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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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zukommen und versuchen, um den Tresen herumzugehen, damit sie in der Falle saß.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!« Clementine hob abwehrend den Brieföffner.
    »Was hast du denn mit dem Ding da vor, Herzchen? Willst du mich etwa erstechen?«
    Der zweite Mann hatte sie schon fast erreicht. Sie musste handeln. Mit aller Kraft warf sie dem Mann die volle Einkaufstüte entgegen, drehte sich um und rannte ins Hinterzimmer.
    Sie schaffte es bis zur Tür, doch bevor sie den Riegel zurückziehen konnte, fiel eine schwere Hand auf ihre Schulter und riss sie zurück.
    »Du Miststück, ich werde …«
    Clementine überlegte nicht. Der Brieföffner schoss wie von selbst durch die Luft; sie war ganz sicher, dass sie nichts damit zu tun hatte. Silberfarbenes Metall schlitzte seinem Opfer den Bauch auf. Wie konnte etwas so leicht Gewebe und Muskeln durchdringen?
    Der Mann stöhnte. Sie wusste nicht, welcher von beiden es war – es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Der Mann kippte auf sie und drückte ihren Körper gegen die Tür. Sein Atem lag schwer auf ihrem Gesicht. Sie konnte Bier und Kartoffelchips riechen. Und Zwiebeln. Mit aller Kraft stieß sie ihn von sich und es gelang ihr, sich umzudrehen, sodass sie den Riegel zurückschieben konnte. Die Tür ging nach draußen auf, sodass sie mit dem Mann zusammen in den Hinterhof stolperte und zu Boden stürzte.
    Clementine zögerte keine Sekunde. Sie trat mit den Füßen gegen den Körper, der auf ihr lag, schob sich unter ihm hervor und kroch ein Stück von ihm weg, bis es ihr gelang, aufzustehen und wegzurennen. Sie hörte noch, wie der zweite Kerl ihr etwas nachrief, doch falls er ihr nachlief, war er nicht schnell genug, um sie einzuholen.
    Sechs Häuserblocks weiter schloss sie den Pick-up auf und ließ den Motor an, noch bevor die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war. Sie drückte das Gaspedal durch, raste in die Nacht hinein und ließ die Stadt und alles, was sich darin befand, hinter sich.
    Erst nach mehreren Kilometern hielt sie bei laufendem Motor am Straßenrand und wischte sich die Tränen weg, die ihr über die Wangen liefen und alles vor ihren Augen verschwimmen ließen.
    Ihre Bluse war mit Blut durchtränkt und ihre Haut fühlte sich schon wieder klebrig an.
    Dafür der ganze Aufwand?

MICHAEl
    »Hey!«
    Durch die Dunkelheit drang eine Stimme zu ihm.
    »Hey! Schwachkopf! Wach auf! Wir müssen hier weg!«
    Michael zwang sich, seine Gedanken von dem Nebel freizubekommen, der nichts mit seinen Träumen zu tun hatte. Wann war er eingeschlafen? Sollte er nicht Wache schieben?
    »Was ist denn los?« Sein Mund schmeckte wie vergammelte Wattebällchen. Sein Kopf lag in einem merkwürdigen Winkel am Fensterrahmen und er konnte spüren, dass seine Halsmuskeln völlig verkrampft waren. Wenn er sich aufrichtete, würden die Schmerzen losgehen.
    »Im Keller liegen ein paar Leichen.«
    Michael sprang auf. »Was? Was sagst du? Leichen? Wer?«
    »Irgendwelche Leute. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht die, denen das Haus hier gehört. Was spielt das denn für eine Rolle? Wir müssen hier weg. Das Haus ist eine Falle.«
    Evans’ Gesicht war bleich und seine Augen irrten umher, ohne irgendetwas wirklich zu fokussieren. Er rannte zum Fenster und starrte in die Nacht hinaus. Michael ging zu ihm, doch es gab nichts zu sehen. Der Himmel war bedeckt, selbst die Sterne waren nicht zu sehen. Wann war es dunkel geworden? Als er das letzte Mal einen Blick nach draußen geworfen hatte, war die Sonne noch am Himmel gewesen. Wie hatte er einfach einschlafen können? Diese Leute verließen sich auf ihn. Er hatte Evans und Billy gesagt, dass er oben nach Brauchbarem suchen wollte: Waffen, Kleidung, solche Sachen eben. Er hatte es nicht einmal aus dem ersten Schlafzimmer geschafft. Was für eine Art von Anführer war er, wenn er es nicht einmal fertigbrachte, wach zu bleiben?
    Wenn es eine Falle war, würden die Hetzer kommen. Vielleicht waren sie ja schon da – es war zu dunkel, um draußen etwas erkennen zu können. Der Wald, von dem die Ranch umgeben war, machte sie zum perfekten Versteck, aber er bot auch eine hervorragende Deckung für einen Hinterhalt.
    Warum war ihm das nicht schon früher aufgefallen?
    »Wer weiß noch davon?«
    »Niemand.« Evans ging vom Fenster weg. »Ich habe im Keller nach dem Boiler für das heiße Wasser gesucht. Ich wollte ihn einschalten. Da habe ich sie gefunden, ganz hinten, neben dem Heizraum. Aufeinandergestapelt wie erlegtes Wild. Irgendjemand oder

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