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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Schmerz? Sollte er leiden, während er in der Hölle brannte.
    »Erinnere mich daran, nie nach Ling zu reisen, Lehrer«, sagte ich.
    Lundist lächelte und führte mich über den Hof. »Das Land ist nicht auf den Karten deines Vaters verzeichnet.«
    Wir kamen nahe am Duellplatz vorbei, und ich erkannte den Ritter an seiner Rüstung, an den Platten mit den silbernen Intarsien und den eindrucksvollen Ätzmustern auf dem Brustharnisch.
    »Sir Makin von Trent«, sagte ich und wandte mich ihm zu. Lundist ging einige Schritte weiter und merkte erst dann, dass ich mich nicht mehr an seiner Seite befand.
    »Prinz.« Sir Makin deutete eine Verbeugung an. »Halt das Schwert höher, Cheeves!« Eine scharfe Anweisung, die einem der älteren Jungen galt.
    »Nennt mich Jorg«, sagte ich. »Wie ich hörte, hat mein Vater Euch zum Hauptmann der Wache gemacht.«
    »Er war mit den Diensten meines Vorgängers nicht zufrieden«, erwiderte Sir Makin. »Ich hoffe, den Ansprüchen des Königs gerecht zu werden.«
    Seit dem Überfall auf unsere Kutsche hatte ich Sir Grehem nicht mehr gesehen. Ich vermutete, dass der Zwischenfall den früheren Hauptmann der Wache mehr gekostet hatte als Graf Renar.
    »Wollen wir hoffen«, sagte ich.
    Makin strich sich mit der Hand über sein dunkles, schweißfeuchtes Haar. Er hatte ein leicht fleischiges, ausdrucksvolles Gesicht, und etwas darin verriet innere Festigkeit.
    »Wollt Ihr Euch nicht zu uns gesellen, Prinz? In der Not nützt Euch eine gute Finte mehr als noch so viel Wissen aus Büchern.« Er lächelte. »Vorausgesetzt natürlich, Ihr habt Euch gut genug von Euren Wunden erholt.«
    Lundist legte mir die Hand auf die Schulter. »Der Prinz leidet noch immer an den Nachwirkungen seiner Verletzungen.« Er sah Sir Makin mit seinen zu blauen Augen an. »Vielleicht solltet Ihr Proximus’ These über die Verteidigung von Königlichen lesen. Das heißt, wenn Ihr Sir Grehems Schicksal vermeiden wollt. Ihr findet das Buch in der Bibliothek.« Er wollte mich fortziehen, aber ich blieb stehen, allein aus Prinzip.
    »Ich glaube, der Prinz kann selbst entscheiden, Lehrer.« Sir Makin schenkte Lundist ein breites Lächeln. »Dein Proximus kann seinen Rat für sich behalten. Ein Ritter vertraut dem eigenen Urteil, und dem Gewicht seines Schwerts.«
    Sir Makin nahm ein Holzschwert vom Karren auf der linken Seite und reichte es mir mit dem Griff voran. »Kommt, mein Prinz. Mal sehen, wie es um Eure Kampfkunst steht. Wie war’s, wenn Ihr gegen den jungen Stod hier antretet?« Er deutete auf den kleinsten Knappen, einen schmächtigen Jungen, der ein Jahr älter sein mochte als ich.
    »Ich kämpfe gegen ihn.« Ich nahm das Schwert und zeigte auf den größten der Knappen, einen ungeschlachten Bengel, etwa fünfzehn und mit dichtem fuchsroten Haar.
    Sir Makin wölbte eine Braue, und sein Lächeln wuchs in die Breite. »Robart? Du willst tatsächlich gegen Robart kämpfen?«
    Er trat an die Seite des Jungen und fasste ihn am Nacken. »Dies hier ist Robart Hool, dritter Sohn des Hauses Arn. Von diesem traurigen Haufen ist er der Einzige, der die Chance hat, sich eines Tages seine Sporen zu verdienen. Kann gut mit der Klinge umgehen, unser Meister Hool.« Sir Makin schüttelte den Kopf. »Versucht es mit Stod.«
    »Versuch es mit niemandem von ihnen, Prinz Jorg.« Es gelang Lundist nicht, den Ärger aus seiner Stimme zu verbannen. »Dies ist dumm und töricht. Du hast dich noch nicht vollständig erholt.« Er sah den immer noch lächelnden Hauptmann an. »König Olidan wird es gar nicht mögen, wenn sein einziger Erbe einen Rückfall erleidet.«
    Sir Makin zog die Stirn kraus, aber ich sah, dass ihn sein Stolz zu weit getragen hatte; es gab kein Zurück für ihn. »Geh vorsichtig mit ihm um, Robart. Ganz vorsichtig.«
    »Wenn dieser dämliche Rotschopf nicht sein Bestes gibt, sorge ich dafür, dass sich sein zukünftiges Rittertum darauf beschränkt, nach der Tjost den Dung fortzuschaffen«, sagte ich.
    Ich näherte mich Robart und musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihm hoch zu sehen. Sir Makin trat zwischen uns, mit einem Übungsschwert in der linken Hand. »Zuerst ein kurzer Test, mein Prinz. Ich muss sicher sein, dass Ihr die Grundlagen gut genug versteht, um Euch nicht selbst zu verletzen.«
    Die Spitze seines Schwerts klackte gegen meine, rutschte fort und zielte auf mein Gesicht. Ich schlug sie beiseite und tat einen halben Sprung nach vorn. Der Ritter wehrte meinen Vorstoß mühelos ab. Ich versuchte es

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