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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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Irgendein Mädel, das du gekidnappt hast? Lösegeld? Nein, warte – Versicherung, wette ich! Bestimmt ist sie die Tochter irgendeines stinkenden Leibritters. Du lässt sie am Leben und dafür lassen sie dich in Ruhe, oder so ähnlich? Obwohl ich sagen muss, wie die Tochter eines Leibritters sieht sie nicht gerade aus!«
    »Nein, nein, sie ist eine Freundin«, erklärte Gargon.
    Suus lächelte zaghaft, sie versuchte, möglichst unbefangen und entspannt auszusehen, als wäre das hier alles ganz normal für sie.
    »Eine Fr… Was sagst du da? Gargon der Knochenbrecher, Kommandant des Turms der… Er hat eine… eine Freundin? Eine menschliche Freundin? Ich fass’ es nicht!«
    Die anderen Wichtel hatten sich hinter ihm zuammengerottet und folgten gespannt ihrer Unterhaltung. Ohne zu blinzeln, starrte sie Suus aus ihren dunklen Augen mit den gelben, katzenähnlichen Pupillen gierig an. Suus schlotterten vor Angst die Knie.
    »Sie ist jetzt Dunkle Herrin. Unser Gebieter, der Dunkle Lord, hat sie geschickt. Solange er im Exil ist«, gurgelte Gargon.
    »Aber… aber sie ist nur ein Mädchen… ein kleines Menschlingmädchen!«, rief Agrasch aus.
    Suus konnte nicht anders, sie musste den Wichtel die ganze Zeit anstarren. Abgesehen davon, dass sie große Angst vor ihm hatte, faszinierte sie seine Nase immer mehr. War sie wirklich echt? Sie war so lang, dass sie sogar über sein hervorstehendes spitzes Kinn hinausragte, und triefte ununterbrochen. Grüner schleimiger Schnodder tropfte aus ihr heraus. Als er ihren Blick bemerkte, versuchte Agrasch beschämt, seine Nase mit einer Hand zu verdecken.
    »He du, was starrst du mich so an? Das ist gemein!«, schnauzte er.
    »Aber da… aber da kommt so unglaublich viel Schnodder raus«, platzte Suus heraus, mit einer Mischung aus Ekel und Bewunderung.
    »Ja, deshalb wird er auch Agrasch Schnodderschlitzer genannt«, erklärte Gargon. Woraufhin die Mehrheit der Wichtel in ihr typisches goblinhaft glucksendes Gekicher ausbrach.

    Da riss Agraschs wütendes Keifen Suus aus ihrer Betrachtung und machte ihr mit einem Schlag wieder bewusst, wo sie sich befand: »Hört sofort auf zu lachen, ihr Idioten! Ich bin hier der Käpten! Ich! Ich habe hier das Sagen! Und warum? Weil ich hier der Einzige bin, der ein Gehirn hat, der Einzige, hört ihr? Vergesst das nicht, ihr grünärschigen Hängebauch-Deppen!«
    Wie eine Meute geprügelter Hunde ließen die Wichtel die Köpfe hängen und traten schuldbewusst von einem Bein aufs andere. »Ja, tut uns leid, Agrasch«, »Jawohl, Käpten«, »Kommt nicht wieder vor, Chef« und so weiter, murmelten sie dabei kleinlaut.
    Suus begann, die Sache etwas zuversichtlicher zu betrachten. Sie waren nicht vollkommen wild – man konnte sie unter Kontrolle bringen. Und sie hatten tatsächlich Hängebäuche! Jeder von ihnen hatte einen kleinen runden Hängebauch, der von einem Paar dünner Beinchen mit knubbeligen Knien getragen wurde.
    Als Agrasch sich wieder zu ihr umdrehte, erkannte Suus auch das Abzeichen auf der Rüstung der Wichtel: es war Dirks Siegel, das gleiche Muster wie auf dem Ring, den sie trug. Natürlich, es mussten Dirks Wichtel sein! Das veränderte natürlich alles. Denk nach! Was würde Dirk machen?
    Sie trat einen Schritt nach vorn. »Ja, ich bin eure neue Königin. Der Dunkle Lord im Exil hat mich während seiner Abwesenheit zu eurer Gebieterin ernannt. Ihr dürft mich mit… äh… Dunkle Herrin ansprechen«, verkündete sie.
    Agrasch warf Gargon einen zweifelnden Blick zu. »Moment mal, aber das geht doch nicht. Schaut sie euch doch an. Sie mag vielleicht aussehen wie ein Nachtwandler-Vampir, aber sie ist keiner. Sie ist nur ein Kind, glaubt mir!«
    Zum Gegenbeweis streckte Suus ihre Hand aus. Der Ring der Macht tauchte sie in sein überirdisches dunkles Leuchten. Auf seiner Oberfläche tanzten und kreisten die rot glühenden Runen. Hinter Suus erhob sich majestätisch der Schatten der Königin der Nacht.
    Agrashs Augen weiteten sich vor Angst und er und seine Wichtel hielten hörbar den Atem an und wichen ehrfürchtig vor ihr zurück.
    »Der Große Ring! Vergebt mir, das wusste ich nicht!«, stammelte Agrasch.
    Er beugte ein Knie und versank in tiefer Verbeugung vor Suus. Ihr Herz hüpfte vor Aufregung. Erst ein riesiges Monsterdings… und jetzt eine Horde Wichtel! Einerseits vermisste sie ihre Mum und ihren Freund Dirk und wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause, aber das hier war auch nicht schlecht. Ja, es fing sogar an, Spaß

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