Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
Vom Netzwerk:
schienen schlimmer zu werden. Chris und Suus sahen ihn prüfend an.
    »Kommt, hier können wir nicht bleiben«, sagte Suus. »Wir müssen uns beeilen.« Dirk konnte kaum gehen, sie mussten ihn von beiden Seiten stützen.
    »Ach übrigens«, sagte Dirk und schüttelte den Rucksack von seinen Schultern. »Hier ist dein EngelGalle – Rucksack, mit deinen Schminksachen, Handy und allem.«
    »Wow, das ist toll. Danke, Dirk, wie bist du daran gekommen?«, wollte Suus wissen.
    »Das Kindermädchen«, sagte Dirk.
    »Das… das was?«
    »Ja, das Kindermädchen. Das ist eine lange Geschichte«, sagte Chris.

DIE HÖHLE DER WEISSEN HEXE
    Chris und Suus nahmen den halb bewusstlosen Dirk in ihre Mitte und schleppten ihn mit vereinten Kräften den Gang hinunter. Sein Arm schwoll immer stärker an und die violett verfärbten Beulen wurden dunkler und hatten sich bereits bis hinauf zur Schulter ausgebreitet. Ein leicht fauliger Geruch ging von ihnen aus.
    Sie erreichten eine Art Kreuzung, an der vier Gänge aufeinandertrafen. Geradeaus ging es zu »Ausstellungsräumen und Ausgang«, auf dem Hinweis nach rechts stand »Zu den Schlafsälen«, nach links ging es zur »Höhle der Weißen Hexe«.
    Gerade wollten sie dem Hinweis Richtung Ausgang folgen, als ihnen lautes Stimmengewirr und Stiefelgetrampel entgegenkam.
    »Wachen!«, zischte Chris. »Sie kommen direkt auf uns zu!«
    »Dann sollten wir wohl lieber zu den Schlafsälen gehen«, meinte Suus.
    »Nein«, stöhnte Dirk, »nein, geht nach links…«
    »Zur Höhle der Weißen Hexe? Das klingt aber viel gefährlicher als ein paar Schlafsäle!«
    Dirk und Chris wechselten einen kurzen Blick. »Sie wird nicht dort sein«, sagte Chris.
    »Wirklich? Woher wisst ihr das?«, fragte Suus.
    »Wir wissen es eben, vertraue mir. Sie ist das Kindermädchen«, erklärte Chris.
    »Das Kindermädchen? Bei den Neun Höllen, wovon redet ihr eigentlich?«, sagte Suus.
    Dirk lächelte schwach. Neun Höllen, so so! Es klang schon beinahe so, als wäre sie in den Darklands zu Hause, als würde sie allmählich seinen Platz einnehmen.
    »Das erzähle ich dir später, aber die Weiße Hexe wird bestimmt nicht in ihrem Unterschlupf sein, glaub mir«, versicherte Chris.
    Die Stiefelschritte kamen näher. So schnell sie konnten, zerrten Chris und Suus Dirk in den Gang, der nach links abzweigte. Die Soldaten, Wachen oder wer auch immer marschierten vorbei Richtung Besserungszellen.
    Die drei Freunde waren noch nicht weit gekommen, als Dirk plötzlich einen seltsamen Laut ausstieß. Sein linker Unterarm war abgefallen und lag, leblos wie ein Stück verfaultes Fleisch, vor seinen Füßen.
    Suus unterdrückte einen Aufschrei. Chris starrte ungläubig und fasziniert zugleich auf den Arm. Wie konnte er so plötzlich einfach abfallen? Mittlerweile war er fast schwarz. Chris hob den Arm auf und gab ihn Dirk zurück. Kraftlos murmelte Dirk die Zauberworte, um ihn wieder am Ellbogen zu befestigen, doch im nächsten Moment lag sein Arm schon wieder auf dem Boden.
    »Schwarzfäule«, sagte er. »Schlimm. Sehr schlimm. Das hatte ich befürchtet.« Dunkelviolette Adern wanderten bereits über den Ellbogen bis in den Oberarm, so weit hatte sich die Fäule ausgedehnt. »So ein Mist, dass ich bei meiner Rückkehr meine alten Kräfte nicht wiederbekommen habe, dann wäre das alles nicht passiert!«
    Chris wollte den Arm wieder aufheben, aber Dirk schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn.« Was blieb ihnen anderes übrig, als den stinkenden verfaulenden Arm in Suus Rucksack zu stecken? Suus verzog das Gesicht. »Hast du eine bessere Idee?«, fragte Chris. »Schließlich können wir ihn nicht einfach hier herumliegen lassen, oder?«
    Suus nickte widerwillig und Chris versenkte den fauligen Arm in ihrem EngelGalle- Rucksack.
    »Und was jetzt, Dirk?«, fragte er. »Wie geht es weiter? Verschwindet die Schwarzfäule, jetzt, wo der Arm ab ist?«
    Dirk schüttelte den Kopf.
    »Aber was passiert dann?«, fragte Suus.
    »Tod«, war die knappe Antwort. »Bald.«
    »Nein!«, riefen Chris und Suus gleichzeitig.
    Dirk lächelte. Es war schön zu wissen, dass er ihnen nicht gleichgültig war. Doch es würde nichts ändern. Er fühlte sich benommen und sehr schwach. Er sah kleine hüpfende und springende Figuren auf sich zukommen. Fantasierte er bereits? Oder waren es die kleinen Teufelchen, die es kaum erwarten konnten, dass er endlich starb und sie ihn in eine der Neun Höllen schleifen konnten? Aber in welche?
    Hah, sie würden eine

Weitere Kostenlose Bücher