Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
Vom Netzwerk:
ob sich eine andere gute Begründung finden ließe, außer… nun ja, außer dass es nicht recht war. Schließlich war es nicht recht, andere einfach umzubringen, selbst wenn es sich um kleine nervige rosa Elfen handelte. Wie sie das diesem Haufen Wichtel klarmachen sollte, wusste sie allerdings auch nicht. Andererseits wollte sie auch keine Revolte anzetteln – das wäre ihr Untergang. Unschlüssig runzelte sie die Stirn. Aber dann kam ihr eine Idee.
    »Wir dürfen sie nicht zu sehr gegen uns aufbringen. Dafür sind wir zu schwach. Wenn wir sie am Leben lassen und einfach nur verjagen, können wir in aller Ruhe den Turm wieder zu einer Festung ausbauen. Vielleicht können wir eine Art Waffenstillstand oder Frieden verhandeln, wenn sie uns nicht für eine echte Gefahr halten. Sonst riskieren wir, dass sie uns vernichten. Um es uns heimzuzahlen. Versteht ihr?«
    »Ja… na klar, das macht Sinn! Das verschafft uns genügend Zeit, unser Heer aufzubauen, damit wir dann mit unermesslicher Kraft zurückschlagen können!«, stimmte Agrasch begeistert zu.
    »Dunkle Herrin sehr clever!«, bemerkte Gagron anerkennend.
    »Also dann, auf zum Turm!« Suus atmete erleichtert auf. »Und vergesst nicht, wenn irgendjemand stirbt, dann… dann bekommt der Schuldige es mit mir, der Dunklen Königin, zu tun! Und…«
    Sie stellte sich vor, was Dirk in dieser Situation sagen würde… »Und mein Zorn wird furchtbar sein und ebenso die Bestrafung!«
    »Jawohl, Herrin«, antworteten Gargon, Agrasch und die Goblinschar ergeben.
    Suus lächelte zufrieden. Das läuft echt super, dachte sie im Stillen. Sie hatte auf einmal gar nicht mehr so viel Angst und außerdem hatte sie jetzt das Kommando! Dirk wäre unheimlich stolz auf sie. Und hoffentlich, wäre er bald hier, um es ihr persönlich zu sagen. Bestimmt war er längst dabei, ihre Rettung vorzubereiten. Wahrscheinlich sagte er Chris gerade, was er alles zu tun hatte. Bei der Vorstellung entfuhr ihr ein lautes Lachen – allerdings hörte sie nicht das erwartete mädchenhafte Gekicher. Der Ring tat seine Wirkung und verstärkte den Klang zu einem markerschütternden »Muah-hah-haaah!«

EIN UNERWARTETER BESUCH
    Die Purjoys hatten Dirk als Pflegekind in ihre Familie aufgenommen, weil sie ihn für einen armen traumatisierten Jungen hielten, der die ganzen Geschichten um Dark Lords, fremde magische Welten und Ähnliches erfunden hatte, um die Erinnerung an irgendetwas Furchtbares, das ihm zugestoßen war, zu verdrängen. An diesem Tag hatten sie ihre Kinder, ihren Pflegesohn Dirk und den eigenen Sohn Christopher zur Schule gebracht und die Eltern wollten nun ihrerseits zur Arbeit aufbrechen. Als Mrs. Purjoy die Haustür öffnete, prallte sie überrascht zurück. Vor ihr stand jemand, eine fremde Person, die gerade eingehend den Klingelmechanismus untersuchte. Es handelte sich um eine seltsam altmodisch gekleidete Frau mit auffallend blassem Teint und langen weißen Haaren. Doktor Purjoy hatte sich als Erster von der Überraschung erholt. »Ja bitte, können wir Ihnen helfen?«
    Die seltsame Frau sah die beiden an, als habe sie sie soeben erst bemerkt. Einen Moment lang starrte sie ihre Gegenüber wortlos an. Ihre Augen waren von einem so hellen Grau, dass sie beinahe silbrig erschienen.
    »Ja?«, sagte Mrs. Purjoy.
    Die merkwürdige Frau überreichte jedem stumm eine Karte, schwarz mit weißer Schrift. Mrs. Purjoy las laut:
    »Seien Sie gegrüßt, Mr. und Mrs. Purjoy. Ich bin das von Ihnen angeforderte neue Kindermädchen. Der Hohe Rat von Weißschilding schickt mich, um mich um Ihren schwierigen Jungen Dirk zu kümmern.«
    »Aber wir haben kein Kindermädchen angefordert, wir brauchen keins«, antwortet Mrs. Purjoy verwirrt. Fragend sah sie ihren Mann an.
    »Nein, um Gottes willen, ich habe auch kein Kindermädchen angefordert. Da muss ein Irrtum vorliegen«, sagte er. Die fremde Frau hob eine bleiche Hand… und vollführte vor ihren Gesichtern ein paar komplizierte Schwünge. Jeder ihrer Finger hinterließ dabei eine Spur aus feinstem Silberstaub in der Luft. Der zunächst erstaunte Gesichtsausdruck der Purjoys verwandelte sich in dumpfe, widerspruchslose Zustimmung.
    »Oh, ja, das Kindermädchen«, sagte Mrs. Purjoy mit tonloser Stimme. »Kommen Sie nur herein, wir haben Sie schon erwartet.«

    Dr. Purjoy nickte mechanisch. »Ja, natürlich, das Kindermädchen«, und machte ihr Platz. Die seltsame Frau lächelte und glitt an den beiden vorbei ins Haus…

UMZUG
    Suus legte den Kopf in den

Weitere Kostenlose Bücher