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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Besseres.«
    »Bier!« Makin zog sich einen Stuhl heran. Um uns herum entstand ein freier Bereich.
    »Und Fleisch«, sagte ich. »Kuh. Bei meinem letzten Besuch bekamen wir gebratenen Hund, und der Wirt starb.« Das stimmte, wenn auch nicht in dieser Reihenfolge.
    »Dieser Corion«, sagte Makin. »Er brauchte bei eurer ersten Begegnung also nur mit den Fingern zu schnippen, und du bist zusammen mit dem Nubier umgekippt. Was soll verhindern, dass sich so etwas wiederholt?«
    »Vielleicht nichts.«
    »Selbst ein Spieler möchte eine Chance haben, Prinz.« Makin nahm von der Dienstmagd zwei glasierte Krüge entgegen, beide mit über den Rand quellendem Schaum.
    »Seit unserer letzten Begegnung bin ich ein wenig gewachsen«, sagte ich. »Sageous fand mich nicht so leicht zu besiegen.«
    Makin trank durstig.
    »Aber das ist noch nicht alles. Ich habe etwas von dem Nekromanten bekommen.« Ich schmeckte noch immer sein Herz, bitter auf der Zunge. Selbst mit einem Schluck Bier ließ sich der Geschmack nicht wegspülen. »Ein Stück von ihm befindet sich in mir, und damit auch ein Teil seiner Magie, Makin. Was auch immer in den Adern der toten Schlampe floss, die sich den Nubier schnappte, und auch das Licht des Mädchens bei den Ungeheuern … Ich habe etwas davon in mir.«
    Makin wischte sich Schaum vom Bart, der ihm im Verlies gewachsen war. Er schaffte es, seine Skepsis mit einem leichten Wölben der Braue zum Ausdruck zu bringen. Ich hob mein Hemd. Nun, es war nicht mein Hemd, sondern etwas, das Katherine für mich ausgewählt hatte. Wo sich mir das Messer meines Vaters in die haarlose Brust gebohrt hatte, zeigte sich eine dünne schwarze Linie. Dunkle Verästelungen gingen wie Adern aus, reichten über die Rippen hinweg und streckten sich dem Hals entgegen.
    »Was auch immer mein Vater sein mag, unfähig ist er bestimmt nicht«, sagte ich. »Ich hätte tot sein müssen.«

 
44
     
    Man nennt sie die Spukburg. Wenn man des Abends durchs Tal reitet, mit der Sonne, die hinter den Türmen untergeht, kann man den Grund dafür sehen. Der Ort besitzt eine klassische Art unheilvoller Düsternis. Die hohen Fenster sind dunkel, die Stadt unter den Toren liegt im Schatten, die Fahnen hängen schlaff an den Masten. Irgendetwas daran erinnert mich an einen leeren Schädel, ohne das fröhliche Grinsen.
    »Wie sieht der Plan aus?«, fragte Makin.
    Ich schenkte ihm ein Lächeln. Wir lenkten unsere Pferde die Straße hinauf, vorbei an einem Karren, der unter einer Ladung Fässer knarrte.
    »Wir scheinen rechtzeitig für ein Turnier einzutreffen«, sagte Makin. »Ist das gut oder schlecht?«
    »Nun, wir sind wegen eines Kräftemessens hierher gekommen, nicht wahr?« Ich hatte versucht, die Flaggen auf den Pavillons an der Ostseite des Turnierplatzes zu erkennen. »Zunächst sollten wir besser inkognito bleiben.«
    »Was den Plan betrifft …« Das lauter werdende Pochen von Hufen unterbrach Makin.
    Wir sahen über unsere Schultern. Eine dicht gedrängte Gruppe von Reitern näherte sich schnell: ein halbes Dutzend, der Anführer in voller Rüstung, hinter ihnen lange Schatten.
    »Hübsche Turnierrüstung.« Ich drehte mein Pferd.
    »Jorg …« Makin wurde erneut unterbrochen.
    »Macht Platz!« Der Anführer rief laut genug, aber ich gab vor, ihn nicht zu hören.
    »Macht Platz, Bauern!« Er wich nicht aus, sondern hielt an. Fünf Reiter kamen an seine Seite, ihre Pferde schweißgebadet.
    »Bauern?« Ich wusste, dass wir ziemlich verwahrlost aussahen, aber man konnte uns wohl kaum mit Bauern verwechseln. Meine Finger tasteten nach der leeren Stelle, wo mein Schwert hängen sollte. »Wem sollen wir Platz machen?« Ich erkannte die Farben; meine Frage sollte beleidigen.
    Der Mann links vom Ritter ergriff das Wort. »Sir Alain Kennick, Erbe der Grafschaft Kennick, Ritter des …«
    »Ja, ja.« Ich hob die Hand. Der Mann schwieg und sah mich aus hellen Augen an, die sich dicht unter dem Rand seines eisernen Helms befanden. »Erbe der Baronie von Kennick. Sohn des fetten Baron Kennick.« Ich rieb mein Kinn und hoffte, dass man den Schmutz dort im Halbdunkel für Bartstoppeln halten konnte. »Aber dies ist Renar-Land. Ich dachte, Kennicks Männer seien hier nicht willkommen.«
    Alain zog seine Klinge, vier Fuß langer Erbauer-Stahl, der das blutige Licht des Sonnenuntergangs einfing.
    »Ich dulde keine Frechheiten von einem Bauernlümmel!« Ein Jaulen lag in seiner Stimme. Er hob das Helmvisier und griff dann nach den Zügeln.
    »Wie ich

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