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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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war schnell.
    Sie schnitt ihm den Weg ab, wurde langsamer und spürte, wie er auf den Rücksitz ihres Scooters sprang. Das Geräusch des Motors veränderte sich unter dem zusätzlichen Gewicht. Erleichterung durchströmte Raina: Wizard war da, an sie gepresst, wie eine Bestätigung, dass sie beide noch am Leben waren. Ein Hochgefühl pulsierte durch ihren Körper, und Schwindel packte sie.
    Raina jagte über den Schnee und hielt den Blick auf das Rebellen-Camp gerichtet. Eine enorme Hitzewelle erfasste sie, während ohrenbetäubender Lärm sie einhüllte. Sie sah kurz über die Schulter, um zwei der Piraten-Trucks zu erblicken, die explodierten – zwei gigantische Feuerbälle, die sich aufblähten und dann zusammenschmolzen. Trümmerteile regneten auf sie herab.
    Als sie sich dem Camp näherten, zischten die Schüsse der Rebellen über sie hinweg und erledigten einen weiteren Sattelzug der Piraten. Die Chancen, dass die Rebellen den Tag überleben und den Sonnenuntergang sehen würden, erhöhten sich damit enorm.
    Trey hob zur Begrüßung die Hand, als sie an ihm vorbeirasten, und Yuriko nickte ihnen von ihrem Posten in der Nähe des zerbombten Hauses aus zu, wo sie und Raina schon mehr als ein gutes Gespräch miteinander geführt hatten. Fröhlich winkte Sawyer ihnen von seinem Hochsitz aus zu, der sich in einem alten, fast zerfallenen Turm aus Beton und verbogenem Stahl befand, der vor langer Zeit einmal das Zuhause von Hunderten von Menschen gewesen war. Mit lautem Kampfgeschrei nahm er die restlichen Trucks der Piraten wieder unter Feuer.
    »Ja, ich freue mich auch, euch zu sehen.« Raina lächelte. Sie verspürte noch immer ein Hochgefühl, eine Mischung aus Triumph und Adrenalin, und war glücklich. Und Wizard war an ihrer Seite.
    Sie winkte zurück und atmete scharf ein, als ihre Seite protestierte und wieder zu schmerzen begann. Sie steuerte das Schneemobil auf ihren Truck zu, um ihren schwindenden Vorrat an Munition aufzufüllen und sich dann wieder ins Kampfgetümmel zu stürzen. Als sie anhielt, schloss sie kurz die Augen und konzentrierte sich auf das Pochen von Wizards Herz an ihrem Rücken.
    Lebendig. Er lebte. Und sein Herz schlug in einem Rhythmus mit ihrem. Oder auch nicht.
    Stirnrunzelnd achtete Raina auf seinen Herzschlag. Ihr Herz raste, hämmerte in einem Tempo, das so unregelmäßig und schnell war, dass ihr davon ein bisschen übel wurde. Sein Herz dagegen pochte langsam, ruhig. Es machte einen Schlag, während ihres drei machte. Den linken Arm fest an die Seite gedrückt, kletterte sie vom Schneemobil und sah ihn an.
    »Das war ein Ritt …«, sagte sie und verzog ihre zitternden Lippen zum Versuch eines Lächelns. Nachdem das Adrenalin nun allmählich nachließ, machte der Schmerz in ihrer Seite es zu einer enormen Kraftanstrengung, überhaupt aufrecht zu stehen.
    »Korrekt. Ich freue mich über unseren Erfolg.«
    Sie blinzelte verwirrt. Er klang wie eine Maschine. Keine Emotionen, keine Angst. Kühle Befehle und Taten. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht, war so verzweifelt gewesen, als sie gedacht hatte, er hätte es vielleicht nicht überlebt, und die Intensität ihrer Empfindungen warf sie noch immer aus der Bahn.
    Wizard hingegen sah aus, als hätte er nur einen lockeren Spaziergang gemacht. Sie glaubte nicht einmal, dass er ins Schwitzen geraten war. Seine Emotionen, seine Psyche waren anscheinend unberührt von ihrer knappen Flucht, ungerührt vom Verlust der anderen Mitglieder des Vortrupps. Er war so kalt und hart wie das Eis unter ihren Füßen.
    »Du bist verletzt.« Er starrte sie an, ein scharfer Blick, der tief in sie drang. Langsam, ganz langsam streckte er den Arm aus und strich mit seinen Fingern, die in Handschuhen steckten, über ihre Wange. Seine Miene änderte sich nicht, es kamen keine tröstlichen Worte über seine Lippen, nur diese flüchtige Berührung. Er stieg vom Scooter, und der Ausdruck auf seinem Gesicht wirkte distanziert. »Melde dich beim Arzt«, sagte er und ging davon.
    Raina sank auf ihrem Schneemobil in sich zusammen. Einen Augenblick, um zu Atem zu kommen, um sich zu sammeln, dann würde sie tun, was er gesagt hatte. Alles andere wäre einfach nur dumm.
    Wizard hatte schon den halben Weg über das Gelände zurückgelegt, als er sich umdrehte. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Er warf ihr einen langen, eindringlichen Blick zu, ehe er sich wieder umwandte und weiterging.
    »Von allen Idioten im eisigen Norden …«, grummelte sie und machte sich

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