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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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Helligkeit geblendet, kniffen sie die Augen zu. Als sie vorsichtig blinzelnd auf den Boden der Besenkammer blickten, sahen sie, wie ein Metalleimer auf vier winzigen Beinchen aus dem Schrank in den Vorraum watschelte – gefolgt von einem Besen und einem Scheuerlappen, die wenige Zentimeter über dem Boden hinterherschwebten.
    Eine ganze Armee von Lappen, Besen, Eimern, Staubwedeln und Kehrblechen drängte plötzlich aus den Tiefen des Schranks hervor und riss Chris und Dirk mit sich. Sie stolperten nach draußen und lagen im nächsten Augenblick ausgestreckt auf dem Fußboden. Sofort machte sich eine Einsatztruppe aus Besen, Eimern, Lappen und Wedeln über sie her. Feuchte Tücher schwebten durch den Raum und wischten über Tische und Wände, Federstaubwedel huschten über Gemälde und zerbrechliche Ausstellungsstücke.
    Dirk rappelte sich hoch und half Christopher auf die Beine. »Magische Hausmeister, mehr nicht«, erklärte er. »Ein banaler Zauber. Ich hätte etwas Besseres auf Lager!«

DIE BESSERUNGSZELLEN
    Dirk und Christopher folgten einem langen, von Fackeln beleuchteten Gang, der immer steiler in die Tiefe führte und kein Ende zu nehmen schien. Zu beiden Seiten führten immer wieder Türen zu verschiedenen Nebenräumen, von denen die meisten als Trophäensammlung oder zur Dokumentation der siegreichen Feldzüge und berühmten Schlachten in der Geschichte der Vereinigten Gut-Staaten dienten. In einigen waren seltsame Sehenswürdigkeiten und merkwürdige Gegenstände zu bewundern, wieder andere dienten als Lager oder Waffenkammer. Es gab unzählige Abzweigungen, die zu immer wieder neuen Gängen und Räumen führten, ein wahres unterirdisches Labyrinth. Glücklicherweise war der Weg zu den Besserungszellen – »Pah! Was für ein hochtrabender Name für eine stinknormale Folterkammer, nichts weiter«, kommentierte Dirk – bestens ausgeschildert.
    Häufig näherten sich Schritte von Wachen, Bediensteten und Arbeitern, doch bei der unüberschaubaren Anzahl an Räumen gab es immer einen, in dem sie sich schnell verstecken konnten.
    Als sie an einem Raum mit dem Schild Gamulus gegen Oksana vorbeikamen, wurde Dirk auf einmal neugierig. Sie traten in einen runden gewölbeartigen Raum, in dem wieder eine dieser künstlichen Sonnen ihr gleißendes Licht verströmte – allerdings war sie etwas kleiner als die in der Eingangshalle des Turms. Rundherum an den Wänden hingen mehrere geschnitzte oder gemalte Tafelbilder, auf denen die Geschichte vom Streit zwischen Gamulus dem Guten, einem Weißen Zauberer, und Oksana der Bleichen, einer bösen Vampirkönigin, dargestellt war.
    »Wer sind die beiden?«, fragte Chris beeindruckt.
    »Meine Eltern«, sagte Dirk, während er die Geschichte an den Wänden verfolgte.
    »Deine…« Chris war so verblüfft, dass es ihm glatt die Sprache verschlug. Dirk hatte tatsächlich echte Eltern!
    Als er sich die Wandbilder genauer ansah, staunte er nicht schlecht, denn Gamulus der Gute war der dritte Weiße Zauberer und Oksana die Vampirkönigin vom Sonnenlosen Winkel.
    »Aber von dir oder irgendwelchen Dark Lords ist gar nicht die Rede, man sieht nur eine riesige Schlacht, bei der die Mächte des Guten den Vampirhorden ordentlich in den Hintern treten!«, stellte Chris fest.
    »Aber das ist auch nur die halbe Geschichte. Die beiden haben sich einmal sehr geliebt. Irgendwie. Bis mein Vater meine Mutter erschlug, direkt vor meinen Augen«, sagte Dirk.
    »Wow! Das ist ja furchtbar, du armer Kerl!«, rief Chris mitfühlend.
    »Sei nicht albern, Christopher! Ich brauche dein läppisches menschliches Mitgefühl nicht und am allerwenigsten dein erbärmliches Mitleid!«
    »Oh verzeih, ich vergaß!«, sagte Chris eingeschnappt.
    »Immerhin hat es mich zu dem gemacht, was ich heute bin: der Große Dirk, ein mächtiger Dark Lord mit allem Drum und Dran!«
    »Ja, das erklärt so einiges, nicht wahr? Diese beiden Psychofritzen – Soundso und Dingsda – ich wette, du warst für sie ein gefundenes Fressen!«
    »Meinst du etwa Wings und Randle, diese beiden Schwachköpfe? Na, die habe ich schön auflaufen lassen! Aber immerhin haben alle beide ein Buch über mich geschrieben. Doch genug davon, wir müssen weiter.«
    Immer tiefer drangen sie in die labyrinthische Unterwelt des Weißen Turms vor und kamen schließlich zu einem Torbogen mit dem Hinweis Besserungszellen . Dahinter lag ein düsterer Gang, gesäumt von schweren Eisentüren, jede mit einem kleinen Schild versehen. Am äußersten Ende des

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