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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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verschlossen. Die, die sich geöffnet hatte, lag am Ende der Außentreppe, unter der er sich befand. Er wich zurück und sah, wie Madison sich über das Geländer beugte.
    Holzstufen quietschten, als sie nach unten eilte.
    „Ich habe Sie durchs Fenster gehört“, sagte sie. „Sie sind pünktlich.“ Ihr Haar wurde von einem Clip gehalten, dessen Gelb dem des TShirts glich, das in ihrer Caprihose steckte. Er wünschte, sie würde es endlich einmal offen tragen.
    „Sie leben hier?“
    „Dort oben.“
    Er machte noch einen Schritt nach hinten, als sie hinaufzeigte. Neben der hellblauen Tür flatterte eine Spitzengardine in einem geöffneten Fenster.
    Darunter wuchsen in einem roten Blumenkasten Kräuter.
    Der einst rote Backstein war nur noch grau, und am Dachvorsprung blätterte die Farbe ab. Leitungen führten vom Giebel zu den Strommasten an der Straße.
    „Ich bin hergezogen, um Mikes Küche nutzen zu können“, erklärte sie, während sie die Hintertür des Pubs öffnete. „Zu Hause war es schwierig, auszuschlafen, während alle anderen auf waren. Und wenn ich frühmorgens aufstand, musste ich leise sein, um sie nicht zu wecken. Es war höchste Zeit, auszuziehen“, gab sie zu, als sie einen Raum mit leeren Bierfässern durchquerten. „Ich glaube, ich war die einzige Frau, die mit über zwanzig noch zu Hause wohnte.“ Der Lagerraum ging in eine altmodische Küche über.
    „Ich bin da, Mike. Hallo, Jungs“, rief Madison durch die Schwingtür neben der Durchreiche.
    Ein halbes Dutzend Männerstimmen übertönten den Fernseher, in dem eine Sportübertragung lief.
    Neugierig und ein wenig verwirrt beobachtete Cord, wie sie zu zwei tiefen Spülbecken ging und sich die Hände wusch. „Was tun wir hier?“ fragte er und sah sich in dem Raum um, der seit fünfzig Jahren nicht modernisiert worden war, aber blitzsauber war.
    „Ich muss den Teig für morgen früh machen. Holen Sie mir bitte das Backpulver und Salz vom Regal dort drüben? Und die Vanille?“
    Zum Glück stand auf einer großen goldfarbenen Dose, was sie enthielt. Er legte den Hefter auf einen Hocker, brachte ihr das Backpulver und machte sich auf die Suche nach dem Rest. „Wie lange wird das hier dauern?“
    „Etwa anderthalb Stunden“, erwiderte sie und griff nach einer riesigen Schüssel.
    „Ich dachte, wir wollten über Ihren Geschäftsplan sprechen.“
    „Das können wir auch, während ich arbeite.“ Sie würdigte ihn keines Blicks, sondern stellte die Schüssel auf eine Arbeitsfläche und nahm Tüten mit Schokoladenraspeln, Nüssen und Hafermehl aus einem Regal. „Ich muss bis halb fünf hier fertig sein. Dann kommt Erma.“
    „Wer ist Erma?“
    „Erma Wickowski. Mikes Köchin“, erklärte sie auf dem Weg zum Kühlschrank.
    „Die Küche öffnet um fünf, und heute Abend findet ein DartTurnier statt. Ich will ihr nicht im Weg sein.“
    „Wenn Sie das alles wussten, warum haben Sie mich herbestellt?“
    „Weil ich über Ihren Plan sprechen will und dies die erste Gelegenheit dazu ist.
    Nach meiner Tour musste ich zum Markt und den Lieferwagen sauber machen.“ Sie stellte Eier auf die Fläche und holte Butter aus dem Kühlschrank. Unterwegs band sie sich eine Schürze um.
    Cord sah auf die Uhr und starrte stirnrunzelnd auf ihren Rücken, als sie ein paar Pfund Butter in die Rührschüssel eines riesigen Mixers kippte und ihn einschaltete.
    „Was tun Sie, wenn Sie hier fertig sind?“ übertönte er das Dröhnen.
    „Manchmal esse ich an der Bar einen Hamburger. Oder ich hole mir eine Pizza und esse sie oben. Kommt darauf an, was ich am Vorabend im Fernsehen aufgenommen habe. Was mich interessiert, läuft meistens zu spät.“
    „Zu spät?“ wiederholte er, während sie zwei Dutzend Eier in die Butter schlug.
    „Sonntags und in der Woche bin ich meistens um halb acht im Bett. Die guten Sachen kommen danach.“ Mit einem zurückhaltenden Lächeln schaute sie über die Schulter. „Aber Sie sind nicht hier, um über meinen Tagesablauf zu reden.“ Mit leuchtenden Augen zeigte sie auf den Hefter. „Haben Sie wirklich einen Plan für mich?“
    Den hatte er. Und als Erstes sollte er ihr vorschlagen, ihr Leben zu ändern. Wo war der Spaß? Die Zerstreuung? Das Abenteuer? Die Frau schien nur zu arbeiten.
    „Ja“, murmelte er. „Ich habe eine Werbekampagne entworfen. Und ein paar Logos, die Sie sich ansehen sollten. Aber bevor ich es vergesse, ein Kletterkamerad  hat  jeden  Freitagmittag  ein  Arbeitsessen  in  seinem 

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