Darf ich Dir vertrauen
hatte. Und dann ihr Lächeln. Es zog ihn an.
„Wenn Sie alles richtig machen, brauchen Sie den Imbisswagen bald nicht mehr.“
„Meinen Imbisswagen aufgeben?“ sagte sie. „Niemals. Ich will beides machen.“
„Beides?“
„Sicher. Ich habe nie vorgehabt, mit meinen Touren aufzuhören. Ich dachte mir, werktags fahre ich herum, und am Wochenende betreue ich Partys.“ Die Brise löste eine Strähne aus dem Clip. Sie schob ihn zurück und sah Cord an. „Was für einen Namen brauche ich?“
„Wie sieht Ihr Markt aus?“
„Was meinen Sie?“
„An wen wollen Sie sich verkaufen? Welches Image? Hausbacken oder elegant?
Trendy oder klassisch? Schick oder…“
„Ja.“
Er zog die Augenbrauen zusammen. „Ja, was?“
„Ja, alles. Was immer der Kunde braucht. Aber vor allem elegant und schick.
Hausbacken war ich lange genug.“
„Wenn Sie schick sein wollen, müssen Sie einen schicken Namen haben. Nehmen Sie einfach Ihren eigenen“, schlug er vor.
„Sie haben gerade gesagt, dass ich einen anderen brauche.“
„Ihren Vornamen. Nennen Sie Ihre Firma Madison’s. Das ist schlicht. Es hat Klasse.“
Madison starrte auf die Karte, die er ihr zurückgab. Als sie Schritte hörte, schaute sie über die Schulter und sah die blonde Titelbildschönheit näher kommen.
Enttäuschung durchströmte sie, denn sie hätte gern gehört, was für Vorschläge er sonst noch hatte. „Ihre Freundin vermisst Sie.“ Sie senkte den Kopf und fühlte sich angesichts der gebräunten Schönheit unsichtbar. Sie steckte die Karte ein.
Er konnte Amber ihre Telefonnummer geben. „Sie müssen sich wieder um Ihre Gäste kümmern.“
„Sie ist nicht meine Freundin, nur jemand, den ich letzte Woche in einem Club kennen gelernt habe.“
„Na ja, wer auch immer“, murmelte sie. Es hatte die Blondine offenbar nicht im Geringsten gestört, dass die Rothaarige praktisch über ihn hergefallen war, als Madison den Salat nach draußen brachte. Und Cord schien nichts dagegen gehabt zu haben. Andererseits hatte er sie auch nicht dazu ermutigt. „Trotzdem.“ Sie lächelte. „Danke für Ihre Hilfe.“
Cord wollte nicht, dass sie fuhr. Er wollte hier draußen bleiben und ihr Mienenspiel betrachten, während sie ihre geschäftliche Zukunft besprachen. Er wollte sie lächeln sehen.
Die Blondine winkte ihm zu. „Cord? Kommst du?“
„Gleich“, rief er zurück und dachte ernsthaft daran, seine eigene Party zu ruinieren.
„Barry will wissen, wohin wir jemanden ‘bringen sollen, der entschieden zu viel getrunken hat.“
Madison trat zurück.
„Das klingt, als hätten Sie mindestens einen Übernachtungsgast.“
Es klang nicht nur so. Wenn er feierte, dann richtig. Und das tat er oft. Er hatte gern Leute um sich. Er liebte den Lärm, den Trubel. Die Ablenkung.
Er war nicht gern allein.
Cord schüttelte den Gedanken ab und wollte Madison bitten, einen Moment zu warten. Aber sie war schon auf der Fahrerseite des Vans verschwunden, und Tawny kam auf ihn zu.
„Sie müssen Ihr Marketing planen“, rief er ihr nach. „Ich lasse mir etwas einfallen, dann reden wir in ein paar Tagen. Wie wäre es mit Montag?“
„Montag ist mir recht.“ Sie schob den Schlüssel ins Türschloss und sah dorthin, wo die Blondine bereits neben Cord stand. Egal, was er über die Frau gesagt hatte, sie gaben ein wunderschönes Paar ab.
Sie öffnete die Fahrertür. „Gegen drei?“
Die Musik wurde lauter, als andere Gäste ins Freie kamen.
Er machte einen Schritt auf den Van zu. „Wo?“
In meiner Welt, dachte sie, als ihr Blick auf einen Mann fiel, von dem sie hätte schwören können, dass sie ihn in Entertainment Tonight gesehen hatte – mit einem Arm um Britney Spears. „Kommen Sie zum Hintereingang von Mike’s Pub.“
5. KAPITEL
Cord hatte seit Monaten geplant, am Montag zu den Ausscheidungsfahrten der alljährlichen Regatta von Annapolis zu den Hamptons aufzubrechen. Segeln lag ihm im Blut, und abgesehen von der Bezwingung eines Bergriesen gab es nichts, was er mehr liebte.
Dass seine Crew an diesem Morgen ohne ihn losgefahren war, bewies, wie viel ihm daran lag, Madisons Geschäft zu retten.
Die milde Frühlingsbrise spielte in seinem Haar und erinnerte ihn daran, was er gerade versäumte. Statt an Deck einer Segelyacht stand er neben einem Müllcontainer am Hintereingang einer Arbeiterkneipe, mit einem Geschäftsplan, für dessen Zusammenstellung er Stunden gebraucht hatte.
„Hi.“
Die Tür vor ihm blieb
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