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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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Nebenzimmer gewartet, um zu sehen, wie ich reagiere.“ Mias Begeisterung verwandelte sich in Selbstgefälligkeit. „Sie suchen sich sehr genau aus, wem sie sich offenbaren. Deshalb hat er sich viel Zeit gelassen, um mich kennenzulernen. Die meisten Menschen können die Wahrheit nämlich nicht verkraften. Es wäre zu gefährlich, sie einzuweihen.“
    „Hat es Sie nicht erschreckt oder abgestoßen?“
    Mia hob zu einer Antwort an, überlegte es sich offenkundig anders und lächelte dann entwaffnend. „Um ehrlich zu sein“, gestand sie schließlich, „bin ich vollkommen ausgeflippt.“
    Jesse erwiderte ihr Lächeln. Es fühlte sich gut an, seine Erlebnisse endlich mit jemandem teilen zu können, der ihn verstand. Er entdeckte den Ehering an Mias Hand und seine Augen weiteten sich erstaunt. Menschen und Vampire konnten demnach Beziehungen eingehen. Sie konnten offenbar sogar heiraten.
    „Es muss schwierig sein, mit einem Vampir zusammenzuleben.“
Zuerst verstand Mia ihn nicht. Bis sie seinen Blick auf ihre Hand bemerkte.
    „Oh Gott, nein!“ Sie lachte auf. „Wir sind nicht verheiratet!“
Jetzt verstand Jesse gar nichts mehr. „Aber der Ring …“
„Ach so.“ Sie betrachtete das goldene Metallband und bedeckte es danach verlegen mit der anderen Hand. „Es ist keine Affäre. Jedenfalls nicht so, wie man es sich im Allgemeinen vorstellt. Eher eine Geschäftsbeziehung unter Freunden.“
    Schlagartig begriff Jesse. Er war fassungslos. „Er trinkt ihr Blut?“ Mias Gesichtsausdruck bestätigte seine Vermutung. „Sie lassen sich freiwillig von einem Vampir beißen?“
    „Er gibt mir etwas, das mein Mann mir niemals geben könnte. Nicht, weil er es nicht will. Er ist eben kein Vampir. Ich liebe meinen Ehemann deshalb nicht weniger!“, fügte sie mit Nachdruck hinzu.
    Jesse fehlten die Worte. Wie konnte sie das tun?
    Ein gekränkter Zug erschien um Mias Mundwinkel. „Das verstehen Sie nicht.“
    „Nein“, stimmte Jesse ihr aus vollem Herzen zu. „Tu ich nicht.“ Er ließ sie verärgert stehen und humpelte zurück ins Schlafzimmer. Dort nahm er eine der Decken vom Bett und sank in den Sessel. Sobald er saß, zog ihn die Erschöpfung wie ein Bleigewicht nach unten.
     
Das Zufallen der Wohnungstür riss Jesse aus einem wirren Traum. Im Schlaf hatte er sich auf dem Sessel zusammengerollt. Jetzt schmerzten sein Nacken und die Beine von der unbequemen Lage. Er setzte sich träge auf und wartete, bis das schwummrige Gefühl vom Antibiotikum abklang. Hatte er zehn Stunden geschlafen oder zehn Minuten? Aus den Augenwinkeln nahm er plötzlich eine Bewegung wahr und zuckte zusammen.
    Devon stand neben dem Sessel.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Schon gut.“ Jesse räusperte sich. Seine Stimme klang belegt. „Ist Mia gegangen?“
    „Ja.“
„Die soll ich dir geben.“ Devon reichte ihm eine Tablette und ein Glas Wasser. Nach der Größe der Tablette zu urteilen, war es das Antibiotikum. Jesse schluckte die Pille unter Schmerzen.
    „Wie geht es deinem Handgelenk?“
    „Ich werde es überleben.“ Zum Beweis ballte er die Finger zu einer lockeren Faust und beugte und streckte die Hand leicht. Es war unangenehm, aber nachdem er sich als Junge bei einem Sturz das rechte Schienbein angeknackst hatte, wusste er, wie sich ein Bruch anfühlte.
    „Du solltest es trotzdem röntgen lassen.“ Devon musterte ihn einen Moment schweigend. „Erinnerst du dich an die Frau, von der du meine Telefonnummer bekommen hast?“
    Jesse nickte.
    „Sie ist eine gute Zuhörerin. Wenn du es möchtest.“
    „Ist sie ein Mensch?“
    „Ja.“
    Jesse dachte darüber nach und nickte erneut.
    „Sie wird dir viele Fragen beantworten können. Ihr Blick auf uns ist klarer als Mias.“
    Uns. Er reichte Devon das leere Glas zurück. Es herrschte eine merkwürdige Stimmung zwischen ihnen. Eine Distanz, die Jesse Unbehagen bereitete. „Ich war nicht allein, als Richard Geoffrey mich angegriffen hat“, sagte er leise. „Jemand war bei mir.“
    „Wer?“
„Nathan Reynolds, ein ehemaliger Kollege.“
    „Wie sieht er aus?“
    „Groß, kräftig gebaut, schwarze Haare, ein paar Jahre jünger als ich. Er hatte eine schwarze Jacke an, mit dem Schriftzug der ‚All Blacks‘.“
    „Vermutlich ist er tot“, gab Devon nach ein paar Sekunden zurück. „Ich habe Blut im Innenhof gerochen. Deines und das eines anderen Mannes.“
    Obwohl er Nathan nie gemocht hatte, fühlte Jesse sich elend.
    „Dieser Richard hat im Hof auf mich

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