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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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»Vielleicht kommt der Rettungswagen ja noch.«
    »Das will ich hoffen.« Er drehte sich um und hielt dem Mann die Hand hin. »Ich heiße Michael.«
    »Evans.« Sie schüttelten sich die Hände. Evans gab ihm eine Visitenkarte mit seinem Namen. »Nur für den Fall. Man weiß nie, ob man sie nicht doch mal gebrauchen kann.«
    Clive kam zu ihnen herüber. »Ich sagte, zurück zum Wagen«, fuhr er sie an. Er trug eine Sonnenbrille, die Sorte, bei der die Gläser verspiegelt waren, sodass es unmöglich war, seinen Gesichtsausdruck zu lesen. »Bring mich bloß nicht dazu, dir in den Hintern zu treten, Mikey. Verschwinde!«
    Michael steckte die Visitenkarte in seine Gesäßtasche, nickte Clive zu und ging ein paar Schritte rückwärts. Er fand es beunruhigend, dass er die Augen des Polizisten nicht sehen konnte. Evans schien das Gleiche zu denken, denn er drehte sich um und ging zu seinem Wagen, ohne sich von ihm zu verabschieden.
    Als Michael wieder am Pick-up war, sah er, dass Joe am Steuer saß und den Schlüssel umdrehte, doch der Motor sprang nicht an.
    »Ich weiß nicht, was los ist«, sagte er. »Wahrscheinlich ist etwas kaputtgegangen, als ich in den Graben gefahren bin. Er will einfach nicht.«
    »Na großartig.« Michael sah zu den beiden Polizisten hinüber. Wie würden sie reagieren? Die meisten Schaulustigen waren bereits verschwunden; einige Leute fuhren gerade an und lenkten ihre Autos wieder auf den Highway. Auch der Sattelschlepper war bereits losgefahren; Michael konnte gerade noch erkennen, wie die Rücklichter in einer Kurve verschwanden. Evans saß am Steuer seines Wagens am Straßenrand und beobachtete die Polizisten. Sie hielten den Verrückten zwischen sich fest und redeten leise auf ihn ein. Der Mann sah gar nicht mehr so wütend aus. Er war blass und hatte die Augen weit aufgerissen. Und er zitterte.
    »Habe ich nicht gesagt, ihr sollt ins Auto steigen?«, rief Burke, während er auf den Pick-up zuging. Er richtete seine Waffe auf Michaels Kopf. »Glaub bloß nicht, dass ich nicht abdrücke.«
    Michaels Knie zitterten, als seine Körpertemperatur um mehrere Grad sank. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Was sagte man, wenn einem jemand eine Waffe vors Gesicht hielt? Zweimal machte er den Mund auf, doch er brachte keinen Ton heraus. »Unser Auto funktioniert nicht«, murmelte er schließlich, während er mit der Hand auf Joe deutete. Er wagte es nicht, den Blick von der Waffe zu nehmen.
    »Das ist doch nicht mein Problem«, erwiderte Burke.
    Evans’ Wagen hielt neben ihnen. »Steigt ein«, sagte der Mann mit der Stirnglatze. »Ich bringe euch nach Hause.«
    Burke nickte Evans zu, was wohl hieß, dass sie das Angebot besser annehmen sollten. Der Polizist nahm seine Waffe herunter, drehte sich um und ging zu der Stelle zurück, an der Clive den in Handschellen gelegten Mann festhielt. Michael sah Joe an, der sich nicht zweimal bitten ließ. Sie stiegen in Evans’ Wagen und Joe verstaute seine langen Beine im Fond.
    »Danke.« Michael ließ das Fenster herunter, als Evans langsam anfuhr. Während sie sich von der Unfallstelle entfernten, beobachtete er im Außenspiegel, wie die beiden Polizisten und der Wahnsinnige immer kleiner wurden. Sie waren etwa fünfzehn Meter weit gekommen, als es passierte.
    Officer Burke, der den Verrückten am Arm gepackt hielt, ließ ihn los. Der in Handschellen gelegte Mann stand ein paar Sekunden lang einfach nur da. Sein Blick ging zwischen den Polizisten und dem Wald hin und her. Und dann sah Michael, wie Clive ihm einen unsanften Stoß verpasste.
    »Was soll das denn jetzt?« Michael drehte sich um und Evans bremste scharf, als der Mörder des Motorradfahrers loslief, die Hände immer noch hinter dem Rücken gefesselt, direkt auf den Wald zu.
    Er hatte keine Chance. Burke hob seine Waffe, zielte und erschoss den Mann, bevor er von der Straße herunter war. Der Mann fiel nach vorn, stürzte auf die Fahrbahn und rollte noch ein Stück weiter, bis er im Straßengraben zu liegen kam.
    »Er hat den Typ gerade erschossen«, stammelte Joe.
    »Fahren Sie los«, sagte Michael zu Evans, überrascht darüber, dass seine Stimme so ruhig klang. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Hinter ihnen richtete Clive seine Waffe auf Evans’ Auto und drückte ab.
    »Runter!«, brüllte Evans, als er das Gaspedal durchdrückte.
    Mit einem lauten Knall platzte die Heckscheibe und Glassplitter regneten auf Joe herab. Michael duckte sich, als Evans mit kreischenden Reifen

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