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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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„Lass uns gehen.“
    Jesse schulterte den Rucksack und humpelte in den Flur.

 
    Kapitel 20
     
    Sie nahmen ein Taxi, um einen Teil der Strecke zurückzulegen. Hinterher konnte Jesse nicht sagen, wie lange die Fahrt gedauert hatte oder wo in Melbourne sie sich nach dem Aussteigen befanden. Sobald er auf der Rückbank Platz genommen hatte, war sein Kopf gegen Devons Schulter gesunken und er war fest eingeschlafen. Jetzt hätte er genauso gut auf dem Mars sein können, die Welt wäre ihm nicht unwirklicher vorgekommen.
    Devon schulterte den Rucksack und ging voraus. Jesse folgte ihm durch ein Gewirr unbekannter Straßen bis zu einem Wohnblock. Durch eine Kellertür betraten sie eines der Gebäude und suchten sich einen Weg durch verwinkelte Gänge. Obwohl es dunkel und fremd war, fühlte sich Jesse in Devons Gegenwart absolut sicher.
    „Ich vertraue dir“, sagte Devon nach einer Weile, als Jesse sich tatsächlich zu fragen begann, wozu das Verwirrspiel diente. „Aber es ist sicherer für uns alle, wenn du nicht weißt, wo genau sich das Versteck befindet.“
    Minuten später stiegen sie irgendwo auf der anderen Seite des Wohnblocks, oder vielleicht auch am anderen Ende der Stadt, eine Treppe hinauf. Eine Tür führte in ein fensterloses Treppenhaus. Offenbar hatten sie ihr Ziel erreicht. Devon ging die Stufen bis in den zweiten Stock hoch. Dort klingelte er an einer Tür ohne Namensschild. Ein Summen ertönte. Nach kurzem Zögern folgte Jesse ihm durch einen dunklen Flur in ein spärlich beleuchtetes Wohnzimmer.
     
    Ein schwarzes Ledersofa stand frei in der Mitte des Raumes. Das Licht kam von einer Schirmlampe, die auf einem niedrigen Tischchen neben dem Möbel stand. Dem Sofa gegenüber befand sich ein altmodischer Fernsehschrank mit Türen. Beim Fenster waren in einer Ecke zwei ebenfalls schwarze Sessel um einen gläsernen Tisch angeordnet.
    Dort stand eine zweite, ausgeschaltete Lampe. Das Fenster selbst war hinter schweren Vorhängen verborgen. Es gab keine Bilder oder andere Dekoration an den Wänden.
„Willkommen.“
    Der Klang der fremden Stimme ließ Jesse zusammenfahren. Ein blonder Mann trat durch eine Tür zur Linken. Er war etwa in Jesses Alter und trug Blue Jeans, ein schwarzes Shirt und darüber eine schwarze Kapuzenjacke.
    Devon stellte schweigend den Rucksack ab und berührte einen Lichtschalter. Die Stehlampe beim Fenster leuchtete auf. Der junge Mann grinste, offensichtlich zufrieden mit seinem gelungenen Auftritt. Tiefe Grübchen erschienen in seinen Wangen und verliehen seinem Gesicht einen spitzbübischen Ausdruck. Seine Haare schimmerten jetzt goldblond im Licht. Er war kein unattraktiver Typ. Was nicht verhinderte, dass sich Jesses Nackenhaare aufstellten.
    „Deinetwegen haben wir also den ganzen Ärger.“ Grüngelbe Augen musterten ihn bohrend, fast feindselig.
    „Dashiell.“ Devons Stimme hatte einen warnenden Unterton.
    Die beiden Vampire tauschten durchdringende Blicke.
    Offenbar gewann Devon das Duell, denn der blonde Mann trat mit einem versöhnlichen Lächeln näher.
    „Wo sind meine Manieren.“ Er reichte Jesse eine kühle Hand. „Ich bin Dashiell.“
    Jesse ließ sich nicht anmerken, dass ihm fast die Finger gebrochen wurden. „Jesse.“
    „Jethro gefällt mir besser. Hat mehr Stil.“
    Jesse lächelte unsicher. Ihr Gastgeber strahlte eine unterschwellige Bedrohung aus, die ihn nervös machte.
    „Entschuldige uns.“ Dashiell nahm Devon beim Arm und zog ihn mit sich zum Fenster. Nachdem sie flüsternd einige Worte gewechselt hatten, kam Devon zurück.
    „Ich werde mich eine Weile ausruhen. Dashiell wird dir Gesellschaft leisten.“
    Jesse schaute zu dem Vampir, der lässig am Fensterrahmen lehnte. Mit dem wollte er nicht allein sein!
    „Er wird sich gut benehmen.“ Das war eine Warnung an Dashiell.
    „Natürlich wird er das“, gab Dashiell spöttisch zurück.
    Devon verschwand ohne ein weiteres Wort durch die Tür zur Linken. Dashiell folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu. Jesse sah den beiden nach und fragte sich, in welcher Beziehung sie zueinander standen. Leise Eifersucht pikste in seine Eingeweide. Um auf andere Gedanken zu kommen, ging er zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Eine schwarze Außenjalousie verwehrte den Blick ins Freie. Wo war er? In Melbourne? In einem Vorort? Er holte das Handy aus dem Rucksack und überprüfte den Empfang. Zwei von vier Balken. Im Notfall würde er eine Verbindung bekommen. Aber wen wollte er anrufen, falls

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