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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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Rahmen zu verbergen. Ohne Erfolg.
    Sylvia schlug entsetzt die Hände vor den Mund.
    „Oh mein Gott! Wie siehst du denn aus?“ Sie drängte an ihm vorbei in die Wohnung. „Was ist passiert?“
    „Eine Frau ist überfallen worden“, gab Jesse vage zurück. „Ich habe ihr geholfen und dabei was abbekommen.“ Es war ihm unangenehm, sie anzulügen. Er wollte nicht, dass sie ihn so sah und er wollte keine Fragen beantworten.
    „In der Bar? Hat Freddie dir nicht geholfen?“
    Freddie, der Türsteher.
    „Nein, im Park. Ich war draußen und habe einen Hilfeschrei gehört.“
    Ob die Details mit Devons Geschichte übereinstimmten?
    Devon. Der Name brachte ein Gesicht zurück und damit eine Flut von Gefühlen, der er in diesem Zustand kaum gewachsen war.
    „Mein tapferer Held!“
    Als Sylvia ihn vorsichtig umarmte, stieg Jesse das Wasser in die Augen.
    „Alles halb so schlimm“, erwiderte er gezwungen optimistisch. „Wie war euer Wochenende?“
    Sylvia wirkte plötzlich niedergeschlagen. „Schön“, gab sie wenig überzeugend zurück. „Wir hatten viel Spaß.“
    An jedem anderen Tag hätte Jesse sie ins Wohnzimmer gebeten, ihr einen Tee gekocht und sich ihre Sorgen angehört. Heute fehlte ihm die Kraft für die Probleme anderer Leute.
„Freut mich. Ist der Wagen in einem Stück?“
    „Natürlich.“ Sie reichte ihm den Autoschlüssel. „Keine neuen Kratzer, keine neuen Beulen.“ Sylvia sah aus, als wollte sie etwas sagen. Stattdessen strich sie ihm liebevoll über die Wange. „Ich geh dann mal. Pfleg dich gut. Wenn du was brauchst, kannst du mich jederzeit anrufen.“
    „Danke.“ Plötzlich durchzuckte Jesse ein Gedanke: Es war spät. Es war dunkel. „Wie kommst du nach Hause?“
    „Ich nehme den Bus.“
    Die nächste Haltestelle lag in der Barkly Street. Ausgerechnet! Zu dieser Zeit würde sie ewig warten müssen. „Ich rufe dir ein Taxi.“
    „Das ist nicht nötig“, protestierte Sylvia.
    Er stöpselte trotzdem das Telefon wieder ein und bestellte ein Taxi. Danach holte er zwei zehn Dollarnoten aus seinem Portemonnaie und drückte sie Sylvia in die Hand.
    „Geht aufs Haus.“
    „Das ist wirklich nicht nötig!“
    „Ich möchte, dass du sicher nach Hause kommst!“
    Um Sylvias Mundwinkel zuckte es. Sie war kurz davor, in Tränen ausbrechen. Was hatte Marc diesmal angestellt?
    Jesse wagte es nicht, nachzufragen.
    Sie gingen zusammen runter und warteten im Hauseingang auf das Taxi.
    „Ich melde mich morgen bei dir.“ Jesse umarmte Sylvia zum Abschied und beobachtete, wie sie ins Taxi stieg.
    Er hatte ein schlechtes Gewissen. Nicht, weil er Sylvia weggeschickt hatte. Sondern, weil er so unglaublich erleichtert war, heute nicht den Seelsorger spielen zu müssen. Die Pizza war inzwischen fertig gebacken. Sie schmeckte nach Pappe und Kleister.

Am Montag stand das Telefon ab Mittag nicht mehr still. Zuerst rief Mrs. Davis an, um sich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen und von dem netten Polizisten zu erzählen, der sie über den Vorfall informiert hatte.
    Eine Stunde später rief Nguyen an.
    „Was machst du denn für Sachen?!“, fragte sein bester Freund mit einer Stimme, die zwischen Vorwurf und Bestürzung schwankte. „So was überlässt du in Zukunft den Heteros, verstanden? Die haben die richtigen Gene, um sich zu prügeln. Und warum muss ich das von Sylvia erfahren? Du hättest mich sofort anrufen müssen!“
    „Ich war nicht besonders gut drauf“, verteidigte sich Jesse schwach.
    Sofort wurde Nguyens Stimme weicher. „Wie geht es dir?“
    „Mittlerweile kann ich rechts wieder gucken.“ Die Schwellung war so weit zurückgegangen, dass er sich unter Menschen traute. Geblieben waren ein breiter, blauschwarzer Streifen unter dem Auge und die unter einem frischen Pflaster versteckte Platzwunde. Der Rest seines Körpers schmerzte wie bei einem massiven Muskelkater, aber dagegen halfen die Tabletten.
    „Brauchst du irgendwas? Soll ich vor meiner Schicht bei dir vorbeikommen?“ Wenn das Market unter der Woche geschlossen hatte, arbeitete Nguyen in einem Musikgeschäft in der Innenstadt.
    „Es geht schon. Ich bin bloß etwas durch den Wind.“
    Er war nicht nur etwas durch den Wind, er war völlig fertig. Devon ging ihm nicht aus dem Kopf. Und sobald Jesse an ihn dachte, kamen die Erinnerungen an den Park und das Krankenhaus zurück.
    „Du gehst heute aber nicht zur Arbeit, oder?“
    Genau das hatte Jesse vor. „Ich muss mich ablenken.“
    Er wollte auf keinen Fall länger allein in der

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