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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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letzten Mal und die Schmerzen waren kaum auszuhalten.
    Chris wurde abwechselnd heiß und kalt. Er konnte es nicht ertragen, seinen Freund so leiden zu sehen, er musste etwas unternehmen. Bevor Dirk ihn zurückhalten konnte, war er aufgesprungen und schnappte sich Dirks abgetrennten Unterarm.
    »Lass das!«, zischte Dirk.
    Doch Chris hörte nicht auf ihn. Er schlich über den Gang bis zu der halb geöffneten Tür des Wachraums. Kurz davor legte er sich flach auf den Boden und spähte vorsichtig durch den Spalt unter der Tür. Im hinteren Teil des Raums saßen zwei Männer an einem mächtigen Eichentisch und spielten Karten. Neben einem Wasser- oder Bierkrug stapelten sich ein paar leer gegessene Teller. Im Kamin prasselte ein Feuer und verströmte eine Bullenhitze. Ansonsten beschränkte sich das Mobiliar des Raums auf das Notwendigste, außer dem Tisch gab es nur ein paar Regale, auf denen sich Papiere und Akten stapelten.
    Chris interessierte sich mehr für die nummerierten Wandhaken, an denen für jede Zelle der passende Schlüssel hing – unmöglich zu erreichen, ohne von den Wachleuten gesehen zu werden. Fasziniert sah Chris zu, wie Dirks Arm im Zeitlupentempo, Stück für Stück auf die Schlüssel zurobbte. Er fand es beinahe beängstigend, wie zielsicher Dirk aus der Entfernung die Böse Hand steuerte – feinstes Fingerspitzengefühl, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Plötzlich drehte einer der Gefängniswärter den Kopf Richtung Tür. Chris zuckte zurück, sein Herzschlag wummerte in den Ohren wie ein wilder Techno-Beat. Regungslos hockte er hinter der Tür und betete, dass der Wärter ihn nicht gesehen hatte.
    Aber alles blieb ruhig, niemand kam und warf ihn in eine finstere Zelle oder prügelte mit dem dicken Knüppel auf ihn ein. Nach wenigen Minuten hörte Chris ein schwaches schabendes Geräusch. Im nächsten Augenblick kroch Dirks Böse Hand um die Türecke. Sie hielt einen bronzenen, mit einer weißen ›13‹ markierten Schlüssel fest umklammert.

    Chris grinste triumphierend, nahm die Hand und eilte zurück zu Dirk. Der hockte zusammengesunken in ihrem Versteck hinter der Tür, weiß wie eine Wand und schweißgebadet.
    »Hier.« Chris gab ihm die Hand zurück.
    »Danke«, murmelte Dirk kraftlos. Vorsichtig setzte er die Hand zurück an ihren Platz und murmelte ein paar Zauberworte. Sofort fügte sich die Haut wieder zusammen, doch die Nahtstelle verfärbte sich blutrot und es bildeten sich dunkelviolette Beulen, die alles andere als gesund aussahen.
    Stöhnend kam Dirk auf die Beine. »Wirst du es schaffen?«, fragte Chris besorgt.
    »Muss ja, geht nicht anders.« Dirk hielt den verletzten Arm mit der rechten Hand fest und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Gang. Bei Zelle 13 versuchte Dirk, den Schlüssel in das oberste Schlüsselloch zu stecken, aber ihn verließen die Kräfte. Mit lautem Klirren fiel das Schlüsselbund auf den Boden. Die beiden Freunde erstarrten vor Schreck und rechneten schon mit dem Schlimmsten… aber niemand kam, alles blieb ruhig. Chris hob den Schlüssel auf. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und schloss das oberste Schloss auf. Dann wollte er das mittlere Schloss in Angriff nehmen, doch Dirk hielt ihn in letzter Sekunde zurück. »Unteres Schloss zuerst, sonst löst du einen Alarm aus«, warnte er. Chris nickte und bückte sich. Dann drehte er den Schlüssel im mittleren und letzten Schloss um…
    Vorsichtig schob er die Tür auf – sie öffnete sich langsam und ohne einen Laut mit gut geölten Angeln.
    Chris und Dirk betraten die düstere Zelle. Da war Suus! Sie hatte sich in der hintersten Ecke zusammengekauert, weit weg von der Tür. Ihre Augen waren rot verheult, die Haare aufgelöst, die Kleider zerfetzt, die nackten Füße zerkratzt und blutig gescheuert.
    Im ersten Moment starrte Suus die beiden nur mit offenem Mund an, dann leuchtete ihr Gesicht auf vor Freude. Sie sprang auf und hüpfte aufgeregt in der Zelle herum. »Dirk, Dirk, du bist es wirklich! Ich glaube es nicht!« Sie stürzte sich auf ihn und umarmte ihn stürmisch, sodass Dirk vor Schmerz nach Luft schnappte. Überrumpelt von dieser überschwänglichen Begrüßung, besann er sich kurz, dann schloss auch er sie in die Arme.
    »Oh, es tut so gut, dich zu sehen«, jubelte Suus.
    »Schön, dich zu sehen, mein kleiner Vampir«, sagte Dirk zärtlich. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, eigentlich schon. Sie haben mir zu essen gegeben und so, aber ich war so einsam!« Suus gab ihm einen

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