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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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dass Verstärkung angebracht ist, weil ich schon seit einer Woche hier bin. So viel Zeit hatte ich, um die anderen zu finden.“
    Ich starrte auf den Fleck, an dem sich das Schwarz geöffnet hatte. Ich wollte so etwas nie wieder sehen. Natalie war von dort zurückgekehrt – von einem Ort, der eigentlich als Endstation gedacht war. „Dieser Mann war die Art Gray, von der du mir erzählt hast, oder?“, sagte ich mit unsicherer Stimme.
    „Die Sorte, mit der man nicht mehr verhandeln kann, die keine Selbstbeherrschung mehr hat, wenn sie zu viel aufgesogen hat.“
    „Das stimmt.“ Er stand auf. „Von diesem Punkt an gibt es kein Zurück.“
    „Er war wie ein Zombie.“ Ich hatte Zombie-Filme immer geliebt, auch die heftigen wie die Zombie-Queen-Fortsetzung, doch was ich eben gesehen hatte, war real.
    „Darum machen wir jede Nacht in den Straßen unsere Rundgänge. Der da“, er deutete auf den im Moment toten Engel, „kann dabei helfen, während ich mich darauf konzentriere, die Quelle aufzuspüren.“
    Ich biss mir auf die Lippe. „Bist du schon nahe dran? Irgendwelche Hinweise?“
    Er blickte die Straße auf und ab, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Ich bin mir sicher, dass sie in deinem Club rumhängt. Stephen hat mich angelogen. Ich glaube, ich habe sie gestern Abend gesehen. Die Beschreibung der Dämonen vom letzten Mal passt auf sie. Dunkle Haare, braune Augen, schlank, um die zwanzig.“
    Ich musste mich zusammenreißen, damit Bishop mir nichts anmerkte. „Du führst dich auf wie ein Detektiv.“
    „Je eher ich das hier beenden kann, desto eher kann ich in den Himmel zurückkehren und einen Weg finden, dir zu helfen.“
    Mein Gott, ich fühlte mich so hin und her gerissen. Ich wollte nicht, dass er Natalie etwas antat, auch wenn er behauptete, nur mit ihr „reden“ zu wollen. Ich machte mir Sorgen darum, wo das Gespräch hinführen würde, wenn er nicht die gewünschten Antworten erhielt. Ich lief auf dem Gehweg auf und ab. Seit wir hier waren, war noch kein Auto an uns vorbeigefahren, was zeigte, wie verlassen dieser Teil der Stadt war. Im Augenblick war das unser Glück. Das hier war keine Seitengasse, sondern eine Hauptstraße, und wir bewachten gerade einen vorübergehend toten Engel. Da wir hier eh festsaßen, nutzte ich die Gelegenheit zu weiteren Fragen. Bishop hatte keine Chance, mir auszuweichen.
    „Wenn du den Engel noch einmal mit dem Dolch stechen würdest, würde er sterben, oder?“
    „Ja.“
    „Und würde sich dann das Schwarz öffnen, oder ist es nur für Dämonen und Grays gedacht?“
    „Das Schwarz saugt alles Übernatürliche auf, das in der menschlichen Welt stirbt – sogar Engel. Das soll eigentlich um jeden Preis verhindert werden, dennoch passiert es.“
    „Zur falschen Zeit am falschen Ort. Das ist nicht fair.“ „Manchmal ist es das nicht.“
    Er glaubte, das Schwarz sei das Ende, doch Natalie war der Beweis dafür, dass das nicht stimmte.
    „Geht es dir gut?“ Als er meinen Arm berührte, durchströmte mich seine Wärme, und sein Lächeln hellte meine Gedanken auf. Ich nickte. „Mir wird es besser gehen, wenn der Engel wieder aufsteht.“
    „Das wird er.“
    „Hast du Vertrauen?“
    Sein umwerfendes Lächeln wurde breiter. „Das versuche ich.“ Der Wind frischte auf, und ich schnürte meinen Gürtel enger und vergrub meine Hände tief in den Taschen. „Ich habe das so gemeint, was ich dir vorhin gesagt habe“, unterbrach Bishop nach einer Weile das Schweigen. „Wenn ich wieder im Himmel bin, werde ich einen Weg finden, dir zu helfen.“
    „Und Carly.“
    Er nickte. „Und Carly.“
    Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Es war noch Zeit für weitere Fragen. „Warum hast du mir nichts von Kraven erzählt?“
    Sein Lächeln verschwand. „Weil es nichts zu erzählen gibt.“
    „Wie lange ist es her, dass du ein Mensch warst? Du hast gemeint, dass es schon sehr lange her ist.“
    „Nicht lange genug.“ Trotz seiner vagen Antwort klang der bittere Unterton in seinen Worten durch.
    „Und als du mir erzählt hast, dass du einer von den Bösen warst …“
    „Das hätte ich dir nicht verraten sollen.“
    „Ich möchte mehr erfahren. Ich meine, du bist ein Engel, also … “ Mein Mund war wie ausgetrocknet. „Also wurde dir alles, was passiert ist, vergeben oder so …“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Das frage ich mich manchmal.“
    „Erzähl mir mehr. Erzähl mir …“ Ich wollte noch etwas wissen, als ich ein

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