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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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Gangs fiel ein schwacher Lichtschimmer durch einen Türspalt, man hörte gedämpftes Gemurmel.
    An der ersten Zellentür, die halb offen stand, lasen sie: Kammer 1: Derzeit unbesetzt aufgrund kürzlich erfolgter Exekution . Dahinter lag ein leerer Raum mit nackten Steinwänden, einer steinernen Bank und verdrecktem Fußboden. Bei der nächsten Tür stand Kammer 2: Koff der Schwarze Hexer– Untersuchungshaft wegen Ketzerei . Und weiter ging es mit Kammer 3: Winny Forsch – Untersuchungshaft wegen Respektlosigkeit gegenüber Amt des Weißen Zauberers . Kammer 4: Dumdam Wasserzeh – Untersuchungshaft wegen Verbreitung aufrührerischer, der Wahrheit widersprechender Pamphlete .
    Und so ging es den ganzen Gang hinunter weiter, bis sie endlich fanden, wonach sie gesucht hatten: Kammer 13: Schwarze Suus. Einkerkerung auf unbestimmte Zeit auf Höchste Anordnung des Weißen Zauberers, wegen ihrer Eigenschaft als Dunkle Herrin des Mondturms und ihrer Absicht, den Dark Lord zu ehelichen .
    Dirk runzelte die Stirn. »Mondturm, was soll das denn?«, murmelte er halblaut vor sich hin.
    »Da steht schon wieder, dass Suus dich heiraten will! Schon wieder!«, regte Chris sich auf.
    Dirk legte einen Finger an die Lippen. »Nicht so laut, Chris! Außerdem habe ich dir doch schon gesagt, dass ich sie nie gefragt habe! Das ist reine Propaganda des Weißen Zauberers. So was machen sie immer, um die Dunkle Seite zu verleumden.«
    Chris musterte ihn misstrauisch.
    »Das Wichtigste ist doch, dass wir sie gefunden haben«, meinte Dirk und nahm die Tür zu Suus’ Zelle eingehend unter die Lupe. Er zählte von oben nach unten insgesamt drei Schlüssellöcher und drei schwere Riegel.
    »Dreifach verriegelte Stahltür. Dem Geruch nach zu urteilen zusätzlich mit einem Zauber belegt …«, murmelte er vor sich hin.
    »Wie kriegen wir die auf?«, flüsterte Chris.
    »Das schaffen wir nicht, jedenfalls nicht ohne Schlüssel«, erklärte Dirk.
    Vom Ende des Gangs hörten sie plötzlich eine laute Stimme. »Also, ich gehe dann. Bin zur Morgenschicht wieder zurück. Gute Nacht, Imbolg.«
    »Nacht!«, kam die Antwort. Schritte hallten durch den Gang auf sie zu.
    »Schnell!«, zischte Dirk. »Hier rein!« Sie schlüpften in eine leer stehende Zelle. Dirk kniete dicht hinter der Tür und spähte durch einen schmalen Spalt zwischen Tür und Wand. Ein großer, breitschultriger Kerl in nietenbesetzter Lederjacke und grober Lederhose schlenderte vorbei. Diverse Schlüsselbunde und ein dicker Knüppel baumelten an seinem breiten Ledergürtel – offensichtlich einer der Gefängniswärter.
    Nachdem er weg war, sagte Dirk nach kurzer Denkpause: »Wir müssen uns die Schlüssel zu Suus’ Zelle beschaffen.«
    »Alles klar, die Frage ist nur, wie?«, sagte Chris.
    »Dann werde ich wohl mal wieder die Böse Hand einsetzen müssen, um die Schlüssel aus dem Wachraum zu stehlen«, murmelte Dirk.
    »Meinst du wirklich? Nach dem letzten Mal hattest du doch hinterher üble Nebenwirkungen und dachtest, der Zauber würde nicht mehr hundertprozentig funktionieren«, bemerkte Chris.
    »Aber ich muss es trotzdem versuchen, wir haben keine andere Wahl. Wobei natürlich das Risiko besteht, dass… es könnte sogar…« Es hörte sich an, als wolle er lieber nicht über die möglichen Folgen nachdenken.
    »Aber wir haben keine andere Wahl«, wiederholte er, mehr zu sich selbst.
    »Das gefällt mir nicht, Dirk. Du hattest schon beim letzten Mal wahnsinnige Schmerzen«, erinnerte ihn Chris.
    Dirk straffte die Schultern, sein Entschluss stand fest. »Was ist schon ein kleiner Schmerz, wenn es um Freunde geht?«, sagte Dirk und grinste verwegen. Dann begann er, halblaut vor sich hin zu murmeln und schrieb mit der anderen Hand ein paar mysteriöse Zeichen in die Luft.
    Kaum hatte er die Formel ausgesprochen, schnappte Dirk hörbar nach Luft. Ruckartig löste sich sein linker Arm knapp unter dem Ellenbogen und lag zuckend vor ihnen auf dem Zellenboden. Dirk krümmte sich vor Schmerzen, Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Er hatte große Mühe, ruhig weiterzuatmen und dabei auch noch die Böse Hand zu steuern.
    Entsetzt und gleichzeitig fasziniert starrte Chris auf das abgetrennte Ding… ihm wurde auf einmal ganz flau im Magen!
    Dirk biss die Zähne zusammen. Langsam zog sich die abgetrennte Hand mithilfe der Finger über den Boden. Hinaus aus der Zelle und dann den Gang hinunter, robbte sie zentimeterweise auf den Wachraum zu. Es kostete Dirk eindeutig mehr Kraft als beim

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