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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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festzusitzen? Das Ganze ist deine Schuld, nicht meine! Ich bin nur ein Schuljunge von der Erde. Ich kann doch nichts dafür, dass du die Reisestiefel nicht tragen kannst, weil du zu böse bist. Es ist auch nicht meine Schuld, dass Suus Gott-weiß-wo in irgendeinem Kerker sitzt! Wenn du nicht aufgekreuzt wärst, wäre alles in bester Ordnung. Nichts von alledem wäre passiert! Suus und mir ginge es gut, sie hätte sich für mich entschieden und nicht für dich, du… du…«
    Seine Stimme versagte und er fing an zu weinen. Es war einfach zu viel für ihn.
    Schmollend verschränkte Dirk die Arme vor der Brust, obwohl er zugeben musste, dass Chris nicht ganz unrecht hatte. Dirk seufzte und legte seinem Freund den Arm um die Schulter. »Tut mir leid, Chris, du hast ja recht. Ich habe euch da hineingezogen. Euch beide. Aber ich bringe euch auch wieder aus dem Schlamassel raus, das verspreche ich dir.«
    »Aber wie willst du das schaffen? Hast du nicht gesagt, wir sitzen hier fest?«, schniefte Chris.
    »Ja, das stimmt wohl. Aber in der Abgrundtiefen Untiefe gibt es Bewohner. Ich sage Bewohner, weil es keine Menschen oder so etwas sind, sondern Skirrits.«
    »Skirrits? Wie diese Wesen, die den Pavillon aufgebaut haben?«, sagte Chris.
    »Ja, genau. Sie leben hier, zwischen den Welten. Deshalb ist es so einfach, sie herbeizurufen. Sie werden uns finden, da bin ich mir ganz sicher. Ihnen bleibt nichts verborgen, was auf dieser Ebene passiert.«
    »Wie machen sie das?« Chris hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt.
    »Sie können Bewegungen zwischen den Welten wahrnehmen, Portale, die sich öffnen, und so etwas. Normalerweise sehen sie immer sofort nach, ob etwas Neues aufgetaucht ist, wie Aasfresser oder Schrottsammler.«
    »Okay, cool!«, sagte Chris. »Dann haben wir immerhin doch etwas Hoffnung!«
    »Oh ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.«

FOLETTO, DER SKIRRIT-KÖNIG
    Kurz darauf tauchte in der Ferne eine seltsame goldene Barkasse auf – ein Himmelsboot, wie die Skirrits das Gefährt nannten. Sie hatten Christopher und Dirk nach Wisperweide gebracht, eine Stadt, erbaut auf einer schwebenden Insel, wo Tausende und Abertausende von Skirrits wohnten. Die Skirrits waren kleine, feingliedrige Wesen mit spindeldürren Beinchen und Igelfrisuren, ähnlich den Gnomen und Feen, wie sie in den Geschichten auf der Erde vorkamen. Die Stadt Wisperweide bot einen wundersamen Anblick. Sie bestand aus einem einzigen riesigen, kunstvoll erschaffenen Kristallbaum, an dessen Zweigen bunte Häuser und Gebäude wie Weihnachtsbaumschmuck baumelten. Als Transportmittel innerhalb der Stadt diente ein verschlungenes System kleiner Seilbahnen, die unter jedem der Kristallzweige verliefen.
    Noch ehe sie wussten, wie ihnen geschah, standen Christopher und Dirk bereits vor dem Thron des Skirrit-Königs, eines kleinen koboldartigen Gesellen mit unglaublich langen und dünnen Armen und Beinen und grau meliertem stacheligem Haarkranz. Schräg auf seinem Kopf saß eine goldene, mit rotem Samt eingefasste Kappe, der Königshut der Skirrits. Dazu trug er ein weit geschnittenes Gewand, ebenfalls aus Gold, das mit kleinen, in allen Farben schillernden Edelsteinen besetzt war.
    »Sei gegrüßt, Foletto, König der Skirrits!«, sagte Dirk und bemühte sich um einen möglichst hochherrschaftlichen Ton.
    »Seid gegrüßt, Eure Kaiserliche Dunkelschaft«, antwortete Foletto mit schriller Piepsstimme. »Ich sehe, es hat sich wenig getan, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind. Ihr steckt noch immer im Körper eines Menschenjungen. Wie abscheulich!«
    Dirk erinnerte sich nur allzu gut an ihr letztes Zusammentreffen. Foletto hatte ihn unten auf der Erde aufgespürt und sie waren einen Handel eingegangen. Foletto hatte einige nützliche Aufgaben für ihn erledigt – aber dafür hatte er dem Skirrit-König das Geschäft seines Lebens versprechen müssen. Ein Versprechen, an das er Foletto am liebsten gar nicht erst erinnern wollte.
    »So ist es, aber schon bald werde ich in die Darklands zurückkehren, wo ich meinen Eisernen Turm zurückerobern, meine ursprüngliche Gestalt wieder erlangen und bittere Rache nehmen werde an Hasdruban dem Reinen, diesem dreimal verfluchten Wichtigtuer!«, erwiderte Dirk betont zuversichtlich.
    Foletto strich mit der Hand über sein spitzes, warziges Kinn und zog skeptisch eine stachelige Augenbraue hoch.
    »Wie es scheint, hast du dich zwischen den Welten ein wenig verirrt und bist schließlich hier in unserem Reich

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