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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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ihnen. Oder ihm. Oder irgendjemandem.“
    Ich wollte mehr über ihn wissen, doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Wenn ich mich nicht beeilte, würde ich Bishop nichtmehr davon abhalten, Carly zu finden. „Ich muss gehen.“
    „Deine verlorene Liebe geht durchs Dunkel, ohne darauf zu achten, wohin er geht. Er sucht nach anderen Lippen, aber er wünschte, es wären deine.“
    Ich hielt die Luft an. „Du weißt von Bishop? Du kannst sehen, was er vorhat?“
    Seth presste seine Finger an die Schläfen. „Ich sehe Dinge. Durcheinandergeworfen. Kann nicht alles sehen. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Weiß nicht, was wahr und was falsch ist. Was gut ist und was böse. Hier werden Schwarz und Weiß zu Grau. Und das Schwarz hat seinen Schlund geöffnet, immer hungrig, saugt alles auf.“ Er griff meine Hand, und die Funken knisterten an meinem Arm entlang. „Es will nicht, dass du es aufhältst. Es hat seinen finsteren Pfad gewählt, damit es das hier beenden kann.“
    Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und machte die Nacht noch frostiger. „Ich muss ihn aufhalten, auch wenn er nicht will, dass ich es tue.“ So nahe bei einem gefallenen Engel, konnte ich seine Seele spüren – jetzt, wo ich wusste, dass er eine hatte. Es weckte meinen Hunger. Aber ich war keinesfalls versucht, ihn zu küssen, und zwar nicht nur, weil er alt und schmutzig war. Ich meine, wirklich nicht!
    „Der Schlund ist geöffnet. Alles verschlingen will es. Es wartet …“, meinte er. „Nur ein Riss, aber es gibt sein Gift langsam ab. Es ist verändert – gewachsen. Und es hasst so sehr, wie es liebt. So ist sie zurückgekehrt.“
    Das Schwarz. Es war keine Sackgasse. Es war nicht endlos. Woher wusste Seth das? Ich musste es Bishop und den anderen erzählen. Wenn ich diesen Schlamassel heute geklärt hatte – und ich weigerte mich, daran zu denken, dass ich scheitern könnte –, würde ich ihnen sagen, sie sollten Seth finden. Obwohl er wirres Zeug redete, verfügte er über nützliche Informationen.
    Ich musste Bishop erreichen. Und wenn er nicht wollte, dass ich ihn aufhalte? Das war verdammt schlecht, denn ich würde es trotzdem tun. Als ich um die nächste Ecke bog, versperrte mir etwas den Weg. Etwas mit breiten Schultern, dunkelblonden Haaren und genervtem Blick: Kraven.

21. KAPITEL
    W olken waren aufgezogen und verdeckten den Mond und die Sterne. Für die Nacht war mehr Regen angesagt. Es wurde nebelig, und die Feuchtigkeit legte sich auf meine Haut. Jetzt, da Bishop seine eigene Mission verfolgte, war er nicht mehr der Anführer, und sein Wort schützte mich nicht mehr, falls Kraven beschloss, mich wie jede andere Gray zu behandeln. Vor allem, da er diesen scharfen Dolch in seinem Besitz hatte. Vielleicht war ich auch nur paranoid. „Geh mir aus dem Weg“, sagte ich so bestimmt, wie ich konnte.
    „Was, keine Begrüßung für einen alten Freund?“ „Wenn ich einen sehe, dann vielleicht.“
    „Machst du einen kleinen Spaziergang zu unserer neuen Bude, um deinen Freund wiederzusehen? Du musst dich von ihm fernhalten.“
    Ich atmete heftig aus, entschied mich aber, meine Taktik zu ändern. Kraven hatte vorhin versucht, Bishop zu stoppen. Vielleicht konnte er mir helfen. „Ich weiß, was er vorhat, und ich will ihn aufhalten.“
    „Woher? Hast du wieder meine Gedanken gelesen?“
    Er würde auf keinen Fall erraten, woher ich das wusste. Ich wollte auch nicht, dass er jetzt damit anfing. Bishop hatte mich davor gewarnt, den anderen den Grund für meine Fähigkeiten zu erzählen, und das konnte ein Hinweis sein.
    „Schmeichle dir nicht selbst, so interessiert bin ich auch wieder nicht an deinen Gedanken.“
    „Bishop hat sich aus dem Staub gemacht. Aber keine Sorge, ich verlängere deine Gnadenfrist, solange er deinen Hokuspokus noch einmal brauchen könnte.“
    „Ich muss ihn finden.“
    Er zog eine Augenbraue hoch, bewegte sich allerdings keinenZentimeter von der Stelle.
    „Wow, du bist wirklich engagiert. Ist mein Engelbruder wirklich so ein toller Küsser? Irgendwie kann ich mir das kaum vorstellen.“
    Glaubte er ernsthaft, dass es nur darum ging? Gott, seine Gesellschaft war so frustrierend. „Kraven, tu mir einfach den Gefallen und geh …“
    Zack!
    Bishop betrat das Crave. Er sah sich im dunklen Innenraum um und untersuchte die schwitzenden Gesichter der Leute, die auf der Tanzfläche von den flackernden Lichtern beleuchtet wurden. Verglichen mit anderen Wochentagen war es freitags mit Abstand am

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