Dark Lights
mir sagen! Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe. Die Stille war irgendwie unangenehm. Okey, ja. Du hast recht. Ich hasse meinen Vater. sagte er, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt sei. Am liebsten würde ich ihm das Herz rausreißen und ihn in tausend Stücke zerhacken. Nein, warte, nicht mal das wäre eine gerechte Strafe für das, was er mir angetan hat! Plötzlich war sein Gesicht schmerzverzerrt. Etwas in mir forderte mich auf, ihn die Arme zu nehmen und zu trösten. Es musste damals etwas schreckliches passiert sein. Keine normale Person würde so etwas über den eigenen Vater sagen. Trotzdem blieb ich einfach nur auf der Wurzel der Eiche, die aus dem Boden herausragte, stehen und wir schauten uns tief in die Augen. Man hätte wirklich denken können, dass das Tränen in seinen Augen waren. Aber... Darren und weinen? Hm. Ich weiß nicht so recht. Ähm... was immer es auch war... es tut mir leid. Völlig perplex starrte er mich an. W-was? Es tut mir leid. widerholte ich ruhig. Das braucht es nicht. Du bist nicht Schuld daran. Sondern nur
er
. Aber warum denn?!! Hmm.
Ich weiß, dass du willst, dass ich es dir erzähle. murmelte Ducki leise. Ich hob den Kopf. Dann spannte sich sein Kiefer an. Aber das werde ich niemals tun. Weil es dich nichts angeht. Das ist eine Sache, die einen normalen Menschen nichts angeht. Okey, jetzt machte mir der aggressive Ausdruck in seinem Gesicht wirklich Angst. Mein Herz fing an zu rasen. Hast du Angst? Meine Stimme war bloß ein Flüstern. Warum sollte ich denn Angst haben? Du bist diejenige, die sich vor Schiss in die Hosen machen sollte. Ha ha, so ein...! Ich meinte, ob du vielleicht Angst hast, es jemandem zu erzählen, du Schwachkopf! Seine Augenfarbe wechselte kurz von ozeanblau zu glühend rot und dann wieder zurück. Das hieß, er sauer. Worüber? Das war doch eine ganz normale Frage gewesen. Und an die Schimpfwörter musste er sich doch eigentlich auch schon gewöhnt haben. Ich habe vor nichts und niemandem Angst Marleen. Auch wenn sein Blick fest und hart war und seine Worte ein wenig schmerzten, so konnte ich doch Zärtlichkeit und einen sehr großen Schmerz darin erkennen. So ein Lügner. Jeder fürchtet sich vor etwas. Das klang nicht wirklich überzeugend. Nein, nicht die Nachtwesen. Nur ihr Menschen. Ihr lässt eure Gefühle ständig verrückt spielen. Ich habe es all die Jahrhunderte lang beobachtet. Das ist sowas von krank! Und erst die Pupertät. Das ist ja echt nicht auszuhalten! Damals haben die Kinder es nicht einmal gewagt, den Eltern zu widersprechen! Aber heute...Ich musste lachen. Es ging einfach nicht anders. Tja, die Zeiten haben sich eben geändert.
Und wie. Warum blieb er denn so ernst? Das war doch lustig, oder etwa nicht? Hm. Mir fiel erst jetzt auf, dass wir die einzigen Waren, die draußen vor der Turnhalle standen. Bist du auch so, wie die anderen? Ich meine, mit dem ganzen Pupertätskram und so. Warum wollte er das wissen? Ähm, ich denke schon. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch. Ich zuckte die Schultern. Aber widersprechen tu ich meinem Vater normalerweise nie. Jedenfalls habe ich das nur einmal gemacht. Ach ja? Wann? Und wieso? War das wirklich Neugierde in seinem Blick? Unglaublich! Na ja, weißt du, ich wollte nie auf dieses Internat. Er hat mich gegen meinen Willen hergeschickt. Einen Moment lang war es still. Und nun? Willst du immer noch weg? Also, irgendetwas stimmte da doch nicht... er klang so... traurig? Nein. Vielleicht sehnsüchtig... das kommt hin. Aber wieso? Keine Ahnung. Einerseits ja, dann wäre ich endlich befreit von diesen ganzen übersinnlichen Dingen. Vorsichtig schaute ich in seine Augen, die mich nur abschätzend musterten. Doch andererseits... in Kalifornien würde mich nichts weiter, als eine leere Villa und Schüler, die mich hassen, erwarten. Das kann ich mir gut vorstellen. Er räusperte sich. Erst nach wenigen Sekunden bemerkte ich , wie er das gemeint hatte. Boah, du bist so ein Arsch! Wütend tratschte ich davon. Doch Mister Ich-bin-besser-als-alle-Anderen folgte mir leider. Marleen, warte. Wohin gehst du? Weg von dir! rief ich und ging mit verschränkten Armen weiter Also hör gefälligst auf, mir zu folgen! Bleib doch mal stehen. Bitte. Das war nicht so gemeint.
Hau ab!
Warum konnte der nicht einfach verschwinden?! Komm schon, Süße. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich um.
SÜßE
?!! Wollte dieser Drecksack mich verarschen?!!!! Äh, ich meine... Schneckchen. Weißt du eigentlich,
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