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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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Rückseite des Turms, von deren Existenz Suus bislang nicht einmal gewusst hatte. In der Hand hielt sie eine verkorkte Flasche, die sie in der Dunklen Bibliothek gefunden hatte. Fluch des Schwarzen Schlächters stand auf dem Etikett…
    Neben dem Streitwagen ritt Rufino an der Spitze einer Hundertschaft von Menschenkriegern, der Miliz von Suusville. Zu ihrer Linken marschierte Krätze Knallfurz und führte eine Armee von fünfhundert Orkkriegern an, die jetzt in Legion der Mondkönigin umbenannt worden waren. Das Gefolge bildeten hundert Wichtel ihrer Königlichen Garde und über ihren Köpfen kreisten an die dreißig Nachtmahre, die im Aufwind über den Jammerebenen scheinbar schwerelos dahinschwebten. Insgesamt marschierten ungefähr siebenhundert Dunkle Krieger einer Armee entgegen, die ihnen zahlenmäßig um das Drei- oder sogar Vierfache überlegen war.
    Schon von Weitem sahen sie die riesige Staubwolke, die am Horizont heraufzog. Erbarmungslos wälzte sich die Armee von Hasdruban und dem Schwarzen Schlächter auf sie zu.
    Agrasch schluckte nervös. »Seid Ihr wirklich sicher, dass Euer Plan funktioniert, Herrin?«
    »Aber klar wird er das, Meister Rotznase!«, antwortete Suus zuversichtlich, auch wenn sie insgeheim eine Heidenangst hatte. Sie durfte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn ihr Plan schiefginge. Schon allein bei der Vorstellung wurde ihr ganz schlecht. Doch was hätte sie sonst tun sollen? Einen anderen Ausweg gab es nicht.
    Während die beiden Armeen immer weiter aufeinander zurückten, formierten sie sich zum Kampf. Suus lugte über den Rand ihres Streitwagens, um ihre Truppe in Augenschein zu nehmen – gemessen an ihren Gegnern wirkten sie geradezu lächerlich unterlegen. Immerhin waren sie dank der reich bestückten Waffenkammern des Eisernen Turms einigermaßen gut ausgerüstet, aber sie waren so wenige und die eng geschlossenen Reihen ihrer Angreifer wirkten um einiges professioneller.
    Ein junger Herold kam auf sie zugeritten.
    »Verhandlung!«, rief er. »Mein Herr, Hasdruban der Reine, und sein Vasall, der Schwarze Schlächter, wünschen mit Euch unter der weißen Fahne zu verhandeln.«
    Agrasch sah Suus an. »Kann nicht schaden, Herrin, hören wir uns doch an, was sie zu sagen haben.«
    »Aye, das finde ich auch«, stimmte Rufino zu.
    »Okay, also raus mit der Sprache«, sagte Suus kämpferisch.
    Der Herold zog die Stirn kraus, als habe er nicht richtig verstanden. »Ihr meint, Ihr wollt wirklich unter der weißen Fahne sprechen?«
    »Ja, klar!«, sagte Suus ungeduldig. Sie fühlte sich allmählich etwas überfordert von all diesem militärischen Zeug, Herolden, Verhandlungen, weißen Fahnen und so weiter.
    »So sei es, Eure Majestät«, sagte der Herold, machte kehrt und galoppierte zurück hinter die feindlichen Linien.
    Von Suus sah man nur die Augen und die Hände, mit denen sie sich am Rand des Streitwagens festklammerte. Immer wieder drohten ihre Knie nachzugeben und sie duckte sich vor Angst angesichts dieser feindlichen Übermacht – die endlosen Reihen kampferprobter, bis an die Zähne mit Lanzen und Schwertern, Bögen und Streitäxten bewaffneter Krieger, die nur auf ein Zeichen ihres Anführers warteten, um zu metzeln und zu morden.
    Eine kleine Gruppe hatte sich aus den gegnerischen Reihen gelöst und kam auf sie zu. Bald erkannte Suus den Schwarzen Schlächter auf einem mächtigen schwarzen Schlachtross und einen zweiten Reiter, bei dem es sich um den Weißen Zauberer handeln musste. Mit wehenden weißen Gewändern saß er auf einem hochgewachsenen weißen Pferd. Sein Haar war ebenso schlohweiß wie die lächerlich buschigen Augenbrauen und der lange weiße Rauschebart. Auf seinem Kopf glänzte eine Krone aus purem Weißgold, sie war mit einem auffallend funkelnden hellblauen Edelstein besetzt. In der Hand hielt er einen langen Stab aus weißem Holz, an dessen oberem Ende ein kleiner, aus weißem Marmor geschnitzter Menschenschädel steckte.

    Seine Augen hingegen waren vollkommen schwarz, ohne das kleinste Fleckchen Weiß. Gruselig, fand Suus. Neben dem Schwarzen Schlächter schritt ein schwergewichtiger Ork in voller Rüstung, der eine große Hellebarde trug. Der Weiße Zauberer wurde von einem Mann in silbrig schimmernder Rüstung flankiert, in der einen Hand einen großen weißen Schild, in der anderen eine Lanze. Das musste der Hauptmann der Leibritter vom Weißen Schilde sein, nach denen angeblich ihre Heimatstadt Weißschilding genannt worden war. Oh,

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