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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Stufe. Der Eigentümer dieses Blutes blutete vermutlich noch immer, weit hinter uns.
    Für einen Moment sah ich Lundist, wie er auf dem Boden gelegen hatte, als wir ihn verließen.
    Wir waren aus den Tiefen der Burggewölbe gekommen und nahmen den am wenigsten prahlerischen Ausgang. Dungmänner beschritten diesen Weg ein Dutzend Mal am Tag und trugen die Schätze des Aborts fort. Und ich sage euch: Königliche Scheiße stinkt nicht weniger als andere.
    Der Bruder vor mir drehte sich im Torbogen und zeigte mir seine Zähne mit einem Grinsen. »Frische Luft! Atme sie tief ein, Burgjunge.«
    Ich hatte gehörte, wie der Nubier diesen Mann Row nannte: ein drahtiger Bursche, ganz Knorpel und Knochen, mit alten Narben und bösem Blick. »Eher lecke ich den Hals eines Leprakranken, als dass ich deinen Gestank tief einatme, Bruder Row.« Ich schob mich an ihm vorbei. Es war mehr nötig als wie ein Bruder zu sprechen, um einen Platz unter diesen Männern zu gewinnen, und auch nur ein bisschen nachzugeben war nicht der richtige Anfang.
    Ankrath erstreckte sich rechts von uns. Links stiegen der Rauch und die Türme von Crath City hinter der Alten Mauer auf. Gewitterlicht fiel auf beides herab. Jene Art von Licht, die herrscht, wenn sich Gewitterwolken am Tag zusammenballen. Ein fahles Licht, das selbst eine sehr vertraute Landschaft vollkommen fremd erscheinen lässt. Es erschien mir angemessen.
    »Wir reisen schnell und hart«, sagte Price.
    Price und Rike, die einzigen wahren Brüder unter uns, standen ganz vorn, Schulter an Schulter. Rike runzelte die Stirn, während Price darauf hinwies, was uns erwartete. »Wir bringen so viele Meilen wie möglich zwischen uns und dieses Scheißloch. Das Gewitter wird unsere Spuren verwischen. Unterwegs besorgen wir uns Pferde und überfallen das eine oder andere Dorf, wenn es nötig ist.«
    »Glaubst du, die Jäger des Königs sind nicht in der Lage, zwei Dutzend Männer durch ein bisschen Regen zu verfolgen?« Ich wünschte, meine Stimme hätte nicht so hoch und rein geklungen, als ich dies sagte.
    Sie drehten sich alle zu mir um. Der Nubier warf mir einen Blick zu, die Augen groß, und machte eine Geste, die mich aufforderte, still zu sein.
    Ich deutete zu den vielen Dächern in Richtung Fluss, wo Vaters liebevolle Untertanen ihre Häuser außerhalb der Sicherheit versprechenden Stadtmauern gebaut hatten, um ihm nahe zu sein.
    »Einzeln oder zu zweit könnten die Brüder zu einem warmen Herd, einem Stück Braten und vielleicht auch zu einem Bier finden«, sagte ich. »Wie ich hörte, gibt es dort unten die eine oder andere Taverne. Ein Bruder könnte an einem Feuer sitzen und trinken, noch bevor der Regen dazu kommt, seine Spuren wegzuwaschen.
    Das Königs Männer würden mit ihren guten Pferden hin und her reiten und nass werden, während sie nach den Spuren suchen, die zwanzig Männer auf einem Feld hinterlassen. Sie würden nach der Art von Aufruhr Ausschau halten, die eine Gruppe von Brüdern verursacht. Und zur gleichen Zeit sitzen wir bequem im Schatten der Hohen Burg und warten darauf, dass das Wetter besser wird.
    Glaubt ihr, dass wir jemanden zurückgelassen haben, der den Ausrufern sagen kann, wie wir aussehen? Glaubt ihr, die Bürger von Crath City bemerken zwanzig mehr, die sich ihren Tausenden hinzugesellen?«
    Ich sah, dass ich sie überzeugt hatte. Ich sah, wie sich der Schein wärmender Kaminfeuer in ihren Augen widerspiegelte.
    »Und wie zum Teufel sollen wir für Braten und ein Dach bezahlen, unter dem wir uns verstecken können?« Price schob sich durch die Gruppe und setzte den Rotschopf namens Gemt auf seinen Hintern. »Sollen wir im Schatten der Hohen Burg stehlen und rauben?«
    »Ja, wie soll’n wir bezahlen, Burgjunge?« Gemt kam wieder auf die Beine und fand für seinen Zorn ein lohnenderes Ziel in mir als in Price. »Wie soll’n wir bezahlen?«
    Ich nahm zwei Dukaten aus meiner Geldbörse und rieb sie aneinander.
    »Das nehme ich!« Ein durchtrieben wirkender Mann wollte sich meinen immer noch gut gefüllten Geldbeutel schnappen.
    Ich zog den Dolch von meinem Gürtel und stieß ihn durch die ausgestreckte Hand.
    »Lügner«, sagte ich und drückte noch etwas mehr, bis das Heft die Innenfläche der Hand berührte. Die Klinge auf der anderen Seite glänzte rot.
    »Aus dem Weg, Lügner.« Price packte ihn am Genick und warf ihn den Hang hinunter.
    Price ragte vor mir auf. Jeder erwachsene Mann ragte vor mir auf, aber Price fügte dem Aufragen eine ganz neue

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