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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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gegen den Türrahmen, und dem Burschen spritzt das Gehirn aus dem Kopf. Aber Price achtet nicht darauf; sein Blick ist die ganze Zeit auf mich gerichtet.
    ›Du kleiner Mistkerl. Ich reiße dich in Stücke.‹
    Er rief nicht, aber es gab keinen Bruder, der ihn nicht gehört hätte. Der Nubier und ich, wir waren noch dreißig Meter entfernt, und trotzdem schien es mir, er hätte direkt in mein Ohr gesprochen.
    ›Mit einer so großen Armbrust könntest du ihn bestimmt von hier aus zwischen die Augen treffen ‹, sagte ich zum Nubier.
    ›Nein‹, erwiderte er, aber es klang nicht nach dem Nubier, sondern nach einer trockenen Stimme, die ich schon einmal gehört hatte. ›Sie müssen sehen, wie du damit fertig wirst.‹
    Price schlenderte auf mich zu. Aufhalten konnte ich ihn nicht, und Weglaufen kam nicht infrage. Mir blieb also nichts anderes übrig, als einen Versuch zu wagen.
    Ich nahm einen Stein. Einen glatten. Er passte in meine Hand, als wäre er dafür gemacht.
    ›David hatte eine Schleudern sagte Price mit einem scheußlichen Lächeln.
    › Goliath war eine wert.‹
    Er schlenderte nur, ging langsam und gemütlich, aber die dreißig Meter schrumpften schnell.
    ›Warum bist du überhaupt so verärgert? Hast du den Nubier so sehr vermisst?‹, fragte ich und dachte mir, dass ich ebenso gut herausfinden konnte, warum ich sterben sollte.
    ›Ich …‹ Meine Frage schien ihn zu verwirren. Sein Blick ging in die Ferne, als versuchte er, dort etwas zu erkennen, das ich nicht sah.
    Diesen Moment nutzte ich und warf den Stein. Mit einem solchen Stein konnte man das Ziel gar nicht verfehlen – ich traf sein rechtes Auge, und es war ein ziemlich harter Treffer. Selbst ein Riese wie Price merkt so etwas. Ein schreckliches Geheul kam von ihm. Wenn du es gehört hättest, Makin, und wenn dir klar gewesen wäre, dass er es auf dich abgesehen hatte … Du hättest dir in die Hose gemacht.
    Ich ging in die Hocke, und meine Hände fanden zwei weitere Steine, ebenso perfekt wie der erste.
    Price hüpft noch immer herum, die eine Hand aufs verletzte Auge gedrückt. Schleim und Blut kommen zwischen seinen Fingern hervor.
    › He, Goliath!‹
    Das weckte seine Aufmerksamkeit. Ich hole aus und werfe den zweiten Stein, treffe damit das andere Auge. Er brüllt wie ein verrücktes Tier und greift an. Der dritte Stein schlägt durch seine Vorderzähne und bohrt sich hinten in die Kehle.
    Ich sage dir, Makin, es waren unmögliche Würfe, alle drei. Glück allein reichte dafür nicht. Nie wieder habe ich so geworfen.
    Jedenfalls, ich trete zur Seite, und Price wankt noch zehn Meter weiter, bevor er zu Boden geht und nach Atem ringt. Der dritte Stein steckt in seiner Luftröhre.
    Ich nehme einen großen Brocken von der nahen Bruch-Steinmauer und folge ihm. Wahrscheinlich wäre er erstickt. Als ich ihn erreichte, war sein Gesicht so violett wie das eines Gehängten. Aber ich überlasse die Dinge nicht gern dem Zufall.
    Blind kriecht er umher. Und wie er stank! Er hatte sich beschmutzt, auf jede erdenkliche Art. Der Schweinehund tat mir fast leid.
    Ich hätte nicht gedacht, dass sein Schädel gleich beim ersten Schlag platzt, doch das war der Fall.« Makin stieg von seinem Pferd und stand bis zu den Knöcheln im Schlamm. »Wir könnten ins Wirtshaus gehen.«
    Ich fühlte nicht länger den Regen, sondern die Hitze des Tages, an dem ich Price getötet hatte. Ich fühlte die Glätte der kleinen Steine und die raue Schwere des Brockens, mit dem ich ihm den Rest gegeben hatte.
    »Es war Corion, der meine Hand lenkte. Und ich denke, es war Sageous, der Price gegen mich aufbrachte. Mein Vater glaubt, der Traumhexer sei ihm zu Diensten, aber da irrt er sich. Sageous sah, dass Corion seine Haken in mir verankert hatte, er sah, dass seine neue Figur nicht mehr ihm gehörte. Deshalb infizierte er Prices Träume und stachelte den Hass, den er dort fand, ein wenig an. Viel war nicht nötig.
    Sie spielen mit uns, Makin. Wir sind Figuren auf ihrem Spielbrett.«
    Seine rissigen Lippen formten ein Lächeln. »Wir alle sind Figuren auf irgendeinem Spielbrett, Jorg.« Er ging zur Tür des Wirtshauses. »Du hast oft genug mit mir gespielt.«
    Ich folgte ihm in den Schankraum. Im Kamin lag ein einzelner Scheit, der leise zischte und mehr Rauch als Wärme schuf. An der Theke saßen ungefähr ein Dutzend Kerle, alles Einheimische, wie es schien.
    »Ah! Der Geruch feuchter Bauern.« Ich warf meinen nassen Mantel auf den nächsten Tisch. »Es gibt nichts

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