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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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konnte, waren Menschen auf der Suche nach einem Percent-Kind.
    Und dann entdeckte er auf der anderen Seite der Mauer, dort, wo er immer gesessen und mit Edison geredet hatte, einen kleinen nackten Fuß.
    »Nein!«
    Er sprang, ohne nachzudenken, überwand die Mauer und um ein Haar wäre ihm das Herz stehen geblieben.
    Der Junge drückte den Rücken fest gegen den Stein. Seine Augen waren groß und kalt und leer. Neel wusste, ohne zu fragen, dass er alles mit angesehen hatte. Aber er lebte. Er lebte!
    »Neel?«, wimmerte Edison. Mit einem Mal war nichts mehr übrig von dem kräftigen, vorlauten Knaben, der ein Mann werden wollte. Übrig war nur ein zutiefst verstörtes, sehr kleines Kind. »Ich will hier weg, Neel.«
    Wohin konnte er ihn bringen? Neel presste die Lippen zusammen und drückte seine Fingerknöchel schmerzhaft fest gegen die Stirn, um sich besser konzentrieren zu können. Wohin?
    Die Stadt brach in Stücke und verbrannte. Neel hatte es nicht wahrhaben wollen, doch auf dem Weg zu Lavaders Haus hatte er genug gesehen, um sich sicher zu sein, dass es keinen gefahrlosen Ort mehr gab, an den er den Jungen bringen konnte. Die Flammen waren gierig - wenn kein Regen kam, würden die Feuer sich ausnahmslos alles holen, was jetzt noch stand. Der Himmel war zu schwarz, um etwas zu erkennen, aber Neel glaubte nicht an Regen. Und der Wind stand denkbar schlecht. Er trieb das Feuer auf die Dark-Canopy-Maschine zu, wo Dutzende Percent-Krieger stationiert waren. Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Menschen, trunken von dem Erfolg, die Stadt zerstört zu haben, auch dort angreifen würden. Nein, seine letzte Chance war das Schiff. Er kannte Joy gut genug, um zaghaft darauf zu hoffen, dass sie seine Anweisung, sofort loszufahren, missachtet hatte und er sie noch einholen konnte.
    Er nahm Edison in den Arm und hob ihn hoch. »Ich bringe dich hier weg, Zwerg, ganz weit weg.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.« Neel atmete durch. »Aber du wirst viel Mut brauchen, denn wir machen eine gefährliche Reise. Hast du Mut?«
    Der Kleine war verheult und von Rotz verschmiert, er japste und zitterte vor Angst. Aber er nickte.
    »Gut.« Neel drückte ihm die Pistole in die Hand, die er gegen ein gebrochenes Rebellen-Genick eingetauscht hatte. »Schieß auf alle, die uns aufhalten wollen.«
    Edison schniefte. »Kann ich nicht. Ich ziele schlecht. Was, wenn ich den Falschen treffe?«
    »Was, wenn die Falschen uns treffen? Schieß einfach, wenn ich es dir sage. Ach, und Edison? Versuch, nicht auf mich zu schießen.«
    Edison nickte tapfer und klammerte sich an Neels Hals.
    Er presste den Jungen an sich und rannte los. Seine ganze Hoffnung basierte nun darauf, dass Joy nicht alles richtig gemacht hatte.

36
    verrat entsteht, wenn man menschen alleinlässt.

    Als die Percents kamen, glaubte ich, ohnmächtig geworden und in einem meiner alten Träume gefangen zu sein. Das, was sich jetzt und hier vor meinen Augen abspielte, glich einer Wahnvorstellung, den Fantasien eines zutiefst verängstigten Kindes, basierend auf den Horrorgeschichten, die von den Monstern mit den Schlangenaugen handelten.
    Sie kamen aus schwärzestem Qualm auf uns zu und bildeten eine Linie, die so breit war wie die Straße. Fiel einer, rückte sofort der nächste nach. Sie trampelten über ihre eigenen Verwundeten, zuckten nicht einmal zusammen, wenn der Gefolgsmann neben ihnen getroffen wurde.
    Sie waren der Grund für die Rebellion und die Erklärung, warum dieser Krieg so unausweichlich gewesen war - egal wie viele Neels und Graves und Alex und Joys es gab und je geben würde.
    Menschen, die eine Waffe trugen, wurden von diesem Percent-Albtraum sofort erschossen. An die Übrigen verschwendeten sie keine Munition. Mit Eisenstangen knüppelten sie auf alles ein, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Ich sah, wie Matthial die Schultern straffte und nach seinem Bogen griff. Wie Rick das Fell zu Stacheln sträubte und mit einem leisen Grollen die Zähne bleckte. Die beiden wollten kämpfen, egal wie aussichtslos die Lage war.
    »Das hat keinen Sinn!«, brüllte Josh, sprang Matthial an und schubste ihn quer über die Straße.
    Ich stimmte ihm sofort zu. Sich dieser Front entgegenzustellen, war Selbstmord. Ich stürzte den beiden hinterher und gemeinsam rannten wir davon, in die andere Richtung ...
    ... um uns plötzlich Treibern gegenüberzusehen, die die Fliehenden aufhielten und ihren Kameraden in die Arme jagten.
    Matthial und ich warfen uns einen Blick zu

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