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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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dem Thronsaal zerrten.
    »Wiedersehen, Obertrottel, war nett, dich kennenzulernen«, rief Foletto Chris noch hinterher und beobachtete gespannt Dirks Reaktion. »Und was für Opfervorbereitungen sind bei euch vorgesehen?«, fragte der Dunkle Lord betont unbekümmert.
    »Der Auserwählte wird …«, begann Foletto, bevor Dirk ihn unterbrach.
    »Das Opfer, meinst du wohl.«
    Foletto grinste. »Ja richtig, das Opfer. Das Opfer wird vollständig entkleidet, das heißt, bis auf einen rosafarbenen Lendenschurz mit kleinen dunkelroten Herzchen…«
    »Rosa!«, unterbrach Dirk ihn und ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Richtig, eine rosafarbene Unterhose. Rosa ist natürlich die heilige Farbe des Gottes Nephthos, und die Herzen stehen für unsere Liebe zu ihm, obwohl wir in Wahrheit nur Angst vor ihm haben, aber so sind nun mal die Spielregeln. Wenn dann der Auserwählte… das Opfer, wollte ich sagen, von Kopf bis Fuß mit Wirrnuss-Butter beschmiert ist und…«
    »Wirrnuss-Butter! Was ist das?«, unterbrach ihn Dirk wieder.
    »Die Wirrnuss wächst auf bestimmten Bäumen auf bestimmten schwimmenden Inseln in den Abgrundtiefen. Man sagt, es sei die Lieblingsdelikatesse von Nephthos dem Sündenfresser, obwohl sie für uns einen leichten Dunggeruch ausströmt und wir sie niemals anrühren würden«, erklärte Foletto.
    Dirk grinste breit – er konnte nicht anders – und kicherte in sich hinein. Foletto runzelte die Stirn. Das war eigentlich nicht die Reaktion, die er sich erhofft hatte.
    Verärgert über Dirks unbeeindrucktes Benehmen, beugte er sich vor und sah ihm fest in die Augen. »Dann wird das Opfer auf den Nephthos-Altar gebunden und die Hohe Priesterin schneidet ihm mit der Sündenklinge die Kehle durch. Das ist ein gezackter Dolch aus Obsidian, der richtig, richtig wehtut!«
    »Wie nett«, sagte Dirk. »Darf ich zugucken?«
    Foletto fiel die Kinnlade herunter. »Du willst… Ha!« Klatschend schlug er sich auf die mageren Schenkel und grinste. »Du bist wirklich der Große Böse, was?«
    Dirk verbeugte sich majestätisch. »Aber natürlich. Was hast du denn erwartet?«
    Folettos Gesicht wurde immer länger. Damit war das wahre Wesen dieses kleinen Kerls eindeutig bewiesen: Es war tatsächlich der Dark Lord höchstselbst, der im Körper dieses Menschlings steckte und ihm hier in seinem Thronsaal gegenüberstand… Böse und verschlagen wie eh und je. Nervös rutschte Foletto auf seinem Thron hin und her.
    »Und danach bringst du mich zu den Darklands, wie abgemacht?«, sagte Dirk.
    »Aber selbstverständlich. Gleich danach!«, versicherte Foletto eilfertig und hüpfte von seinem Thron. »Wir sollten uns nun zum Nephthos-Tempel begeben. Die Opferzeremonie wird gleich beginnen.« Er schien es kaum noch abwarten zu können, den Dunklen Lord endlich loszuwerden.
    Dirk nickte und folgte dem Skirritkönig durch die verschlungenen Gänge des Palastes zu einer der Seilbahnen, die an den Zweigen des großen Kristallbaums von Wisperweide auf und ab schnurrten.
    Aus der Gondel hatte man einen atemberaubenden Ausblick. Leider war die Fahrt bis zum Tempel des Nephthos, einer pyramidenähnlichen Konstruktion, die an der Spitze eines langen Kristallzweigs baumelte, nur sehr kurz. Foletto, Dirk, einige Skirritpriester und Tempelbesucher strömten zum Großen Opfersaal, der, bis auf einen blutbefleckten schwarzen Steinaltar in der Mitte des Raumes, vollkommen leer war. Über dem Altar lauerte mit gierigem Blick eine in Stein gehauene Nephthos-Statue: ein übergroßer, hochgewachsener Skirrit mit endlos langen, spindeldürren Gliedmaßen, dessen Kopf mit seinem scharfen, spitzen Schnabel und den glänzenden Rubinaugen an einen Geier erinnerte.
    Sie hatten Christopher auf den Altar gefesselt und ihn geknebelt. Er trug eine rosafarbene Unterhose und war am ganzen Körper mit einer schmutzig braunen Paste beschmiert. Halb wütend, halb flehend blickte er Dirk entgegen.
    Eine in lange rosafarbene Gewänder gehüllte Skirritpriesterin schritt langsam auf den Altar zu. In der einen Hand trug sie eine Kristallkugel, in der anderen einen gefährlich aussehenden Obsidiandolch.
    Sie beugte sich über den Altar. Christopher beobachtete sie mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen. Die Priesterin setzte die Kristallkugel auf seine Brust, wischte mit einer bedeutungsvollen Geste darüber und sagte: »Obertrottel! Du wurdest auserwählt. Jetzt sollst du auf die Probe gestellt werden.« Sie fing an, Gebete und Zauberformeln vor

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