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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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mit den Schultern und betrat das Geschäft. Jetzt, wo die ganze Stadt wusste, dass sie da war, spielte es sowieso keine Rolle mehr, ob sie noch wartete oder nicht, doch sie wollte wenigstens überprüfen, ob es einen zweiten Ausgang gab.
    Sie fand ihn in einem Hinterzimmer, eine verriegelte Tür mit einem unbeleuchteten Notausgangsschild. Nachdem sie den Riegel umgelegt hatte, konnte sie die Tür aufstoßen und stellte fest, dass sie in einer Art Hinterhof stand. Falls sie eine Fluchtmöglichkeit brauchte, war das hier nicht schlecht. Zufrieden ließ sie die Tür zufallen, legte den Riegel vor und ging wieder in den vorderen Teil des Geschäfts, wobei sie schon davon träumte, wie gut es sich anfühlen würde, ihre Bluse loszuwerden und etwas Frisches anzuziehen. In einer kleinen Toilette fand sie ein halbes Seifenstück und ein orangefarbenes Handtuch und hinter dem Tresen eine Flasche Wasser – das würde helfen, wenigstens ein bisschen von dem Urin auf ihrer Haut abzuwaschen.
    Clementine sah die Kleidungsstücke auf einem der Regale durch und warf die ersten Sachen auf den Boden, weil sie entweder zu groß oder zu hell waren. Dunklere Farben waren sicherer. Nachdem sie eine gebrauchte rosa Strickjacke zur Seite geschoben hatte, fand sie eine blau-grün karierte Bluse, die ungefähr ihre Größe hatte. Clementine warf noch einen Blick zur Eingangstür, um sich zu vergewissern, dass sie allein war, bevor sie ihr Oberteil über den Kopf zog und das stinkende Stück Stoff auf den Boden fallen ließ.
    Sie tränkte das Handtuch mit dem Wasser aus der Flasche, fuhr sich damit über den Körper und versuchte, alle Spuren des Urins zu beseitigen. Dann kam die Seife zum Einsatz und sie säuberte sich, so gut es ging, den Blick ständig auf die Tür gerichtet. Sie bewegte sich leise, wie eine kleine Maus, die sämtliche Spuren ihres Geruchs tilgte, damit die Schlangen sie nicht finden konnten.
    Als Clementine die Bluse über den Kopf zog und die Knöpfe zumachte, hätte sie vor Erleichterung fast aufgeschrien. Die Bluse passte wie angegossen und es fühlte sich großartig an, den widerlichen Gestank los zu sein. Sie wollte sich gerade Richtung Ausgang drehen, als ihr der Gedanke kam, dass sie vielleicht ein paar Sachen zum Wechseln einpacken könnte, falls sie noch einmal in eine solche Situation geriet. Wer wusste, wann sie das nächste Mal ein Modegeschäft fand? Einen Mantel wollte sie auch mitnehmen.
    Sie entdeckte eine Jeansjacke, die ihr eine Nummer zu groß war, und zog sie an. Das würde gehen. Als sie wieder am Regal stand, zog sie einen schwarzen Pullover und ein T-Shirt mit dem Schriftzug Michigan State heraus. Hinter dem Tresen fand sie eine Tüte, in die sie ihre neuen Sachen steckte.
    Lieber Heath, das eben war vielleicht der schnellste Einkaufsbummel, den ich je gemacht habe. Du wärst stolz auf mich. Du hast doch immer gesagt, ich hätte zu viele Schuhe. Jetzt habe ich nur noch ein Paar. Wie heißt es so schön? These Boots Are Made for Walking … Bald fahre ich weiter, um nach dir zu suchen.
    Sie kam hinter dem Tresen hervor, erstarrte aber mitten in der Bewegung, als ihr Blick aufs Schaufenster fiel und sie die Männer vom Baseballfeld auf dem Gehsteig sah. Blitzschnell ließ sie sich auf den Boden fallen, während ihr Herz so schnell zu rasen begann, dass sie die Schläge in den Ohren hörte. Eiskalter Speichel sammelte sich in ihrem Mund; sie konnte ihn nicht schlucken.
    Der Glockenton ging los, als die Tür geöffnet wurde.
    »Komm raus, Schätzchen«, sagte einer der beiden Männer. »Wir wissen, dass du hier bist. Wir haben dich durch die Scheibe gesehen.«
    Ihr Blick huschte über die Regale unter dem Tresen. Sie brauchte eine Waffe. Irgendetwas. Hinter den Stapeln mit Tüten entdeckte sie einen Brieföffner. Ihre Finger schlossen sich um das Metall. Das musste genügen.
    »Hey, du Schnecke, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Gib lieber gleich auf!«
    Sie hob den Kopf, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Sie wollte auf keinen Fall, dass die beiden Männer um den Tresen herumkamen, um sie zu packen. So war wenigstens etwas zwischen ihnen. Vielleicht hatte sie ja noch Zeit wegzurennen. Aber würde sie es bis ins Hinterzimmer schaffen und die Tür entriegeln können, bevor die Männer sie schnappten? Sie wusste es nicht.
    Lieber Heath, gib mir Kraft!
    »Oh, da haben wir aber was ganz Hübsches.«
    Sie wusste, was die Männer vorhatten. Während der Erste redete, würde der Zweite langsam auf sie

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