Dark Lights
Morgen, Marleen. Ob sie antworten würde? He. murmelte sie und kritzelte weiter auf ihren Block. Ich zog kurz verwirrt die Augenbrauen zusammen. Der Unterricht verging wie im Flug. Zum Glück. Als es zum Schulschluss klingelte, rannten alle erleichtert hinaus auf den Pausenhof.Ich folgte Marleen zu ihrer Lieblingsbank im Wald. Als sie mich hinter sich entdeckte, schrie sie kurz erschrocken auf. Du Arsch! Was verfolgst du mich?! Ich wollte dich etwas fragen. Von ganzem Herzen lächelte ich sie an. Doch ihr Gesicht blieb angespannt und ernst. Ach ja? Und wenn ich es nicht hören will?
Warum denn nicht? Du weißt doch gar nicht, was ich dich fragen möchte. Und das soll auch so bleiben. Protzig verschränkte sie die Arme. Bist du sauer? fragte ich total unschuldig. Falls du es immer noch nicht geschnallt hast: Warum sollte ich zu dir nett sein?Ihre feinen Augenbrauen glitten nach oben. Okey, stimmt. Irgendwie hatte sie ja recht...
Warum nicht?
Genervt setzte sie sich hin. Darum! Und jetzt hau ab! Ich will alleine sein.
Wieso denn? Gehst du heute Abend zur Siegesfeier? fragte ich und ignorierte ihren Killerblick.
Was weiß ich!
Ähm... Soll ich sie wirklich fragen...? Willst du mit mir dorthin gehen? Einen Moment lang bewegte sie sich nicht, dann schaute sie mir überrascht in die Augen. W-was? Du willst mit
mir
dahin?
Ja. Bitte, sag ja...
Wieso sollte ich das tun? Frag doch deine blöden Tussis. Die würden sofort JA sagen! War das etwa Eifersucht in ihre Miene?! Nein, bestimmt kam mir das nur so vor.
Schon, aber ich würde aber gerne mit
dir
auf die Feier gehen.
Warum? Weil ich dich über alles liebe, verdammt noch mal! Darum!
Stattdessen aber zuckte ich bloß die Schultern. Ihr Blick wurde nachdenklich. Auch wenn das irgendwie komisch ist... okey. Ich gehe mit dir dahin. Aber nur, damit du jetzt verschwindest! Freude machte sich in mir breit. Ohne nachzudenken drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange (wobei sie leicht rot wurde) und rannte in übermenschlicher Geschwindigkeit zurück ins Internat.
Yeah! Sie hat zugestimmt! rief ich fröhlich und spazierte ins Wohnzimmer, doch dann hielt ich inne.
He, Leute, muss das sein? Ravyl und Tanya lagen knutschend auf der Couch und Ravyl hatte nur noch seine Boxershort an. Erschrocken setzten sich die beiden auf und starrten mich an.
Darren. sagte Ravyl überrascht und mit großen Augen. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn und murmelte entnervt: Mein Gott! Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr mir wenigstens eine SMS schreiben könntet, wenn ihr Sex haben wollt. Stellt euch mal vor, ich wäre ein paar Minuten später reingekommen?! Bei dem Gedanken daran wurde mir übel. Meine beiden besten Freunde nackt aufeinander zu sehen... irgh!Schnell ging ich ins Schlafzimmer und holte eine schwarze, enge Jeans und ein violettes Hemd heraus. Die beiden Sachen würde ich heute anziehen. So, das wäre schon mal erledigt.
Marleen
Soll ich das grüne oder das pinke Kleid anziehen? Tanya stand jetzt schon seit über einer Stunde vor dem großen Wandspiegel und konnte sich nicht entscheiden.
Nimm das Grüne. rief ich aus dem Badezimmer, während ich mir Mascara auf die Wimpern machte. Danach entschied ich mich für schwarzen Kajal, durch den meine hellblauen Augen zum Leuchten gebracht wurden. Jetzt noch ein bisschen rosanen Glitzerpuder auf die Wangen... und fertig war mein Gesicht. Vorsichtig nahm ich das dunkelblaue, knielange Kleid und zog es an. Es war ohne Träger und um die Taille herum sehr eng. Zum Glück aber war ich sclank und passte mühelos da hinein. Ab den Hüften fiel es sanft hinunter. Unter dem Kleid hatte ich eine durchsichtige Strumpfhose an, die kaum zu erkennen war, sondern nur meine Beine ein kleines bisschen zum Glänzen brachte. Die Haare hatte ich mir hochgesteckt, wobei jetzt leider mein Hals völlig freilag. Und dann würde ich auch noch mit einem VAMPIR den ganzen Abend lang zusammen sein! OH MAN! Ich war echt bescheuert. Aber irgendwie wollte ich mir jetzt auch nicht die schöne, neue Frisur zerstören. Tanya würde ausrasten. Immerhin hat sie über zwei Stunden dafür gebraucht. Jetzt sah ich aus wie eine Prinzessin. Langsam schlüpfte ich noch in meine schwarzen Stöckelschuhe (auf denen ich übrigens sehr gut laufen konnte, weil ich heute eine halbe Stunde geübt habe) und machte mir meine schwarze Hängetasche um. Heute würde ich nichts Alkoholisches trinken. Auf keinen Fall durfte ich mich Darren hingeben. Der sollte ja
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