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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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allmählich nach.

12
     
     
    „Beim Hades.“ Leander war blass, sein Hemd schweiß- und blutgetränkt. Er ließ sich gegen den Rumpf des Gleiters sinken, während die matt glänzenden Lichter von Konstans-Stamboul allmählich unter uns verblassten. „Beim Hades. So was will ich nie wieder erleben.“
    Wir hatten es gerade noch aus dem Tempel geschafft, bevor die vom Lärm angelockten Hilfsgleiter eintrafen, um das Feuer mit Multifrost zu löschen.
    Unser Gleiter hatte uns auf seinem Landeplatz unter einem Panzer aus dämonischen Sicherheitssystemen erwartet, und als wir uns ihm näherten, war eine hohe Gestalt mit dichtem, dunkelblondem Haar aus der Dunkelheit aufgetaucht und hatte mich mit einem Blinzeln und einem Grinsen begrüßt, das die Spitzen langer Wolfszähne sehen ließ.
    Tiens, der Nichtvren-Hellesvrontagent mit dem Gesicht eines Holovidengels, saß in der Kanzel und navigierte uns wie einen schnellen, lautlosen Fisch. „Sieht nicht so aus, als würde uns jemand folgen.“ Seine Stimme klang ruhig, und man konnte den Akzent einer sehr alten Sprache heraushören. Ich hätte gern gewusst, woher er kam und wie alt er war, aber es war mir nicht so wichtig, dass ich ihn gefragt hätte.
    Sieh an, an Dämonen gewöhne ich mich allmählich richtig, aber ein Saugkopf ängstigt mich zu Tode. Im Moment kam mir alles auf seltsam verdrehte Art urkomisch vor. Endlich hatte ich mein neues, knarzendes Rüstzeug wieder und mein Schwert, das ich seitlich durch eine steife Schlaufe gesteckt hatte. Ich war zu aufgewühlt, um mich zu setzen, also stand ich ruhelos in der Nähe der Luke herum und spielte mit dem schweren hölzernen Messer. Es summte munter vor sich hin und sandte mir in regelmäßigen Abständen ungesunde heiße Wellen den Arm hinauf.
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem Ding kämpfen möchte, wenn sich das so seltsam anfühlt. Ich dachte darüber nach und starrte die geölten Einkerbungen der Maserung an, die viel zu glatt und fein war, um von irgendeinem Baum der realen Welt zu stammen.
    Was für Bäume wuchsen in der Hölle? Oder woher sonst war das Holz gekommen?
    „Gottes Wunden.“ McKinley hatte soeben Leanders Arm verbunden und warf eine leere Glucose-Einwegspritze in den am Boden festgenagelten Abfalleimer. „Geflügelte Hunde aus der Hölle. Und einer der Höheren Schar. Christos. Ohne Euch wären wir geliefert gewesen.“
    „Dann ist es ja gut, dass ich da war.“ Japh klang leicht amüsiert. Seine Augen funkelten.
    „Nun ja, im Moment würde ich noch nicht sterben wollen. Vann hat von unserer letzten Runde Vidpoker noch Schulden bei mir.“ McKinleys Blick glitt zu mir, dann richtete er ihn wieder auf Leanders Arm. „Aber was hat das zu bedeuten? Hat er das angezettelt?“
    „Ich weiß nicht, ob wir diesen Zwischenfall dem Fürsten anlasten können.“ Japhrimel hielt noch immer die blutende Schulter umklammert. Ich hatte versucht, ihm eine Bandage anzulegen, doch er hatte sanft, aber nachdrücklich meine Hände abgestreift und mich in Richtung der größten Kabine gewiesen, damit ich mich umziehen konnte.
    Zurzeit verbrauchte ich ganz schön viel Klamotten.
    „Wem sonst?“ Vann lag ausgestreckt auf einem Sofa aus Plasstahl und Segeltuch und hatte einen Arm über die Augen gelegt.
    Er schien ebenfalls nicht allzu viel abbekommen zu haben, auch wenn er nicht ganz so geleckt und makellos aussah wie McKinley.
    „Der Fürst ist nicht unsere einzige Sorge. Er hat die Kontrolle über die Auswanderer aus der Hölle verloren, und die Höhere Schar begleicht jetzt die Rechnung. Der, der jetzt tot ist, hatte ein Hühnchen mit mir zu rupfen, und zwar ein ziemlich großes.“ Japhrimel nahm die Finger von der blutigen Schulter und betrachtete die Wunde. Sein Mantel war zerfetzt, und das Blut wollte nicht aufhören zu fließen.
    Warum hört es nicht auf? Ich hatte die krallenartigen Nägel so fest in meine Handflächen gepresst, dass mir die Hände richtiggehend wehtaten.
    „Und welcher war das?“ McKinley fischte eine weitere Spritze aus dem Erste-Hilfe-Kasten. „Immuno“, sagte er zu Leander, der mit zusammengebissenen Zähnen und gequältem Ausdruck nickte.
    Japhrimels Augen waren halb geschlossen. Es sah aus, als würde seine Schulter heftig schmerzen. „Er ist tot, also ist das egal. Es genügt zu wissen, dass ich einst eines seiner Spielzeuge zerstört habe und er vorhatte, mir das heimzuzahlen. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, auf das Dach der Welt zu gelangen.“
    „Warum

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