr Schwert, ging raus, um ihr Zuhause zu verteidigen, und wurde erschossen. Danach war es ein Kinderspiel für die Heilerin, alle psychischen Spuren zu verwischen, nachdem sie und die Normalos, die sie durch Gabes System gelassen hatte, nach den Phiolen gesucht hatten.
    So wie es jetzt für die Heilerin ein Kinderspiel war, mit dem Normalo im Schlepptau durch die Abschirmung zu schlüpfen.
    Ich ließ sie in das dunkle, stille Haus gehen, dann überquerte ich die Straße und berührte die Systeme. Sanft, ganz leicht nur, damit sie auf mich nicht reagierten. Gabes Werk erkannte mich. Wie auch nicht?
    Ach, Gabriele, ich habe dich im Stich gelassen. Auch wenn es hart gewesen wäre, ich hätte bei dir bleiben sollen. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du geheiratet hast, dass du ein Kind hast, dass du um dein Leben bangst? Weshalb? Hast du geglaubt, ich würde nicht kommen, wenn du mich brauchst?
    Ja, das hatte sie, weil ich sie wegen Japhrimel belogen hatte. Mit den besten Absichten zwar, da das nur neue Fragen aufgeworfen hätte, und weil ich es nicht ertragen konnte, ihr meine Liebe zu einem Dämon zu gestehen und zuzugeben, dass ich kein richtiger Mensch mehr war. Jedes Telefonat, die langen Pausen in den Gesprächen, all die Dinge, die wir uns nicht mitteilen konnten – das alles war letztlich meine Schuld, mein Versagen. Ich hätte es ihr sagen sollen.
    Es war mein Fehler. Ich bin nicht hier gewesen, um sie zu beschützen.
    Ganz langsam glitt ich durch die Energieschichten. Gabes Vordertür quietschte, als ich sie aufstieß, aber das konnten die beiden nicht hören. Selbst ein Magschild der Polizei von Saint City oder eine Versiegelung des Tatorts hätte nicht verhindern können, dass ein Bulle die Zutrittsgenehmigung erhielt, vor allem, wenn es sich um Mordermittler mit jeder Menge dreckigem Chill-Geld handelte.
    Alles war perfekt vorbereitet, perfekt geplant. Und ich würde meinen letzten Credit verwetten, dass der Bulle die fehlende fünfte Phiole – die Probe, die Gabe wahrscheinlich auf Veranlassung der Heilerin nach Eddies Tod angefertigt hatte – an den Höchstbietenden verscherbelt hatte. Sicher wusste ich das nicht, aber es klang folgerichtig.
    Die Haustür stand offen, die Systeme des Hauses bebten angesichts der Eindringlinge, auch wenn sie geduldet waren. Wie leere, dunkle Augen beobachteten mich die Fenster, als ich mich vorsichtig näherte, die Hand fest um den Schwertgriff geschlossen. Die Stufen hoch zur massiven Doppeltür, nicht zum Seiteneingang, den alle Freunde von Gabe und Eddie benutzt hätten. Ich schob mich durch die Haustür. Meine neuen Stiefel gaben keinen Laut von sich.
    Ich schlich hinein wie ein Dieb.
    Ich fand den Schalter am Sockel einer Bronzestatue neben der Eingangstür. Die Statue stellte eine antike Szene dar: Eros liegt in Psyches Armen, seine Flügel eng um die halbnackte Frauengestalt geschlungen. Eddie hatte sie immer als Klassik-Porno bezeichnet, und jedes Mal, wenn er an ihr vorbeiging, musste er kichern. Gabe erinnerte ihn dann regelmäßig mit eisiger Stimme daran, dass es sich dabei um eine Antiquität handle, die sich seit Generationen in Familienbesitz befinde, und dass der Künstler ein enger Freund der Familie gewesen sei. Ich konnte förmlich sehen, wie sie die Augenbraue hochzog, wenn sie ihm dies vorbetete, als wäre Eddie ein Schulkind mit einer schmutzigen Fantasie.
    Natürlich hatte Eddie die schmutzige Fantasie eines Schulkinds gehabt. Das war einer seiner positiven Charakterzüge gewesen.
    Es war stockfinster, aber meine Dämonenaugen ließen sich dadurch nicht beeinträchtigen. Jemand hatte Gabes Kleiderschrank im Flur leer geräumt, die Jacken aufgeschlitzt und die Stiefel rausgeschleudert. Alles lag wild über den Boden verstreut. Sie waren zurückgekommen und hatten alles nach den vier Phiolen durchwühlt, die ich beiseite geschafft hatte.
    Ich roch Kyphii, Gabes ganz besonderen Duft, und die scharfe Note von Eddies erdgetränkter Aura. Als ich die äußere Schicht meines

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