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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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hatte. Am Ende der Gasse, am Grund eines Schachtes, der in den dritten Stock hinaufführte -oder besser gesagt, drei Stockwerke von oben gerechnet nach unten, wenn man bei der Darkside überhaupt von Stockwerken sprechen konnte –, glänzte schwach ein Luftrad. Es war unberührt, niemand hatte den hauchdünnen Schutzfilm, mit dem ich es überzogen hatte, beschädigt.
    „Na also“, flüsterte ich und drehte mich zu McKinley um. „Es ist noch da. Zufrieden?“
    Er nickte. „Total begeistert.“
    Ich musste ein verächtliches Schnauben unterdrücken. „Ich wünschte, wir hätten Vann und Lucas finden können.“ Ganz zu schweigen von Leander. Ich hoffe, er ist noch am Leben, auch wenn er ein staatlicher Agent ist.
    McKinley sog die Lippen nach innen. „Die können selbst für sich sorgen. Um dich mache ich mir Sorgen.“
    Das solltest du auch. Was ich vorhabe, ist reiner Wahnsinn. „Vielleicht solltest du dir ein paar Notizen machen. Heute Abend wirst du zuschauen dürfen, wie ein magitechnisches Wunderwerk entsteht.“ Und wenn es nicht klappt, sterben wir vielleicht beide hier.
    „Willst du das wirklich tun?“ Das violette Glühen an seiner linken Hand wurde intensiver, als er an der Tür Stellung bezog, vielleicht als Reaktion auf die Umgebungspsinergie. Ich fragte mich, was diese metallene Umhüllung seines Fleisches wohl genau war, beschloss dann aber, dass ich es lieber nicht wissen wollte.
    „Ich habe es versprochen. Eve hat recht – auf die Art gewinnen wir Zeit. Wir werden für so viel Verwirrung sorgen, dass wir problemlos noch eine Weile mitspielen können. Außerdem kann Japhrimel ein bisschen Deckung nicht schaden.“ Meine Kehle wurde trocken, und das Herz klopfte mir bis zum Hals. „Und wenn es nicht klappt, macht es immerhin jede Menge Krach und wird ein paar Dämonen ablenken.“
    „Oder der Fürst findet dich.“ McKinleys Pupillen wirkten im trüben Licht der Sublampen wie geschwollen und rot gefärbt. Er klang, als hätte ich ihm gerade eröffnet, ich wolle mir Petticoats anziehen und die gesamte Musik aus Magi: Das Musical singen. Mit Soundeffekten. Beinahe hätte ich albern losgeprustet, konnte mich aber gerade noch zusammenreißen.
    Danke, McKinley. Das hätte ich jetzt doch glatt vergessen, wenn du mich nicht daran erinnert hättest. „Genau deshalb kann Eve es ja nicht tun. Wenn Luzifer oder einer seiner Handlanger sie in die Finger kriegt …“ Ich verschluckte den Rest des Satzes. Das würde ich auf keinen Fall zulassen.
    „Wenn er hier auftaucht, sterben wir vielleicht beide. Ich soll aber auf dich aufpassen.“
    Ich weiß. Aber wir sind beide nicht mehr an unsere Verpflichtungen gebunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand anderes als Eve mich findet. Ich zuckte die Achseln. „Ich helfe Eve und Japh gleichzeitig, McKinley. Wenn du versuchen willst, mich aufzuhalten, handelst du dir nur einen Bauch voll Stahl ein. Möchtest du ausprobieren, wie weit ich gehe?“
    Dass er erst mal schwieg, bevor er antwortete, war erfreulich, um es vorsichtig auszudrücken. „Japh kann selbst auf sich aufpassen. Und sie …“
    Schieb es nicht länger raus, Danny. „Das steht nicht zur Diskussion, Herzchen. Wenn du gehen möchtest – dort ist die Tür.“ Als ich mich umdrehte, machten meine Stiefel auf dem antiken Steinboden ein kratzendes Geräusch. Vor dem Altar war ein freier Platz, und während ich darauf zuging, um den Dreckhaufen herum, der uns ein bisschen Deckung geben würde, falls wir uns schießend zurückziehen müssten, öffnete ich meine Tasche. Meine Finger wühlten in dem Chaos herum – Ersatzmunition, in Leder gewickeltes Holz, das ekelerregend pulsierte, eine Plasglasschachtel mit Maismehl, die wundersamerweise noch unbeschädigt war, und ein kleines Glas mit Salz.
    Was ich wirklich brauchte, war das Stück geweihte Kreide. Als ich wieder in den hoch aufsteigenden Innenraum des zerstörten Tempels trat und die Müllberge betrachtete, begann mein Herz zu hämmern. Im Mund hatte ich plötzlich einen bitteren Geschmack, und ich musste tief Luft holen.
    Auf den Ort kommt es nicht an, Danny. Magik ist eine Frage der inneren Einstellung. Leg endlich los.
    „Scheiße“, flüsterte ich, statt ein Gebet zu sprechen, während sich meine Finger um die Kreide schlossen.
    Der Hexerkreis ist eine Erfindung der Magik des 17. Jahrhunderts, aber er ist auch heute noch nützlich. Als Psion muss man damit rechnen, dass man es außerhalb der Zauberlinie des

Kreises mit

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