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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wuchs mein schlechtes Gewissen, weil ich so früh abgehauen war und Carly dort ließ. Ich hatte das Gefühl, sie im Stich zu lassen. Aber nicht für lange! Ich würde sie ja heute Abend wiedersehen, und ich wusste genau, wo sie sein würde.
    Auf der kurzen Strecke zu meinem Haus passierten keine weiteren Katastrophen. Überraschenderweise nicht die geringsten. Ich war jetzt immer auf das Schlimmste gefasst.
    „Danke für das Heimbringen, allerdings verstehe ich es nicht“, meinte ich zu Jordan, als ich aus dem Wagen stieg. „Du magst mich nicht. Ich mag dich nicht. Warum hast du dir die Mühe gemacht, mich nach Hause zu fahren?“
    Sie rollte mit den Augen. „Weil ich nett bin, Idiotin.“ Sie brauste davon, und ich schaute ihrem Auto nach, wie es in der Ferne verschwand. Jordan Fitzpatrick war heute nett zu mir gewesen. Ihre Version von nett, jedenfalls. Ich nahm das so hin.
    Kaum hatte ich das Haus betreten, merkte ich, wie erschöpft ich war. Außerdem ließen die Kopfschmerzen immer noch nicht nach.
    Ich redete mir ein, dass es nur Einbildung gewesen war, dass ich durch Bishops Augen sehen konnte, da ich seit dem Kuss gestern nur noch an ihn denken konnte. Es war schade, dass ich so eine Realistin war. Ich glaubte nur, was ich mit eigenen Augen sah. Obwohl, in meiner Fantasie wäre wahrscheinlich er die Hauptperson gewesen und nicht die Leute um ihn herum.
    Während ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa legte, hatte ich vor, die Augen nur für fünf Minuten zu schließen und dann wieder aufzustehen, um mich um alles zu kümmern. Aber als ich die Augen wieder öffnete, war es draußen bereits dunkel. Ich schreckte hoch.
    Im Haus war es beunruhigend still bis auf das sanfte Ticken der Uhr über dem Kamin, die mir verriet, dass es sieben Uhr war. Der Stress, der mich die letzten Nächte wach gehalten hatte, forderte jetzt seinen Tribut. Oder der Einblick in Bishops Kopf hatte mir nicht nur eine Migräne verpasst, sondern mich auch ermüdet. Ich eilte in die Küche und stellte fest, dass meine Mutter noch nicht von der Arbeit wieder da war. Sie hatte heute Morgen eine Nachricht an den Kühlschrank geheftet, die mir mitteilte, dass sie noch ein Meeting haben würde. Sie würde gegen neun Uhr zu Hause sein und …
    Zack!
    Ich befand mich vor der Kirche auf dem wild wuchernden Rasen.
    Auch wenn das Schild zerbrochen war und einige Buchstaben fehlten, konnte ich seine letzte Botschaft noch entziffern:
    Vollkommen am Ende? Zeit für ein paar Glaubens-Vitamine!
    „Du verstehst das nicht“, sagte Bishop mit ruhiger, aber fester Stimme. „Ich muss das tun.“
    Kraven stand vor ihm, als würde er ihm den Weg versperren. „Du hast keine Ahnung, was passieren wird. Den Rest deiner Seele zu verlieren könnte dich umbringen.“
    Bishop schnaubte. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass dirdas besonders viel ausmacht. Bruderliebe? Nach dieser ganzen Zeit? Wem willst du was vormachen?“
    Kraven funkelte ihn an. „Leck mich. Die einzige Sache, an der ich interessiert bin, ist diese verdammte Mission. Wenn du abhaust und dein eigenes Ding durchziehst, ist das nicht gut für das Team.“
    „Jemand wie du will mir etwas über Führungsqualitäten erzählen. Fantastisch. Ich bin überrascht, dass du mich aufhalten willst. Wenn ich weg bin, kannst du die Regeln aufstellen. Du bist hier die Nummer zwei in der Befehlskette.“
    Kravens Gesichtsausdruck blieb unverändert. „Ich übernehme, wenn du weg bist, aber Roth hätte diese Idee nicht in dein kaputtes Hirn pflanzen sollen.“
    „Er sagt nur, was er denkt.“ „Er ist ein Arsch.“
    „Er ist ein Dämon.“
    „Touché. Aber wir sind nicht alle so dämlich. Es ist das Risiko nicht wert, das du eingehst.“
    Es gab eine längere Pause.
    „Wo wir gerade von Risiken sprechen, welchen Deal haben sie dir für diese Mission angeboten? Ich weiß ja, dass die Hölle einige Versuchungen bereithält. Geld, Ansehen, Macht, Frauen – all deine Schwächen.“
    Kraven schaute ihn verächtlich an. „Lustig, ich dachte immer, das seien deine Schwächen.“
    „Was hat das Rennen gemacht, James?“ Bishops Stimme überschlug sich fast. „Warum bist du so interessiert daran, dass diese Mission ein voller Erfolg wird? Und wusstest du, dass ich daran beteiligt sein würde, oder warst du ebenso schockiert, mich zu sehen, wie ich dich?“
    Ein Auto fuhr vorbei, und die Scheinwerfer beleuchteten Kravens dunkelblondes Haar. Außerdem war zu erkennen, dass sich seine Miene verfinstert hatte. Er

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