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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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in Hanks Gesicht lesen, was er von diesem Plan hielt. Auch mir erschienen vierundzwanzig Stunden ziemlich knapp, aber ich wusste, das Hank es möglich machen würde, irgendwie. Er stand auf. »Dann sollten wir keine Zeit verlieren.«
    Grandma stützte sich auf ihren Stock und erhob sich mühsam.
    »Kann Mark heute bei mir bleiben?«, fragte ich, ohne lange nachzudenken. »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, MsMcCleery. Ich fühle mich wohl hier, aber ich vermisse ihn.« Und das war die Wahrheit. Obwohl ich nicht wusste, warum Grandma ihn überhaupt zu diesem Treffen mitgebracht hatte, war ich darüber unendlich froh. Mir fehlte Marks beruhigende Gelassenheit und die Geborgenheit, die nur er mir geben konnte. Inmitten der Hofgesellschaft, unter Vampiren und Gefährten, fühlte ich mich plötzlich fremd und allein.
    Mark lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit. Und ich lächelte zurück. Dann sah ich verstohlen zu Hank, dem ich als Einzigem erzählt hatte, wie es in mir aussah. Doch sein Blick verriet weder Missbilligung noch Zustimmung. Wahrscheinlich hatte er im Augenblick andere Sorgen als mein Gefühlschaos.
    Lilith dagegen reagierte leicht spöttisch. »Natürlich ist Mark willkommen. Lewis wird für M r Dupont ein Zimmer herrichten.«
    Grandma nickte mir aufmunternd zu, wie um mir zu sagen: Du hast dich richtig entschieden. »Wir sehen uns morgen«, sagte sie und strich mir zum Abschied über die Wange.

Lilith, Mark und…
    L ilith, Mark und ich brachten Grandma und Hank zum Auto. Als sie abgefahren waren, blieb die Königin noch einen Moment stehen und musterte uns. Mark reckte trotzig das Kinn vor und sah ihr direkt in die Augen. Liliths Mund verzog sich bloß zu einem ironischen Lächeln. Dann drehte sie sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon. Es fühlte sich an, als wüsste sie alles. Und das machte mich wütend.
    Ich war wütend auf Lilith, wütend auf Grandma und meine Mutter, wütend auf alle, die sich in mein Leben einmischten. Wen ging es denn etwas an, was ich tat? Der Einzige, der sich fair verhielt, war Hank. Er verstand mich. Und Mark verhielt sich wunderbar. Ich wusste, wie sehr er litt, wie sehr er fürchtete, Jack könnte mich zurückgewinnen. Warum musste alles nur so kompliziert sein? Ich liebte sie beide, Jack und Mark! Jeden auf seine Art. Und beide liebten mich!
    Vorsichtig nahm ich Marks Hand und drückte sie. »Lust auf einen kleinen Spaziergang?«
    »Ja«, sagte er und lächelte.
    Die Mountain View Logde befand sich nicht ganz oben auf dem Saint Mark’s Summit, sondern ein wenig unterhalb auf einem vorgelagerten Plateau. Die mächtigen Mammutbäume wuchsen hier fast bis in den Himmel. Verschlungene Pfade führten an steilen Felsen entlang zu verborgenen Winkeln.
    Mark hatte seinen Arm um mich gelegt, denn es war kühl geworden. Ich schmiegte mich an ihn, und gemeinsam wanderten wir hinauf zu einem kleinen Vorsprung, von dem aus man das nächtliche Vancouver überblicken konnte. Die ganze Zeit über sprachen wir kein Wort, sondern genossen die Stille des Augenblicks. Es war fast wie in alten Zeiten, als wir Abende und Nächte am Leuchtturm von Point Atkinson verbracht hatten und ich von der Existenz der Nachtgeschöpfe noch nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Wir setzten uns auf eine grob gezimmerte Bank. Mark schwieg noch immer, dafür drückte er mich umso fester. Der Wind rauschte in den Bäumen. Der abnehmende Mond stand über Bowen Island und schickte sein silbernes Licht hinaus aufs Meer. Nur wenige Wolken standen hell umrandet am sternklaren Himmel. Schließlich wurde die Stille so unangenehm, dass wir beinahe gleichzeitig zu sprechen begannen. Wir mussten beide lachen und das löste sofort die Anspannung.
    »Du zuerst«, sagte ich.
    »Nein, du«, erwiderte er. Obwohl wir uns nun schon so lange kannten, fühlte ich mich wie bei einem ersten Date, bei dem man noch nicht weiß, wie man mit dem andern umgehen muss.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, sagte ich und küsste ihn, lang und zärtlich. Meine Finger strichen über seinen Nacken. Er holte tief Luft, als wäre ihm in diesem Moment ein Stein vom Herzen gefallen.
    »Ich werde dich nie alleine lassen«, wisperte er in mein Ohr. »Ich liebe dich, egal was kommt.«
    »Ja«, flüsterte ich und schloss die Augen. »Ich weiß.«

Zum ersten Mal…
    Z um ersten Mal seit meiner Ankunft herrschte am nächsten Tag in der Mountain View Lodge geschäftiges Treiben. Jede helfende Hand wurde gebraucht, um die Ratsversammlung

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