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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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leicht nach rechts aus. »Was zum Teufel macht der denn da?«
    Vor ihnen standen ein Motorrad und ein Auto, deren Fahrer sich offenbar stritten. Der Autofahrer, der den Kopf aus dem Fenster streckte, beschimpfte wüst den Mann auf dem Motorrad. Als der Motorradfahrer davonzufahren versuchte, hupte der Autofahrer mehrmals und gab Gas. Das Autokennzeichen war aus einem anderen Bundesstaat – Idaho.
    »Na, da haben wir aber ein schönes Beispiel für aggressives Verhalten im Straßenverkehr«, bemerkte Michael.
    Joe steckte den Kopf aus dem Fenster. »Hey, Mann, reg dich ab!«, brüllte er. »Nur die Liebe zählt.«
    »Joe, ich glaube nicht, dass er auf dich hören wird.«
    Der Autofahrer vor ihnen hupte schon wieder, dann leuchteten die roten Bremslichter auf, als er langsamer wurde und seine Geschwindigkeit an die des Motorradfahrers am Straßenrand anpasste.
    Der Motorradfahrer hatte offenbar genug. Er jagte den Motor hoch und fuhr schneller, bis er das Auto fast hinter sich gelassen hatte.
    »Oh mein Gott!«
    Der Autofahrer hielt direkt auf das Motorrad zu und erwischte es mit der vorderen Stoßstange am Hinterrad. Der Fahrer verlor die Gewalt über seine Maschine, die zur Seite ausbrach, auf die Gegenfahrbahn geriet und dort mit einem Sattelschlepper zusammenstieß. Der Mann und sein Motorrad schossen auf Joes Wagen zu. Der Fahrer überschlug sich mehrmals in der Luft, wie eine Stoffpuppe, die jemand durch die Luft wirft. Joe trat auf die Bremse und riss das Steuer herum, was den Pick-up in den Straßengraben rutschen ließ.
    Zu den Klängen von Green Day hörte Michael, wie der Fahrer auf die Fahrbahn prallte. Das schmatzende Geräusch erinnerte ihn an einen mit Wasser gefüllten Luftballon, der durch einen Aufprall zerplatzte.
    Der Sattelzug kam knapp vor den Bäumen am Straßenrand zum Stehen. Michael wurde mit voller Wucht in seinen Sicherheitsgurt gedrückt und spürte, wie ein scharfer Schmerz durch seine Brust bis in seine Schulter schoss.
    »Oh mein Gott, hast du das gesehen? Hast du das gesehen?« Joes Stimme war mit einem Mal mehrere Oktaven höher. »Ich muss kotzen.« Er schaffte es gerade noch, die Fahrertür aufzustoßen, bevor er sein Mittagessen von sich gab.
    Michael war fest davon überzeugt, dass mit seinen Augen etwas nicht stimmte. Er konnte einfach nicht fassen, was er gerade erlebt hatte. Hatte der Fahrer das mit Absicht getan? Es sah ganz danach aus. Aber wer würde so etwas tun? Er musste sich irren. So etwas machte kein Mensch.
    Er stieß die Beifahrertür auf und stieg aus, bevor ihm der Gestank von Joes Erbrochenem zu sehr auf den Magen schlug. Nachdem er aus dem Straßengraben geklettert war, gesellte er sich zu den Schaulustigen, die den Unfallort umgaben.
    Mehrere Fahrzeuge waren mitten auf dem Highway stehen geblieben, darunter auch der Sattelschlepper und das Auto des wütenden Fahrers. Die Leute stiegen aus, wussten aber nicht, was sie tun sollten. Die meisten von ihnen standen einfach nur da, einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Jemand zog eine Kamera aus der Tasche und fing an zu fotografieren.
    Der Motorradfahrer war tot. Sein Körper lag lang ausgestreckt auf der Straße und hatte an der Stelle, an der er über die Straße gerutscht war, eine deutlich erkennbare Blutspur hinterlassen. Er trug immer noch seinen Helm und Michael war froh, dass er die Augen des Mannes nicht sehen konnte. Er wandte den Blick ab und machte sich auf die Suche nach dem Fahrer des Wagens. Michael an seiner Stelle wäre jetzt fix und fertig. Vermutlich hätte er sich von der nächstbesten Brücke gestürzt. Vor ein paar Monaten war ihm ein Hirsch ins Auto gelaufen; er hatte immer noch Albträume davon. Ein Tier zu überfahren war schon schlimm genug, er konnte sich nicht vorstellen, wie er sich fühlen würde, wenn er einen Menschen umgebracht hätte.
    Der wütende Fahrer hatte sein Auto ein Stück die Straße hinunter geparkt und kam schwer atmend und mit hochrotem Kopf auf die Menge zu. Er redete unaufhörlich mit sich selbst und blieb nur einmal kurz stehen, um ein älteres Ehepaar anzubrüllen, das sich völlig verängstigt neben seinen Wagen kauerte.
    Der Mann ging an den Schaulustigen vorbei, wich dem völlig zerstörten Motorrad aus und blieb vor der Leiche stehen. Er fing an, den Toten übel zu beschimpfen, während er mit dem Fuß gegen den Motorradhelm trat.
    Die Zuschauer erstarrten. Niemand wusste, was zu tun war. Eine Frau begann zu weinen und ihr Wimmern mischte sich mit dem

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