dark destiny
und von einem Lidschlag auf den anderen waren wir wieder Partner im Kampf. Wir standen Schulter an Schulter, wie wir es von Kindesbeinen an gelernt hatten, schützten den schwächeren Josh und legten fast zeitgleich unsere Waffen auf die uns entgegenkommenden Percents an. Matthials Pfeil zischte von der Sehne, meine Pistole knallte.
Wir waren zu weit gegangen, um noch Furcht zu empfinden. Mit aufeinandergebissenen Zähnen und verzerrten Gesichtern versuchten wir, uns den Weg freizukämpfen.
Ich hatte noch zwei Schuss. Im nächsten Moment noch einen. Dicht neben mir zerschlug eine feindliche Kugel einer tapfer kämpfenden Frau das Gesicht.
Ich warf die Waffe von mir, als sie leer war, und zog mein Messer. Matthial brauchte zum Spannen des Bogens einen Wimpernschlag zu lang. Ein Armbrustbolzen erwischte ihn, ich hörte seinen Atem zischend entweichen, aber er blieb aufrecht stehen.
Unverzüglich flog mein Messer, und obwohl es vom Körper des Percents abprallte, statt stecken zu bleiben, durchtrennte es seine Halsschlagader. Der Mistkerl schwankte, kippte um und blieb zuckend und zappelnd im Dreck liegen, wo Josh ihn mit einem Schuss erledigte. Ich wischte die Klinge an meiner Handfläche sauber und genoss das Gefühl von seinem warmen Blut auf meiner Haut.
Jemand brüllte Matthials Namen. Ein junger Mann kam auf uns zu. Sein Haar war angesengt und seine Kleidung zerfetzt, ich erkannte ihn erst auf den zweiten Blick und er mich offenbar gar nicht. Es war Jake. Der Junge, der mit mir im Chivvy gewesen war.
»Hier lang!«, rief eine Frau, die die Lücke entdeckt hatte, die wir geschaffen hatten. »Wir können hier lang!«
Drei, vier oder fünf Menschen rannten an uns vorbei. Ich erkannte Hunderte von hüpfenden Zöpfen - das Mädchen aus der Bar! Nun hatte ich ihr also doch noch helfen können.
»Joy?« Joshs Stimme klang ungewöhnlich hoch. »Hilf mir, Matthial hats erwischt.«
Ich fuhr herum. Matthial musste sich auf seinen Bruder und Jake stützen. Er hielt sich die Seite. »Schlimm?«
Er schüttelte den Kopf, aber sein verkrampfter blasser Mund sagte etwas anderes. Grob zerrte ich seine Hand von seiner Taille, um die Wunde anzusehen. Der Bolzen steckte noch - das war gut.
Matthials Knie knickten ein, Jake hielt ihn mit Mühe fest.
»Es ist vorbei«, stammelte Josh. »Wir kriegen ihn hier nie raus. Verdammt, was sollen wir tun?«
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Treiber nachrückten. Die kleine Lücke, die wir mit unserer letzten Munition geschaffen hatten, schloss sich vor uns. Es war, als würde ein Vorhang zugleiten, hinter dem ich unsere letzte Hoffnung gesehen hatte. Nun war sie fort.
Wir waren zu langsam gewesen.
Rick bellte, es war ein lautes, forderndes Bellen.
Hektisch sah ich mich um. »Da rein!«, schrie ich und zeigte auf einen Kellerzugang. Das Haus schien auf den ersten Blick noch keine Flammen zu beherbergen. Es war unsere letzte Chance. Von vorne kamen die Treiber und von hinten, langsam, aber gnadenlos tödlich, die breite Frontlinie. Wir waren so gut wie unbewaffnet -leichte Beute. Aber im Gegensatz zu vielen anderen, die aufgaben und bettelten oder sich den Percents chancenlos entgegenwarfen, wollten wir die Niederlage einfach nicht hinnehmen.
Jake und ich stützten Matthial. Josh rannte vor, stürmte gegen die
Tür und brach sie auf. Es war nicht einfach, Matthial die Treppe hinunterzubugsieren. Bei dem Versuch, mich am Geländer festzuhalten, schnitt ich mich an einer rostigen Kante und fluchte laut, die Stimme schwer von wütenden Tränen.
Der Keller war düster und die Feuchtigkeit im Inneren verdampfte bereits in der Hitze der nahenden Feuer, sodass uns dünner Nebel einhüllte. Ich sog gierig die Luft ein, sie war beinahe kühl und eine Wohltat.
»Haben ... sie uns gesehen?« Matthials Stimme schien vor Anstrengung zu knirschen.
Wir ließen ihn behutsam auf eine Kiste gleiten.
»Dann wären sie schon hier.« Meine die Dunkelheit abtastenden Finger stießen auf Holzscheite unterschiedlicher Größe. In einer anderen Kiste erfühlte ich Stoff. Spinnen liefen über meine Hände, als ich mich durch ihre Behausungen wühlte. »Hast du dein Feuerzeug noch, Matthial?« Er wühlte stöhnend in seiner Jackentasche, während ich Baumwollstreifen um ein Stück Holz knotete.
»Hier.«
Ich nahm das Feuerzeug entgegen. Seine Hände waren feucht und kalt und fühlten sich an wie tote Frösche. Es musste ihn böse erwischt haben. Ich entzündete meine improvisierte Fackel, ihr
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