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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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Angehörigen in den Schoß der Gemeinschaft.
    »Lasst uns fahren!«, sagte ich.
    Sam umarmte jeden von uns. »Bitte passt auf euch auf, versprochen?«
    Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Wir sehen uns wieder. Versprochen.«

Diesmal überließ ich…
    D iesmal überließ ich Mark das Steuer, denn es war dunkel und es begann wieder zu schneien. Die Temperaturen waren unter null gefallen, sodass der Weg nach Dease Lake fest war. Leider war er dort, wo sich in den Senken das Wasser gesammelt hatte, spiegelglatt. Nach anderthalb Stunden erreichten wir die Stelle, an der der Weg durch den Erdrutsch blockiert gewesen war. Noch immer versuchten Straßenarbeiter im Schein generatorbetriebener Lampen die Böschung zu befestigen. Wir hielten kurz an und berichteten, dass in Telegraph Creek keiner zu Schaden gekommen sei. Niemand stellte weitere Fragen. Vielleicht dachten sie alle nur daran, möglichst bald ins Bett zu kommen. Die Arbeiter wünschten uns noch eine gute Fahrt und wir fuhren davon. Keiner von ihnen würde wohl je erfahren, was sich wirklich in Telegraph Creek zugetragen hatte.
    Immer wieder mussten wir in den Ausweichbuchten anhalten, um entgegenkommenden Lastwagen, die auf dem Weg nach Telegraph Creek waren, Platz zu machen. Das sanfte Schneetreiben der Morgenstunden hatte sich inzwischen in einen weißen Vorhang verwandelt.
    Kurz nach ein Uhr Mittag erreichten wir den Flugplatz. Mark parkte den Humvee neben dem kleinen Hangar, in dem eine zweimotorige Maschine stand. Wir stiegen aus und liefen zum gegenüberliegenden Café, wo sechs Männer beim Mittagessen saßen.
    »Hallo«, sagte ich zur Bedienung und klopfte den Schnee von meiner Jacke. »Wir haben für heute Vormittag eine Maschine gechartert. Wissen Sie, an wen wir uns hier wenden müssen?«
    Die Frau, eine verblühte Mittvierzigerin mit knallrot gefärbten Haaren, deutete mit ihrem Kugelschreiber auf einen Mann, der eine gefütterte Jeansjacke trug. »Da müsst ihr Bryant fragen.«
    »Danke«, sagte Mark und wir gingen hinüber zu den anderen Gästen. Durch das Fenster sahen wir, wie ein Schneepflug gestartet wurde.
    »M r Bryant?«
    Der Mann in der gefütterten Jeansjacke drehte sich um und musterte mich. »Der bin ich«, sagte er mit vollem Mund.
    »Staff Sergeant Samantha Packard aus Telegraph Creek hat heute Nacht per Funk ein Flugzeug für uns gebucht.«
    Bryant zuckte mit den Schultern. »Na und?«
    Mark und ich sahen einander überrascht an. »Nun, hier sind wir.«
    »Schön für Sie«, sagte Bryant und widmete sich wieder seinem Mittagessen.
    »Wir würden gerne starten, wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte Mark.
    Bryant legte seufzend sein Besteck auf den Tisch. »Haben Sie vielleicht schon mal einen kurzen Blick aus dem Fenster geworfen?«
    »Wenn Sie den Schnee meinen, der ist uns nicht entgangen«, sagte Mark.
    »Wunderbar. Daraus haben Sie sicher auch messerscharf geschlossen, dass heute keine Maschine mehr starten wird, egal wohin.« Er winkte die Bedienung heran, die ihm Kaffee nachfüllte.
    »Aber wir müssen unbedingt heute nach Aklavik!«, rief ich verzweifelt.
    Bryant lachte. »An die Beaufortsee? Vergessen Sie es. Oben im Norden braut sich ein Sturm zusammen, gegen den das bisschen Schnee hier ein harmloses Wintervergnügen ist.«
    »Der Sturm wurde erst für morgen angekündigt«, sagte einer der Männer, der mit ihm am Tisch saß.
    »Dann flieg du doch, Stew, wenn du das Risiko eingehen möchtest«, sagte Bryant. »Ich habe zu Hause eine Frau, die mir die Hölle heißmacht, wenn sie erfährt, dass ich mich bei diesem Wetter in meinen Vogel setze.«
    Ich sah Stew erwartungsvoll an.
    »Das kostet euch aber eine Kleinigkeit«, sagte er. »Neben den Chartergebühren und dem Sprit wäre auch eine kleine Gefahrenzulage fällig.«
    »Wie hoch soll die sein?«, fragte Jack.
    »Fünfzehnhundert Dollar«, sagte Stew, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. »Macht alles zusammen dreitausend Dollar. In bar. Und im Voraus zu entrichten.«
    Die Männer am Tisch grinsten. Sie wussten, dass sie uns wie eine Weihnachtsgans ausnehmen konnten.
    Umso erstaunter waren sie, als ich ohne zu zögern in meine Jackentasche griff und ein Bündel mit Scheinen hervorholte. »Hier sind viertausend«, sagte ich und warf das Geld auf den Tisch. »Dafür erwarte ich, dass wir sofort aufbrechen.«
    Jetzt sah ich nur noch offene Münder. Stew begann misstrauisch die Dollarnoten zu untersuchen. »Ganz schön alt«, sagte er.
    »Die sind immer noch gültig. Sie

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