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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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Gesicht.
    »Lass uns zu diesem Turm gehen, Gargon. Ich will ihn mir mal genauer ansehen. Vielleicht können wir ihn zurückerobern, für Dirk. Außerdem brauche ich sowieso einen Ort, wo ich mich erholen kann und endlich aus dieser Kälte herauskomme. Kann schließlich nicht ewig hier bleiben!«
    »Wie Ihr befehlt, Herrin der Dämmerung!«, sagte Gargon und eine Art Lächeln huschte über sein hässliches Gesicht. »Es ist gut, wieder einen Gebieter zu haben! Gebieterin, meine ich natürlich. Gargon ist glücklich!«
    Suus lächelte zu dem riesigen hässlichen Dämon empor. Eigentlich ist er ganz süß, unter dieser grauenhaften Schale, dachte sie.
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Eisernen Turm in Rosarot… das zierliche dreizehnjährige Schulmädchen und der gigantische Dämon der Dunkelheit. Unterwegs dachte Suus über den Turm nach. Wenn sie eine von den Normalos an ihrer Schule gewesen wäre, hätte ihr das zarte, duftige Rosa sogar gefallen, am besten noch mit einer kleinen rosa Schleife an der Spitze. Aber Suus gehörte zu den Gothics – und Rosa war für sie als Farbe wirklich vollkommen ausgeschlossen. Sie würde das Ding natürlich schwarz anstreichen lassen. Nachtschwarz, wie es sich für einen Eisernen Turm der Verzweiflung gehörte! Sie warf einen prüfenden Blick auf Gargon. Ob er wohl als Maler und Dekorateur etwas taugte?

SCHNODDER, WAMPEN UND GRÜNE HAUT
    »HIIILFE!«, kreischte Suus auf einmal. Eine kleine menschenähnliche Kreatur war plötzlich hinter dem knorrigen Stamm eines halb vertrockneten Baumes hervorgekommen. Das Wesen sah genauso aus wie diese hässlichen Wichtel, die sie zu Hause auf der Erde in Filmen und Büchern gesehen hatte: mit verwarzter grünlicher Haut, riesigen dunklen Augen, einer langen Nase und großen Ohren. Seine ledernen Kleider hingen in Fetzen und hatten eindeutig schon bessere Zeiten erlebt. Wenn man das von einem Wichtel überhaupt sagen konnte.
    Er war ungefähr so groß wie sie und das Abzeichen auf seinem ledernen Brustpanzer kam ihr irgendwie bekannt vor. An der Seite baumelten ein altes verrostetes Messer und ein riesiger Lederbeutel. Doch anstatt sie anzugreifen, beachtete er sie überhaupt nicht, sondern hatte nur Augen für den Zwei-Meter-Dämon neben ihr.
    »Gargon, du lebst! Endlich mal eine gute Nachricht!«, quiekte der Wichtel mit seinem seltsam hohen Stimmchen.
    »Agrasch! Du hast es also auch geschafft, wie ich sehe«, begrüßte Gargon ihn.
    »In der Tat. Ein paar von uns haben überlebt.«
    Auf sein Winken tauchten aus Erdlöchern und hinter Felsen, abgestorbenen Bäumen und Büschen an die dreißig verwarzte, langnasige, grünhäutige kleine Wichtel auf. Sie waren mit rostigen alten Sägen, Messern, Speeren und anderen seltsamen Gegenständen bewaffnet und schnatterten aufgeregt durcheinander.
    »He, das ist ja der gute alte Gargy!« oder »Gargon lebt!« und »Wen hat er denn da bei sich?« oder »Sieht aus, als hätte er ein Menschenmädchen entführt, der gute alte Gargy!«
    Suus trat verängstigt einen Schritt zurück. Der Anblick behagte ihr ganz und gar nicht. Sie war ein Schulmädchen von einer ganz normalen Schule in Surrey und jetzt stand sie hier mitten in den Jammerebenen, umringt von einer Horde von mindestens dreißig Wichteln! Sie hatte noch nie einen echten Wichtel getroffen, abgesehen natürlich von dem ein oder anderen in der Schule, aber das zählte nicht. Diese hier waren echt! Ernährten sie sich von Menschenfleisch? Oder verwechselte sie das mit den Orks? In Schattenland, ihrem Lieblingscomputerspiel, waren die Orks Menschenfresser, aber das war nur ein Spiel. Die echten waren vielleicht noch viel schlimmer! Vielleicht folterten sie Menschen, bevor sie sie auffraßen! Oder… oder… keine Ahnung. Sie wusste es einfach nicht.
    Agrasch plapperte pausenlos weiter. »Seit der großen Schlacht haben wir uns hier versteckt. Wir wussten nicht, was wir sonst machen sollten oder wohin wir gehen sollten, also haben wir… gar nichts gemacht und sind nirgendwohin gegangen… Du bist doch ein Großer Chef, stimmt’s Gargon? Immerhin warst du so was wie die rechte Hand des Dunklen Lords höchstpersönlich, du kannst uns doch bestimmt sagen, was wir tun sollen, oder?«
    »Ich? Nein, ich nicht!«, protestierte Gargon und zeigte mit seinen spitzen Krallen auf Suus.
    Agrasch runzelte erstaunt seine grünen, verwarzten Augenbrauen. Er starrte auf Suus, als habe er sie in diesem Moment erst bemerkt. »Wer soll das denn sein?

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