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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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wir in Sicherheit sind, kannst du dir von mir aus einen Stein suchen, unter den du dich verkriechst.«
    Michael und Clementine wechselten einen Blick. Was für eine Auseinandersetzung zwischen den beiden hatten sie da gerade unterbrochen?
    Von unten drang Geschrei zu ihnen herauf. Die Hetzer verteilten sich, um nach ihnen zu suchen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die Treppe fanden.
    »Wir sind am Arsch.«
    Clementine wusste nicht, was Daniel meinte, bis sie einen Blick auf die Fußgängerbrücke warf. Sie war völlig zerstört; die Fensterscheiben waren zerbrochen, die Bodenverschalung gerissen. In der Mitte befand sich ein Loch, groß genug, um hindurchzufallen. Die Konstruktion sah aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen.
    »Sie wird unser Gewicht nicht aushalten«, sagte Jack. »Das Ding da trägt nicht einmal ein Baby.«
    »Und wenn wir einer nach dem anderen gehen?«, schlug Aries vor.
    »Es war so eine gute Idee«, sagte Clementine. »Das Erdbeben hatte ich ganz vergessen.«
    »Du hast von unten also nicht erkennen können, dass die Brücke kaputt ist?«, fragte Daniel. »Wieso hast du nicht einfach mal nach oben gesehen?«
    »Hey, schnauz sie nicht so an!«, rief Michael. »Es ist schließlich nicht ihre Schuld.«
    »Ich glaube, es wird gehen«, meinte Mason. Er zögerte keine Sekunde. Clementine hielt den Atem an, als er die Fußgängerbrücke betrat und sich in der Mitte hielt, wo die Konstruktion vielleicht am stärksten war. Als er das Loch erreichte, machte er einfach einen großen Schritt darüber, als wäre es ein Schlagloch in der Straße anstatt eines tiefen Falls drei Stockwerke hinab auf die Straße darunter. Nachdem er die andere Seite erreicht hatte, bedeutete er den anderen nachzukommen.
    »Angeber«, murmelte Daniel.
    Jack ging als Nächster, dann war Aries an der Reihe, gefolgt von Daniel. Jack hatte am meisten Schwierigkeiten. Vor dem Loch blieb er gute dreißig Sekunden stehen, bis seine erstarrten Beine wieder funktionieren wollten.
    »Du bist dran«, sagte Michael.
    Als Clementine die Fußgängerbrücke betrat, spürte sie auf ihrem Gesicht den Wind, der durch die zerbrochenen Fensterscheiben wehte. Der Boden unter ihren Füßen schien zu schwanken, doch sie versuchte sich einzureden, dass sie sich das nur einbildete. Das Metall knirschte unter ihrem Gewicht, doch es hielt. Als sie das Loch sah, begannen ihre Beine zu zittern.
    Lieber Heath, ich glaube, ich muss mich gleich übergeben.
    Der Gedanke daran ließ sie fast hysterisch werden. Aber er gab ihr auch Kraft. Wenn sie ihren Bruder gefunden hatte, würde sie ihm davon erzählen, und er würde stolz auf sie sein, weil sie den Mut gehabt hatte, so etwas Gefährliches zu tun.
    Sie überquerte die Fußgängerbrücke und Michael folgte ohne Probleme.
    »Das Kaufhaus ist offen«, sagte Mason.
    »Vielleicht sind ein paar von ihnen da drin«, wandte Jack ein.
    »Wir müssen das Risiko eingehen«, erwiderte Clementine. »Sie sind schon auf der Treppe. Ich kann sie hören.«
    Sie rannten durch einen Korridor und an einem Blumengeschäft vorbei in das Kaufhaus.
    Es war hell erleuchtet.
    »Was zum …« Clementine blieb stehen, die Hand auf ihrer Taschenlampe. Über ihr brannten Neonlampen und tauchten das Kaufhaus in ein grelles Licht.
    »Ein Generator«, sagte Aries. »Es muss ein Generator sein. Es gibt seit Wochen keinen Strom mehr. Aber wer war das? Die Verrückten?«
    »Vielleicht«, meinte Daniel. »Schwer zu sagen. Fenster gibt es nur im Erdgeschoss. Auch wenn man das Kaufhaus den ganzen Tag anstarrt, würde einem nicht auffallen, dass Licht brennt. Es könnte sein, dass sich hier noch andere verstecken.«
    »Aber warum hier?«, fragte Jack. »In einem Kaufhaus, das keine Lebensmittelabteilung hat? Ziemlich witzlos. Vielleicht haben sie ja vor, etwas früher auf Weihnachtsshopping zu gehen.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Daniel. »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Lasst uns den Eingang in der Granville Street suchen. Ich glaube, wir hätten schon vor zehn Minuten gehen sollen.«
    »Einverstanden«, erwiderte Aries. »Mir ist das hier zu unheimlich.«
    Sie rannten in die Mitte des Kaufhauses, zu den Rolltreppen. Als sie an der Sportabteilung vorbeikamen, warf Clementine einige Schaufensterpuppen um. Mit Mützen bedeckte Köpfe und spärlich bekleidete Oberkörper knallten auf den Boden. Ein Badmintonschläger segelte durch die Luft und ein Arm aus Plastik polterte die Stufen der Rolltreppe nach

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