Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
woandershin begeben. Dann brauchten sie jetzt nur einen neuen fahrbaren Untersatz.
»Warum laufen wir jetzt?«, wollte Amber wissen und versuchte, stolpernd Schritt zu halten. Cailean lief mit Reisetasche und Kühlbox bepackt vor Amber her als wögen die Sachen nichts.
»Während der SUV in der Werkstatt war, hat jemand einen Sender angebracht«, antwortete Cailean gewohnt knapp. Amber rollte die Augen.
»Dann werden wir also immer noch verfolgt?«, stöhnte Amber ungläubig. Ihr schien es, als müsste sie zwei Schritte machen, während Cailean nur einen tat.
»Aye , sieht so aus.« Konnte es sein, dass ihr Begleiter hocherfreut klang. Amber war sich sicher, es war gut, dass sie Caileans Gesicht gerade nicht sehen konnte, ihm gefiel die Situation wohl. Sie hatte wenig Lust noch mehr Bekanntschaft mit den Firbolg zu machen, also folgte sie Cailean, ohne weiter nachzuhaken, und weil sie ihm nicht noch mehr Grund geben wollte, sich über sie lustig zu machen. Was sollte sie auch sonst machen?
Sie sah sich um; l inks und rechts erstreckten sich Wiesen und Felder. Vor ihnen konnte sie die Dächer einer Ortschaft ausmachen. Da auf dem Verkehrsschild, das sie gerade passierten 15 Meilen bis Glasgow stand, konnte das nur eine kleinere Ortschaft sein. Es nieselte und heftiger Wind peitschte Ambers Gesicht. Ihre Haare klebten ihr feucht in der Stirn. Das Wetter, das sie in Schottland begrüßte, entsprach dem, was man sich so über dieses Land erzählte.
»Wir werden uns doch hoffentlich ein neues Fahrzeug besorgen?« Amber hatte wirklich wenig Lust , bei dem Wetter noch lange durch die Gegend zu wandern. »Oder, du könntest uns doch jetzt teleportieren?«, nörgelte sie weiter, knickte mit dem Fuß auf einem Stein um und jammerte. Sie war wirklich nicht in Wanderstimmung.
»Könnte ich«, warf Cailean ein und wandte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr um. »Werde ich aber nicht. Hast du die magische Spur vergessen, die das hinterlassen würde? Da hätten wir auch den SUV behalten können. Wir besorgen uns in diesem Dorf ein Auto.« Cailean wandte sich zu ihr um und grinste breit. Ja, er freute sich darüber, dass sie bei diesem Wetter zu Fuß durch Schottland irrten.
»Besorgen, heißt das stehlen?«, hakte Amber nach. Bisher hatte sie noch nicht einmal einen Strafzettel kassiert. Das wollte sie auch jetzt nicht ändern.
Sie betrachtete Caileans breiten Rücken, seinen weit ausholenden Gang, die geschmeidigen Bewegungen. Sie konnte sich vorstellen, dass er des Öfteren Dinge »besorgte«. Mit seiner Fähigkeit Menschen zu manipulieren, musste er ihnen nur einreden, dass sie ihm ihr Auto unbedingt schenken wollten.
Amber schüttelte entrüstet den Kopf. Wer weiß, was er den Menschen, Frauen insbesondere, noch so einredete, was diese für oder mit ihm tun wollten. Vielleicht hatte er das ja auch mit ihr getan und sie fühlte sich deshalb so angezogen von ihm? Amber dachte drüber nach und erschrak.
»Oh mein Gott«, stöhnte sie leise. Was, wenn er ihrem Körper befohlen hatte, heiß und feucht auf ihn zu reagieren? Amber kniff die Lippen zusammen. Würde er so etwas tun? Sie kannte ihn nicht. Aber nein, bei dem was er selbst erlebt hatte? Würde ein Mann, der durchgemacht hatte, was er durchgemacht hatte, einem anderen Menschen das antun? Aber sie hatte ihn geheilt? Er könnte es ja erst gestern getan haben. In der Dusche. Nein, sie hatte ihn schon vorher äußerst anregend gefunden. Amber konnte sich nicht auf einen Standpunkt einigen. Sie war hin und hergerissen. Es war aber auch zu verlockend, die erotischen Gedanken, die sie überkamen, wenn sie seinen knackigen Hintern so vor sich sah, auf eine Manipulation seinerseits zu schieben.
Ein Auto kam ihnen entgegen. Cailean griff nach Ambers Oberarm und zog sie mit sich auf die Seite. »Träumst du?«, knurrte er offensichtlich wütend, weil sie dem Auto nicht ausgewichen war. Aber Amber war so in Gedanken gewesen, dass sie es gar nicht bemerkt hatte.
Amber entriss ihm ihren Arm und blickte mit zusammengekniffenen Augen abschätzend und auch ein wenig wütend zu ihm auf. Wenn sie nur nicht so klein wäre, da würde das hier vielleicht etwas bedrohlicher auf ihn wirken, aber wahrscheinlich entlockte es ihm nicht mal ein gedankliches Seufzen. »Hast du mich auch so manipuliert?«
»Du weißt, dass ich das habe«, entgegnete Cailean und sah verwundert auf sie herab. Na wenigstens hatte er den Anstand , sie für irre zu halten, dachte Amber.
»Hah, wusste
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